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Autor Thema: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?  (Gelesen 157179 mal)

suk

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #90 am: 18.12.2005, 14:31 »

Und fertig...

Nun, so richtig glücklich bin ich nicht mehr. "Und dann gab's keines mehr" hat hinten raus doch ganz schön viele Mängel, welche nun gnadenlos aufgedeckt werden. ;) Da viele dieser Ungereimtheiten mit Spoilern einhergehen, werde ich sie wieder etwas einfärben.

Kurz zur Story: Ein geheimnisvoller Mensch namens U.N. Owen, läd sich eine illustre Gesellschaft von 8 Gästen auf eine Insel. Zusammen mit dem Butler und dessen Frau sind das unsere "10 kleinen Leichtmatrosen", wie es nun neuerdings heißt. Die Zehn kennen sich untereinander nicht, haben aber alle eines gemeinsam - alle hatten in der Vergangenheit mindestens einen Menschen auf dem Gewissen, konnten von der Justiz aber nicht bestraft werden. Dies hat sich nun Mr. U.N. Owen auf die Fahne geschrieben und bringt einen nach dem anderen, immer strikt nach dem bekannten Kinderreim („…da waren es nur noch 6“), um die Ecke. Etwas hat der gute Mr. Owen aber nicht eingeplant - bzw. jemanden -  uns nämlich, den Spieler. Wir sollten ja eigentlich nur die Leute auf die Insel bringen und wieder abhauen, aber einer der Gäste sabotierte das Boot, und so sind auch wir plötzlich gefangen auf der Insel und Teilnehmer – um nicht zu sagen Hauptakteur des ganzen Spiels…



Soweit die Geschichte und nun zum Spiel selber. Fangen wir erstmal mit den positiven Sachen an. Grafik, Sound und Bedienung sind wie von der "Adventure Company" gewöhnt erstklassig. Speziell die Insel um das alte Herrenhaus ist furchtbar düster und gruselig gehalten, das Haus selber ist liebevoll eingeräumt und warm gezeichnet. Einzig die Charaktere sind mitunter misslungen. Die Sekretärin z.B. sieht ganz furchtbar aus. Die unaufdringliche Klaviermusik im Hintergrund ist nicht immer passend, lässt sich aber abstellen. Die deutsche Lokalisation ist sehr gut gelungen, die Stimmen passen gut zu den Akteuren und ich habe nur eine Stelle gefunden, wo auf einmal der englische Originalton zu hören ist. Die Steuerung ist die eines klassischen Point’n’Klick - Adventures. Etwas gewöhnungsbedürftig ist jedoch, dass man Gegenstände im Inventar über einer „Zusammenfügen/Auseinandernehmen“ Maske kombinieren oder eben zerlegen muss.



Und damit sind wir auch schon bei den negativen Dingen. Fangen wir erstmal damit an, dass man die Dialoge (anders z.B. als die Zwischensequenzen) nicht abbrechen kann. Da die Figur des Spielers sich bei der Suche im Haus des öfteren mal wiederholt und bei den vielen Verhören in jedem Kapitel jeder Person die selben Fragen stellt, ist das schon ziemlich lästig. Dann hat die Story doch ziemliche Aussetzer bekommen. Zwischensequenzen platzen unvermittelt und unpassend zu eben behandelten Themen hinein. Dann ist das Rätseldesign ziemlich durchwachsen. Einerseits sehr logisch, reißen diverse Aussetzer das gute Bild immer wieder ein. Wie kommt man z.B. darauf, eine Luftpumpe für ein Schlauchboot in der Erde zu verbuddeln? Und das Schlimmste ist ja, dass man z.B. Rätsel lösen kann, die gar nichts mit der eigentlichen Lösung zu tun haben. Beispiel: Aus einer alten Sturmlaterne, einem Gartenschlauch und ein bisschen Tabak, bauen wir uns eine Räucherlampe. Die benutzen wir auf einen Bienenstock, um die Bienen ruhig zu stellen. Wir können den Stock öffnen, nehmen uns eine Wabe heraus, kombinieren diese mit einem Barmixer, den kombinieren wir mit einem leeren Glas und erhalten ein Glas Honig. Toll, oder? Problem ist nur – wir brauchen im ganzen Spiel kein Glas Honig! Wir brauchen auch kein Radio, kein Funkgerät und keinen Fallschirm. Der Fallschirm trägt uns nämlich nur einige Meter ins Wasser, wir landen auf einer Boje und von dort bringen wir einen Marinesender wieder mit auf die Insel. Wir benötigen diesen Mariensender aber von diesem Punkt an bis zum Ende nicht mehr. Der ganze Fallschirmplot ist also reine Zeitverschwendung. Und das man in einem Adventure auch mal unnötige Sachen einsammelt, da gehe ich ja noch mit. Aber was soll dieser Quatsch mit den ausgelegten Karten und Rätseln? Sie haben für das Spiel keinerlei Bewandtnis.



Nicht viel besser sieht es mit dem Spielfluss aus. Um ins jeweils nächste Kapitel zu springen, ist es mal nötig mit einer gewissen Person zu reden, mal muss man mit allen Personen geredet haben und mal muss man eine bestimmte Sache gemacht haben. Aber nun krieg mal raus, was man auf einer Insel plus Haus plus Keller mit insgesamt bestimmt 40-50 Locations nun genau machen soll, damit das Spiel weitergeht? Zumal es durchaus vorkommen kann, dass plötzlich Gegenstände auftauchen, die vorher nicht da waren. Einmal lief ich ne halbe Stunde auf der Suche nach dem letzten Gesprächspartner  wie blöde durch die Gegend und fand ihn schließlich auf der Toilette im Zimmer des toten Butlers und seiner Frau. Nee, das kann alles schon sehr frustrieren. Die Suche nach einem Gegengift, habe ich dann auch mit einem Blick in die Lösung abgebrochen. Wie soll man auch darauf kommen, dass das Fläschchen nicht irgendwo im Haus steht, sondern plötzlich in der Nähe der Bienenstöcke im hohen Gras liegt…

Die größte Enttäuschung gab’s dann aber zum Schluss. Nicht nur das die letzte Szene mit Mr. Owen an Albernheit kaum zu überbieten ist, auch die Ankündigung, es gäbe verschiedene Enden, je nachdem wie man sich im Spiel verhält, entpuppte sich in meinen Augen als Luftblase. Ja, es gibt 4 verschiedene Enden, aber auch nur insofern, ob man die Insel alleine verlässt, zusammen mit Opfer A oder zusammen mit Opfer B oder zusammen mit Opfer A und B. Am Täter ändert sich nix und um NICHT mit A und B zusammen das Ende zu erleben, bedarf es schon einer ziemlichen Schlafmützigkeit. Wenigstens belohnt das Spiel auf Wunsch am Ende noch mit dem originalen Ende, so wie es Agatha Christie damals in ihrem Roman geschrieben hat.



Tja, soweit. Wie gesagt, was wirklich schön beginnt, endet am Ende in einem ziemlichen Ärgernis. Für Krimifans, die endlich mal nen AC-Krimi nachspielen wollen, kann man das Game empfehlen, aber alle anderen sollten lieber zu einem der Sherlock Holmes Spiele greifen.

Ich hab mir überlegt für die Adventure-Reviews hier so ne Art Wertung einzuführen. So für den Gesamtüberblick. Ich favorisiere das Schulnotensystem mit folgenden Punkten:

Grafik: 2+
Sound: 1-
Spielstory: (ohne Wertung. Originalstory bekäme ne 1, für dieses Spiel nur ne 4)
Bedienung: 2
Rätseldesign: 3-
Spielspaß gesamt: 4
« Letzte Änderung: 18.12.2005, 14:38 von suk »
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-Stephan-

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #91 am: 18.12.2005, 14:55 »

Urgs?!

Ich hatte dieses Spiel als Agatha Christie Fan eigentlich fest eingeplant, hört sich nicht gut an...
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Zak

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« Antwort #92 am: 13.01.2006, 21:36 »

hm...es gibt heute keine guten adventures mehr oder?
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invincible warrior

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #93 am: 14.01.2006, 17:04 »

Naja, die meisten sind noch in Entwicklung, denke mal wird aber noch ein interessanter Sommer werden.
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invincible warrior

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #94 am: 14.01.2006, 20:28 »

So, jetzt ist LucasArts, wie es früher war, für mich auch Tod! Wieso und weshalb? Als ich mir das Boxdesign zum Echtzeitstrategiespiel "Empire at War" anschaute, fiel mir sofort das komische Logo auf. Der gute alte Goldguy wurde redesigned und sieht etwas arg gewöhnungsbedürftig aus!

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suk

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #95 am: 14.01.2006, 23:27 »

Die Spielspaß-Note, ist nicht die Gesamtnote. Genaugenommen gibt es keine Gesamtnote. "Spielspaß gesamt" soll halt nur bedeuten, welchen Spaß das Game von Anfang bis Ende machte. Besser wäre hier so ne Motivationskurve wie in einigen Zeitschriften, aber das ist mir zu aufwändig. Im aktuellen Fall ist es einfach so, dass die Motivation gen Ende stark abbaut. Darum gabs von mir nur ne 4 für den Spielspaß, obwohl zu Beginn das Spiel schon Spaß macht. Aber wichtiger ist ja, wie die Motivation am Ende aussieht und da ist es halt mau.

Die Note für die Story wurde darum nicht per Durchschnitt angegeben, da die Story aus dem Buch ja hier für die Spielwertung im Prinzip irrelevant ist. Wenn Du unbedingt eine Note haben möchtest, dann kann dies nur die 4 sein, da die Story im Spiel furchtbar zerhunst wird. Das täte der eigentlichen Originalstory aber Unrecht, darum ergab sich diese Zwickmühle und ich ließ die Note weg.

Ne Gesamtnote werde ich nicht verteilen, da sich jeder aus dem Bericht und den einzelnen Sparten-Noten ein eigenes "Urteil" bilden soll. Jeder hat ja auch andere Prioritäten.
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invincible warrior

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #96 am: 18.01.2006, 17:45 »

Die Entwickler von Clever und Smart werkeln grade an dem Adventure "The Abbey". Das Spiel soll sich lose an der Story von "Im Namen der Rose" orientieren. Die ersten Screenshots sehen schonmal recht vielversprechend aus.


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kultboy

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #97 am: 17.02.2006, 20:15 »

Was haltet ihr eigentlich von A Vampyre Story? Könnte das was werden? Die Bilder sehen ja sehr gut aus.  :)  
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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #98 am: 18.02.2006, 17:05 »

Jo, sieht ganz nett aus, mal schaun, wies sich entwickelt. Hab gelesen, sind grade aus der Konzeptphase raus, dass dauert noch ein bisschen, bis das fertig wird. Außerdem hat der kurzlebige PR Gag namens Bad Brain Entertainment sicher auch nicht grade der Entwicklung gut getan. Mal abwarten, nächstes Jahr werden wirs ja hoffentlich sehen.
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Lemmy07

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #99 am: 20.02.2006, 08:28 »

Ich bräuchte mal einen Tipp von Leuten, die Black Mirror durchgespielt haben.
Ich habe es am Wochenende durchgespielt, bin aber etwas ratlos...

ACHTUNG: Wer das Spiel noch spielen will, sollte jetzt nicht mehr weiter lesen, da er sonst schon das Ende erfährt!


Ich habe im 6. Kapitel mit allen 5 Schlüsseln die Katakomben betreten und dort das "Teleport-Tor" geöffnet. Dann bin ich zu dem Altar (aus den Träumen) teleportiert worden, wo ich dann mit Blut die "Schlüssellöcher" öffne und die 5 Schlüssel einsetze. Dann kommt die Story, dass der Fluch jetzt gebrochen sei und nur noch eines zu tun ist. Weil ich nämlich der letzte (männliche) Lebende der Familie Gordon bin (Und laut dem Butler Bates habe ich selbst die Morde begangen!). Und schwupps steht er auf dem Dach des Turms und stürzt sich in den Tod... Tja, den Fluch habe ich gebrochen, aber mich selbst konnte ich nicht retten. Gibt es eine Möglichkeit, zu einem anderen Ende zu kommen? Habe ich was falsch gemacht? Es will mir irgendwie nicht in den Kopf, dass ein Adventure unausweichlich mit dem Tod des Spielers endet...
« Letzte Änderung: 20.02.2006, 08:29 von Lemmy07 »
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suk

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #100 am: 20.02.2006, 17:49 »

Darf ich Dich bitte an mein Review verweisen - speziell an das Ende. Oder ums kurz zu machen - das muss so. :-/

Ach und ich sitze übrigens gerade an "Scratches". Kein Highlight, aber solide. Einschätzung kommt später, ebenso wie zu "Law & Order: Bei Aufschlag Mord", welches ich gerade kurz zurückstelle...
« Letzte Änderung: 20.02.2006, 17:51 von suk »
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Lemmy07

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #101 am: 21.02.2006, 07:45 »

Danke suk, das hab ich ganz übersehen. Also ist das Ende definitiv so, unausweichlich...
Schade, ist ein bisschen unbefriedigend, auch die Tatsache dass nicht alle Fragen geklärt werden...
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suk

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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #102 am: 04.03.2006, 14:31 »

So, da Scratches doch etwas anspruchsvoller im Schwierigkeitsgrad ist, hab ich doch erstmal "Law&Order: Bei Aufschlag Mord" fertig gemacht. Nach "CSI" ist es erst das zweite Adventure in dieser Reihe von Games, basierend auf TV-Serien. Daher fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten. Im Vergleich zu "CSI" schneidet "Law&Order" in meinen Augen aber besser ab. "CSI" bietet zwar jeweils gleich 5 Fälle pro Spiel, diese sind aber auch alle nicht sehr umfangreich. "Law&Order" bot dafür einen großen komplexen Fall, welcher zahlreiche Hausbesuche, Durchsuchungen und Gespräche verlangte.



Die Story dreht sich grob darum, dass eine junge aufstrebende Tennisspielerin tot in der Damenumkleide gefunden wird, ein Tag vor Beginn der US Open. Die Tatsachen, dass sie mit Aufputschmitteln vollgespritzt war, das einer der Wachmänner bereits in der Vergangenheit gegen sie gewalttätig wurde, dass eine ihrer Hauptkonkurentinnen ihr den Freund ausgespannt hat und das sie auch noch schwanger war - das alles trägt nur zur Verwirrung bei. Zudem spielt die Mutter eine ziemlich undurchsichtige Rolle, der Manager ist hochverschuldet und der langjährige Trainer gerade frisch gefeuert. Und welche Rolle spielt der Vater ihrer Doppelpartnerin, der für seine Tochter alles tun würde?



Was als erstes auffällt, ist die exzellente grafische Umsetzung. Die Videos sind herrlich im TV-Stil geschnitten, die Locations schön gezeichnet und stimmig eingerichtet, die Charaktere haben eine umfangreiche Mimik. Die Hauptcharaktere wurde wohl eins zu eins wie aus der TV-Serie gezeichnet (nie gesehen...) und flüssig animiert.

Der Sound kann auch überzeugen. Musik ist zwar sogut wie kaum vorhanden, wenn dann aber dezent und unaufdringlich. Die zahlreichen Sprecher sind gut zusammengestellt. Die verschiedenen Akzente (französisch, ukrainisch) kommen sehr gut rüber. Und auch sonst wird einem fast alles vorgelesen.



Die Steuerung geht leicht von der Hand. Die Gegend untersucht man in einer Ich-Perspektive, gefundene Gegenstände oder verdächtige Personen, können dann ganz klassische per "Aktennotiz" untersucht bzw. überwacht werden. Auch die Dame im Kriminallabor wertet gerne jede Haar-, Blut- oder Speichelprobe aus.



Die klassischen Rätsel beschränken sich eher auf Logikrätsel und einige wenige Kombinationsrätsel. Die "Hauptleistung" besteht eigentlich im Sammeln von Fakten und Beweisen und deren Auswertung. Im zweiten Teil des Spiels, der dann im Gerichtssaal stattfindet, liegt die Hauptaufmerksamkeit eigentlich darin, die richtigen Fragen zu stellen und bei den Fragen der Verteidigung im richtigen Moment "Einspruch" zu schreien. Der Gerichtspart ist zwar recht authentisch, aber für Otto-Normal-Spieler kaum zu schaffen. Wer kennt sich schon mit dem US Rechtswesen aus? Hier, gestehe ich offen, kam ich nur mit der Lösung weiter.



Alles in allem ist "Law&Order: Bei Aufschlag Mord" eine solide TV-Umsetzung geworden, aber kein mitreißendes Adventure. Dafür sind die klassischen Rätsel einfach zu spärlich. Die Arbeit der Beamten wurde gut umgesetzt - aber mehr eben auch nicht. Und ein fettes Minus gibts auch an der Lösung - die war nämlich recht unspektakulär. Bis etwa zur Hälfte des Spieles springen einem die möglichen Verdächtigen munter vor der Nase rum, aber wenn man dann den einen vor den Richter gezerrt hat - dann hat man schlussendlich eben auch den Mörder. Und das schon zur Hälfte des Spiels. Da hätte ich mir doch eher ne spannende andere Entwicklung des Falles gewünscht, kurz vor Schluß, so wie bei "Matlock" immer. Aber gut, dafür spielt man ja auch die Staatsanwaltschaft und nicht die Verteidigung. Da kann man sich natürlich keine Blösse geben. ;)

Grafik: 2
Sound: 1-
Spielstory: 2-
Bedienung: 1-
Rätseldesign: 3-
Spielmotivation: 3 (hab Spielspaß mal in Spielmotivation geändert - gemessen an der Laune, die das Spiel zum Ende hin macht. Vielleicht ist das besser zu verstehen)
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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #103 am: 13.03.2006, 14:28 »

Und weiter mit nem echten Highlight - Scratches!
Ich weiß, ich weiß - eine Seite vorher war es noch kein Highlight, aber da hatte ich auch gerade erst angefangen... werde in Zukunft vorsichtiger sein... :rolleyes:

Zur Story: Man spielt den Schriftsteller Michael Arthate, welcher über einen Freund an ein altes schauriges Anwesen geraten ist, in welchem er die richtige Stimmung sucht um seinem neuestem Buch ein spannendes Ende zu verpassen. Leider kommt er kaum zum schreiben, denn die Geschichte des Hauses, hält ihn sofort gefangen. Die vorherigen Besitzer waren nämlich Mr. und Mrs. Blackwood, welche plötzlich das Zeitliche segneten. Sie wurde angeblich von ihm ermordet und er starb kurz darauf an Herzversagen. Der Freund der Familie, ein Doktor Milton, bewohnte danach das Anwesen, verschwand aber vor einiger Zeit spurlos. Und das ist nur grob umrissen...



Scratches spielt sich aus der Ich-Perspektive, was aber in diesem Fall sehr angenehm von der Hand geht. Was man so machen kann zeigt einem der Mauszeiger und das Inventar ist auch schnell zu Hand. Erwähnenswert: Auch wenn das Haus, mit angrenzendem Park ziemlich umfangreich gestaltet ist, sind die Wege doch erstaunlich kurz gehalten. Die Unsitte, dass man zur Verlängerung der Spielzeit den Spieler kreuz und quer über die Karte jagt, ist bei Scratches erfreulicherweise ausgeblieben. Der nächste wichtige Ort ist meist nur wenige Klicks entfernt.



Die Grafik ist solide. Im Parkgelände sieht die Vegetation zwar manchmal etwas bemüht aus, dafür sind die Gebäude und die Inneneinrichtungen wunderschön atmosphärisch gezeichnet. Probleme hatte ich mit der Helligkeit, so dass ich fast das ganze Spiel über mit der höchsten Gammakorrektur spielen musste. Animationen gibt es fast keine, das stört aber kaum. Dafür gibt es viel zu viel zu erkunden. Das Haus kann man vom Keller bis hoch in die Turmspitze erkunden, der Park ist rappeldicke voll mit nem Schuppen, nem Gewächshaus, ner Kapelle und ner Gruft. Und alles sehr schön klassisch düster, aber teils auch romantisch warm gezeichnet.



Die Soundkulisse verdient ein Extra-Lob! Die Dielen knarren, der Kamin knistert, die grosse Uhr im Flur tickt durchs halbe Haus - und das Kratzen und Scharren in der Nacht, lässt einen schon irre werden. Scratches ist nämlich ein wirklich nervenaufreibendes Psychospielchen geworden. Die zahlreichen Spannungsmomente werden von Musik begleitet, die zumindest ich in dieser Art in noch keinem Adventure erlebt habe. Das ist wirklich wahre Hitchcock-Qualität! Gestern Nacht bin ich zweimal zusammengezuckt und hab die Maus erstmal kurz weggeschoben. Vorallem wird die Soundkulisse zum Ende hin immer spannender. Läuft man am ersten Tag noch begleitet von sanften Geigen durchs Haus, klingt es am dritten Tag schon so, als würde hinter jeder Tür das sprichwörtliche Böse lauern. Klasse! Die Synchronisation ist auch gut, auch wenn man hier kritisieren muss, dass man noch viel "selber lesen" muss, alles was Michael so denkt z.B... das ist nicht mehr ganz "zeitgemäß", störte mich aber weniger.



Und das Beste ist - die Spannung hält sich bis zum Ende. Gerade der Showdown ist an "Grusel" kaum zu überbieten (natürlich nur wenn die richtige Heim-Atmosphäre da ist, sprich dunkel um den Monitor rum und schon seit 3-4 Stunden ins Spiel vertieft), auch wenn man über das Ende von Scratches wieder diskutieren könnte. So spannungsgeladen es auch aufgebaut wird, ist es viel zu plötzlich da - und vorbei. Ein, zwei Erklärungen wären da schon noch nötig gewesen.



Ansonsten sind die Rätsel noch erwähnenswert. Sie sind durchweg logisch, haben aber auch einen teilweise sehr anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad. Sogenannte Logikrätsel gibt es nicht. Nur um ein Kästchen zu öffnen, brauchte es etwas Schalterumgelege. Kurzum - jeder der auf der Suche nach einer knackigen, aber atmosphärisch dichten Herausforderung ist, gute Nerven hat und am liebsten unter Kopfhörer bei Kerzenlicht am späten Abend spielt, dem sei Scratches wärmstens empfohlen.

Grafik: 2
Sound: 1
Spielstory: 2
Bedienung: 2
Rätseldesign: 2 (leichte Abstriche weil doch teils zu schwer)
Spielmotivation: 1  
« Letzte Änderung: 13.03.2006, 14:45 von suk »
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Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #104 am: 13.03.2006, 14:34 »

Na das klingt doch mal interessant! Ein gruseliges Adventure, genau das was ich liebe! Hm, bei Amazon kostet es auch nur 20,95. Mal schauen ob ich es mir kaufe, klingt schon mal sehr gut! :)
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