Ein Tattoo bezüglich des eigenen Kindes ist wirklich das einzige, von dem man ausgehen kann, daß man es niemals scheiße finden wird. Sicherer als die Liebe zu seinen Kindern ist emotional gesehen wohl nichts im Leben (bei Leuten, die ihre Kinder lieben, versteht sich).
Ich brauch das ansonsten aber auch nicht, wozu soll man sich da stundenlang hinsetzen, sich wehtun lassen und Geld dafür ausgeben? Und schlimmstenfalls wählt man ein Motiv, das man irgendwann im Leben total unpassend findet und kann sich dann abermals die Haut ruinieren, um es wieder zu entfernen. Bei mir wäre das bei jedem Motiv der Fall. Obwohl, so'n Anker auf dem Oberarm...
Übrigens konnte ich auch noch nie irgendwelche Spruch-T-Shirts oder -Buttons tragen. "Ich wähle die Grünen", "Fett, aber lustig" oder was weiß ich.
Bei Frauen finde ich den Anblick unbemalter Haut auch hübscher als den Anblick bemalter Haut. Aber solange die Tätowierung nicht zu riesig ist, kann ich damit leben. Arschgeweihe sind bei mir auch keine Auslöser gesteigerter Aversion.
Am allerschlimmsten bei Frauen finde ich Tätowierungen im Brustbereich. Frauenbrüste sind ja bekanntermaßen die schönsten Körperteile in Gottes gesamter Schöpfung, und dann werden sie durch irgendwelche Tattoos dermaßen entstellt, daß man nur noch schluchzt.
Generell finde ich, daß wir nunmal keine Tattoo-Tradition haben. Da, wo die Dinger herkommen (also in Übersee), hatten die ja einen tieferen Sinn als den, nur geil auszusehen. Gut, die Kelten und Germanen haben sich teilweise auch tätowiert, aber vermutlich seit römischen Zeiten ist damit ja auch Sense. Das ist ja nicht der Ursprung der heutigen Tattoos bei uns.