Eigentlich sollte eine Wahl mit weniger als 50% Beteiligung für ungültig erklärt werden
Genau das habe ich mir heute auch schon überlegt. Es sollte sogar schon bei einer wesentlich höheren Wahlbeteiligung passieren. 80 % - das heißt, zwei von zehn erwachsenen, wahlberechtigten Menschen ist die Politik dieses Landes zu scheißegal, um an einem Sonntagnachmittag die fünfzehn Minuten Gang zum Wahllokal zu erübrigen. Schon das finde ich eine erschreckende Bilanz. Unter 50 %, das ist schon absurd zu nennen und hat mit Volksbestimmung abslut nichts mehr zu tun.
Wenn die Politiker es noch nicht einmal für nötig halten Inhalte oder Kandidaten für eine Wahl genügend zu präsentieren, wüsste ich nicht, wieso diese dann eine Stimme verdient hätten.
Ich bin eben mal die Liste der Kandidaten durchgegangen und habe sie - soweit vorhanden - mit dem in meinem Kopf gespeicherten Bildern von den Wahlplakaten verknüpft. Einen Teil der Bewerber kenne ich sogar persönlich.
Und ich muss sagen, das sind allesamt widerwärtige Kotzbrocken, die einen Tritt in den Arsch viel mehr verdienen, als meine Stimme. Lästige Selbstdarsteller in dritter Generation, Ultraneoliberale, weltfremde Intellektuelle und ein ganzer Schwung peinlicher Frauen-, Umwelt-, Öko- und Müsliaktivisten und -innen.
Nein, von denen bekommt keiner meine Stimme. Ursprünglich hatte ich mal vor, meinen Stimmzettel ungültig zu machen, aber dabei stört mich wieder, dass man in einem Topf landet mit denen, die einfach nur zu doof sind, ihre 48 Stimmen zu verteilen.
Was also tun? Vorerst mal nichts. Die Freundin und ich bleiben daheim, kultboy.com geht vor Europawahl und der Bradley wirft das weg, wofür seine Urväter einst kämpften.
Ich habe mir aber für kommende Wahlen fest vorgenommen, ehrlich und wirklich und ganz in echt, mein Politikinteresse wieder zu steigern und dann auch wieder zur Wahl zu gehen - mit welchem Ergebnis auch immer.
Prinzipiell müsste man sich ja selbst engagieren. Ich denke darüber nach, versprochen.