Ich, aus einer traditionellen SPD-Wähler-Familie kommend, möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mit den Entwicklungen an der Parteispitze recht zufrieden bin. Gut, Steinmeier ist sicherlich nicht der charismatischste aller möglichen Kanzlerkandidaten und was seine politischen Standpunkte betrifft, sind von ihm sicherlich keine allzu großen Kurswechsel zu erwarten, aber besser als diese Nullnummer Kurt Beck ist er allemal. Auch freut es mich, dass Münte wieder im Boot ist. Der ist ein kerniger Typ, der auch mal Unangenehmes ausspricht und damit Debatten auslöst (Heuschrecken-Vergleich). Münte mag ich.
Ich hoffe sehr, dass die SPD wieder erstarkt. Gar nicht mal so sehr, weil ich mich als großer Parteifreund verstehe, sondern weil ich es wichtig finde für die Stabilität der Politik unseres Landes, dass NICHT die großen Volksparteien zerfallen. Leider ist das absehbar. Die Entwicklungen in Bayern spiegeln das ja bestens wieder. Die Menschen sind irritiert, frustriert und haben das Vertrauen verloren. So verliert auch die CSU an Zusammenhalt, an Substanz und auch ganz erheblich an Wählerstimmen. Und das schwächt die CDU/CSU-Fraktion auf Bundesebene enorm.
Nicht, dass wir bald Zustände haben wie in Italien: Zwei Dutzend winzige Splitterparteien im Bundestag, alle paar Monate Neuwahlen und an der Regierungsspitze irgendeinen schleimigen Unternehmer, dem das Wohl seiner Bürger genauso am Arsch vorbeigeht, wie das politische Schicksal seines eigenen Landes.
Und davor, Freunde, habe ich viel mehr Angst als vor einem EU-Beitritt der Türkei (beispielsweise).