@ iw
Ich würde die Herren Regisseure aber gar nicht zu sehr an ihr bisheriges Leistungsspektrum festnageln. Gerade Jackson wusste nach all den Bad Tastes, Braindeads und Meet the Feebles ja mit Heavenly Creatures völlig zu überraschen. Als ich dann hörte dass er die Herr der Ringe Trilogie verfilmen soll/will/wie auch immer, war ich zu einhundert Prozent der Meinung, die Produzenten würden bei diesem Megabudget soweit reinpfuschen, dass er es unter'm Strich nur vergeigen kann. Überhaupt ist das Thema Geldgeber im Film ein sehr wichtiges. Viele Regisseure würden bestimmt ganz anders, wenn sie denn könnten... bietet man ihnen halt eine sechs- bis siebenstellige Summe, um irgend ein geistloses Arcadespielchen von der Playstation2 umzusetzen, dann machen sie eben das. Wer kann's ihnen verdenken? Jeder von uns würde es genauso machen. Gutbezahlte Engagements sind selbst in der Traumfabrik Hollywood rar und die paar Damen und Herren Schauspieler, Autoren oder Filmemacher, die auf Geld nicht mehr angewiesen sind, kann man an einer Hand abzählen.
Ich würde sogar einem völlig Unbekannten zutrauen, es hinzubekommen - so lange er eine Vision hat und diese verfolgt.
@ Chili Palmer
Wieso nicht die Drachenschule? Es darf meiner Meinung nach ruhig auch skurill zugehen. Terry Gilliam-mäßig à la Brazil oder Twelve Monkeys - einfach eine surreale Parallelwelt kreieren und all das, was in ihr geschieht als Realität vorgeben. Ohne diese erklären zu wollen oder rechtfertigen zu müssen. Zum einen meine ich, Jim Knopf ist eine Geschichte, welches nicht zwingend gruseln muss, um zu funktionieren. Außerdem kann man Grusel auf den verschiedensten Ebenen erzeugen und auch vermeintlich ungruselige Begebenheiten können unendlich bedrohlich in Szene gesetzt werden. Alles eine Frage der Inszenierung.
Jedenfalls käme weder ein komplettes CGI-Spektakel für mich Frage noch eine auf Witz gemachte Variante. Eine Verfilmung müsste der Buchvorlage zumindest insofern schon gerecht werden, als dass sie diese Reise durch eine völlig phantastische Welt vor allem erstmal in adäquaten Bildern auf die Leinwand bringt. So, wie ich mir das vorstelle, wäre das sicherlich nur mit einem Milliardenbudget realisierbar. Jedes noch so kleine Detail müsste in monumentaler Größe erscheinen. Alleine der versunkenen Stadt auf Jimballa würde ich eine mindestens anderthalbminütige Kamerafahrt in allen Einzelheiten gönnen. Dann die Magnetfelsen, die gestreiften Berge, der Einsturz des Tals der Dämmerung, die Drachenstadt - ich sehe das alles genau vor mir. Aber wie willst man in angemessener Weise umsetzen?
Besser gar nicht, als schlecht. Insofern beschwere ich mich besser nicht.