Klar, habe ich den Kampf gesehen!! Männer-Sport halt, grunz!!
(dass ich wie ein Oberweichei in der Werbepause zwischen Runde 9 und 10 eingepennt bin, unterschlage ich an dieser Stelle einfach mal...)Klitschko war der bessere Boxer und hat verdient gewonnen, das war ja aber vorher schon klar. Wenn das aber das Einzige wäre, was beim Boxen zählt, hätte man den Kampf ja gar nicht erst ausrichten müssen. Denn es kommt auch darauf an - und das besonders im Schwergewicht - was man aus seinen Ausgangsvoraussetzungen so macht. Und ich muss sagen, hier hat sich dieser Tony Thompson allerbestens verkauft. Zwar sah man von Anfang an, dass seine Aktionen kaum zielgerichtet waren, er eher unkontrollierte Schwinger auf gut Glück schlug und ab Runde 6 merkte man ihm deutlich die konditionelle Unterlegenheit an, dennoch, immerhin hielt er dagegen. Und das sogar so gut, dass Klitschko über einige Strecken des Kampfes regelrecht ratlos wirkte.
Wenn man dem Ukrainer nämlich den Schneid abkauft, dann wird er schnell nervös. Thompson störte von Anfang an Klitschkos Konzept. Seine übliche Vorgehensweise, den Gegner mit der linken Führhand zu zermürben, konnte er überhaupt nicht anbringen. Immer wieder war Tompson am Mann dran, klammerte, verunsicherte Klitschko zudem mit seinen Nehmerqualitäten. So wirkte dieser alles andere als souverän ob des völlig untypischen Kampfverlaufs und Tompson lieferte den Beweis, dass Klitschko nicht unbesiegbar ist. Zwar mit Sicherheit trotzdem derzeit der beste Mann im Schwergewicht, aber man kann ihn schlagen, das steht einmal mehr fest.