David Niven ist einer meiner Lieblingsschauspieler schon immer gewesen, auch in Nebenrollen wie im Tod auf dem Nil hatte er eine Präsenz.
Genau, und ich muss zugeben, ich kannte ihn bisher nur als älteren Herrn in Nebenrollen. So jung wie in "Irrtum im Jenseits" hab ich ihn jedenfalls noch nicht gesehen.
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"Ist alles in Ordnung?"Mein wohl meistgehasster Spruch, den man in unzähligen US-Filmen zu hören kriegt. Vor allem, wenn jemandes Leben am seidenen Faden hängt, oder jemand gerade schwer verletzt wurde.
Eben geschaut: "
The Sorcerer" von William Friedkin aus dem Jahr 1977. Das ist das Remake des französischen Klassikers "
Lohn der Angst."
Legendär in "Sorcerer" ist natürlich die wahnsinnig spannende Szene mit dem Laster auf der nicht besonders stabilen Seilbrücke. Die ist absolut halsbrecherisch gedreht worden, und so kommt sie auch rüber.
Aber sonst kann der Film überhaupt nicht mit dem Original mithalten. Zwar werden auch hier am Anfang viele Leute gezeigt, die in bitterer Armut leben, und darum lebensgefährliche, aber sehr lukrative Jobs annehmen würden. Authentisch - ja. Aber die bleiben anonym und einem so egal wie Passanten in einer Großstadt.
Das Vorbild hingegen startet auch ziemlich langsam, aber man lernt dabei die Protagonisten kennen! Obwohl sie nicht besonders sympathisch sind, drückt man ihnen die Daumen, wenn sie in brenzligen Situationen stecken.
Tja, und mitten auf der Seilbrücke fragt im Remake der Fahrer dem Kompagnon, der gerade von der nassen Holzbrücke gestürzt ist und sich gerade noch irgendwie von selbst retten kann:
"Ist alles in Ordnung?" Aber auch sonst verhalten sich die Protagonisten oft unsagbar blöd und fast schon psychopathisch. Friedkin wollte so wohl die Spannung noch steigern, aber so funktioniert das (für mich) nicht.
Und das Quasi-Happy-End ist ganz schön feige. Da hatte Clouzot 25 Jahre vorher deutlich mehr Mut und Zutrauen in seinen Film.
Nää, das Original von 1952 ist und bleibt unerreicht.
P.S.: Eine Wertung sollte ich schon noch abgeben: Von mir gibt's 7 von 10 Fässern Nitroglyzerin. Denn sehenswert ist er allemal (der Film hieß hierzulande "Atemlos vor Angst"), und Roy Scheider mag ich sowieso, der hier wieder einmal zeigt, dass er keine Scheu vor körperlichen Anstrengungen hat.
Das Original "Lohn der Angst" ist allerdings für mich ein 9/10-Film.