Ja, diese Erklärung findet man an jeder Ecke im Internet (nicht missverstehen), aber was hat es mit dem Rentnerpärchen auf sich? Mit dem gruseligen Typen hinter dem Lokal? Überhaupt die Geschichte mit dem Mann und dem Psychater. Welche Rolle spielt Coco im Traum, wenn sie doch Coco erst NACH dem Traum kennenlernt (wenn man dem Dialog glauben kann). Und welche Rolle spielt der Cowboy, der ja ne entscheidende Rolle spielen muss. Und was soll das blaue Kästchen überhaupt darstellen?
Also, gestern Abend habe ich mir Mulholland Drive dann endlich mal ganz angesehen (habe ihn mir in einer 3er-Box, welche neben diesem Film noch "Lost Highway" und "Inland Empire" beinhaltet, gekauft). Leider war ich extrem übermüdet und hatte auch schon ein paar Gläschen im Tee, trotzdem fesselt der Film mit seiner extrem lynchigen Atmosphäre.
Allerdings war in früheren Filmen war Lynchs Symbolik zumindest noch ein Stück weit deutbar, seine Rätsel lösten sich am Ende in einer weitestgehend erklärbaren Weise auf.
Sicherlich war ich gestern Abend nicht in aufmerksamstem und aufnahmefähigstem Zustand, trotzdem hatte ich mit Beginn des Abspanns das Gefühl, den Film sofort nochmals anschauen zu müssen.
Das einzige, was mir klar war, ist, dass es sich mal wieder um verschiedene Ebenen handelt, welche über symbolgekennzeichnete Schnittstellen miteinander verwoben sind. Bloß geht es mir genauso wie suk: Da ist zuviel übrig, was sich nicht zuordnen lässt. Lynch dreht grundsätzlich keine Szene ohne Grund, so dass man bei ihm immer genauer hinsehen muss. In "Mulholland Drive" verhält es sich leider nur so, dass es nicht einige wenige Szenen mit Symbolcharakter gibt, vielmehr scheint es sich um die konsequente Weiterentwicklung des Stils von "Lost Highway" zu sein:
Jede Szene ist eine mit Symbolcharakter, kaum eine scheint überhaupt noch die Realität abzubilden.
Das macht den Film unheimlich anstrengend. Ich werde ihn mir auf jeden Fall demnächst nochmal angucken. Auf "Inland Empire" bekomme ich angesichts dessen derzeit noch recht wenig Lust.