Von diesen Schwulheitsgeschichten habe ich auch schon jede Menge gehört. Angeblich sollen die Figuren alle schwul sein. Soll daran liegen, dass auch alle Disney-Zeichner schwul sind (gerüchteweise...). Daher gibt's auch niemals Ehepaare, sondern jeder ist nur des anderen Onkel, Neffe oder Nichte (schon verdächtig, oder?
). Auch komisch, dass die alle "unten ohne" herum laufen, aber irgendwie keine Geschlechtsteile haben. Also mir ist dieser Entenklan nicht geheuer.
Nichtsdestotrotz habe auch ich bis ins Jahr 1992 hinein die Lustigen Taschenbücher gesammelt. Bis zur Nummer 175 hatte ich sie noch alle, dann habe ich die Sammlung meinem Bruder vermacht, der hat die Reihe aber nicht so konsequent weiter gekauft und leider auch von den alten so um die zwanzig Stück wieder verloren. Schade eigentlich.
Meine Lieblingsausgabe war die #62 (Micky auf Gespensterjagd - hier wird das Mysterium schwarzes Phantom aufgeklärt), obwohl ich sonst die Donald-Geschichten bevorzugt habe, besonders die mit seinem coolen Alter Ego Phantomias:
Die #41 (Donald mal ganz anders - die Entstehungsgeschichte von Phantomias!!), sowie die #44 (Phantomias fliegt wieder), die #57 (Phantomias gegen Phantomime), die #75 (Ferien mit Phantomias), die 83 (Phantomias bittet zum Tanz), die #102 (Du bist ein As Phantomias), die # 121 (Phantomias und seine Freunde), die #125 (Freie Fahrt für Phantomias) und die #131 (Einer spielt falsch) waren allesamt Höhepunkte der Reihe.
Sehr geil waren auch immer die Ausgaben, die rund um ein Sportergeignis entstanden sind, wie die #82 (Donald vor, noch ein Tor! - das war cooooool). Die #97 (Olympisches Allerlei) war auch nicht schelcht und die Endlosgeschichte in #130 (Olympisches Feuer), die fast die gesamte Ausgabe beanspruchte, einfach der Hammer.
Dann ab #100 (Ein Fest für Donald) kamen ein paar sehr gute Ausgaben. Die #118 (Donald der Weltenbummler), aber auch das erste LTB mit Aufdruck auf dem Buchrücken, die #119 (Fern von Entenhausen) und die darauffolgenden #120 (Entenhausener Wunschkonzert), #122 (Querfeldein über Stock und Stein).
Am allerbesten waren aber meistens die Monumentalgeschichten, die Abwandlungen bekannter Sagen-, Roman- oder Filmhandlungen waren.
Die drei Geschichten mit Micky und Goofy in Asgardland in #124 (Wettlauf ins Ungewisse) schienen mir eine lose "Herr der Ringe"-Adaption zu sein und die Geschichten mit Goofy als Allmeister, z. B. in #164 (Der Schmutzgeier schlägt zu) und #168 (Kampf der Galaxien) waren schon sehr an KRIEG DER STERNE angelehnt. Stark waren auch die Abenteuer Marco Polos in #119 (Fern von Entenhausen) und die Adaption von Vom Winde verweht in #117 (Die Ducks - Vom WInde verweht). Sehr zu beeindrucken wusste mich ebenso die Tierkreissteingeschichte über zwei Ausgaben, namentlich #156 (Antike Geschäfte) und #157 (Phantomias jagt Spectaculus), sowie Entstehungsgeschichte der Sieben Weltwunder in #167 (die Sieben Weltwunder).
Es gab noch einige geile Ausgaben und Geschichten mehr, aber die fallen mir so spontan nicht ein.
Die Geschichte "Das verzögerte Telefonat" aus der Nummer #165 (Der dreizähnige Drache) haben wir damals als Zwölfjährige sogar verfilmt!!
Für eine hohe fünfstellige Summe bin ich übrigens eventuell sogar bereit, Kopien dieses Machwerks anzufertigen - falls also jemand Interesse an einem echten Bradley-Frühwerk haben sollte...
Nach den 160er Nummer nahm die Qualität meiner Meinung nach aber immer weiter ab, vielleicht bin ich alledem auch nur entwachsen. Jedenfalls fand ich die neuen LTBs, die ich bei meinem Bruder in die Finger bekam, größtenteils recht lahm und auch der Zeichenstil wurde immer affiger. Rückblickend bereue ich es dennoch nicht, die Dinger immer und immer wieder gelesen zu haben. Besagte Glanzstücke würde ich auch heute noch immer wieder mal durchschmökern, ansonsten finde aich allerdings, dass die LTBs nach einem ewig gleichen Strickmuster arbeiten und daher mit der Zeit auch sehr langweilig werden. Außerdem wird darin wirklich ein absolut grausames Deutsch "zelebriert". Paff, peng, puff, zack. Da bin ich froh, dass ich in meiner Kindheit viel echte Literatur gelesen habe und mich nicht von den Comics verblöden ließ.
Trotzdem aber mal wieder eine geile Idee für ein Thema, Stephan und danke für die damit verbundenen schönen Erinnerungen, die jetzt gerade wieder ans Tageslicht gefördert wurden.