Der Film glorifiziert nix, zeigt einfach nur, wie ein Normalo in die Hooliganszene absteigt und damit in Probleme gerät.
Doch, alle Filme glorifizieren. Selbst in Anti-Kriegsfilmen wird immer zuerst das coooole Soldatendasein gezeigt, die Kameradschaft, der Zusammenhalt und all das. Auch wenn am Ende immer das "ja, aber" kommt. Und auch in den allerkritischsten Milieustudien werden immer, zumindest zu Anfang, auch die positiven Seiten des Gangstertums gezeigt: Das Machtgefühl bei einer Schlägerei, der überlegene zu sein, das coole Abhängen mit den Kumpels, auf alles scheißen, sich alles einfach zu nehmen, Frauen, Drogen - auch wenn am Ende alle abgeknallt werden oder im Knast landen, hängen bleibt doch beim Zuschauer immer nur das coole Rumgemache.
Wie ist das denn mit BOYZ N' THE HOOD oder MENACE II SOCIETY beispielsweise? Kennt Ihr auch nur einen einzigen Menschen, der nach diesen Filmen mal sagte: "Krass, deren Schicksale, so möchte ich nicht enden." Jeder findet immer nur geil, "wie die dem einen das Hirn rauspusten" oder "was für geile Felgen der eine da an der und der Karre hatte".
Und HOOLIGANS ist da auch nicht anders. Echte Hools werden sich durch so einen Film höchstens nur beflügelt fühlen.
Wollte das jetzt eigentlich gar nicht so auswälzen, weil ich meinen Kommentar nicht ganz bierernst gemeint hatte, aber ich finde das schon seit Jahren schon sehr auffällig - dass all diese Filme, die eigentlich kritisch und anti-irgendwas gemeint sind, auf den Zuschauer immer eigentlich die völlig verkehrte Wirkung haben.
Nachdem ich mit 14 APOCALYPSE NOW, PLATOON und Konsorten gesehen hatte, hat mich das auch alles völlig fasziniert. Am liebsten hätte ich mich gleich ins Flugzeug gesetzt, um in irgendeinem Busch auf den Feind (wen auch immer) zu ballern - und dann den Heldentod zu sterben.
Ein wirklich guter Film ist Hooligans sicher nicht, aber angesehen haben sollte man ihn schon.
Ha, jetzt hamse der Logik aber mal ordentlich den Stinkefinger gezeigt, Herr Professor!!