Zu SIGNS:
Wer den Film nicht kennt und ihn sich noch ansehen möchte, sollte nicht weiterlesen.
Gut, das Ende erklärte die rätselhaften Vorkommnisse, aber das musste es ja auch. Nachdem der Regisseur, fast schon penetrant, ein dutzend Mal ein Wasserglas in Nahaufnahme zeigt, um auch dem beklopptesten Zuschauer klar zu machen, dass das Wasser eine spezielle Bedeutung hat, liegt es ja auch sehr nahe, dass am Ende aufgelöst wird, welche das ist.
Im Prinzip wird die Science Fiction Geschichte nur genutzt, um die eigentliche Handlung von einem Pfarrer, der nach dem Tod seiner Frau den Glauben an Gott verloren hat, zu transportieren. Das halte ich soweit noch für einen cleveren Schachzug, da es wirklich ein völlig neuer Umgang mit der Materie ist.
Aber es gibt einige Ungereimtheiten. Warum landen die Aliens, die kein Wasser vertragen, auf einem Planeten, der zu zwei Dritteln von Wasser bedeckt ist? Was, wenn es regnet? Ist dann die Alien-Invasion vorbei, weil alle gestorben sind? Und warum können diese Ausserirdischen nicht mal eine Holztür aufbrechen oder einen Schlag mit einem Baseballschläger aushalten, nachdem sie zu Anfang noch übermenschlich stark erschienen, wie sie da auf dem Hausdach des Farmhauses herumsprangen?
Diese Ungereimtheiten stören mich allerdings gar nicht mal so sehr. Es ist vielmehr diese pseudoreligiöse Botschaft. Die Ahnungen der Tochter werden als göttliche Eingaben entzaubert und es hat fast den Anschein, als wäre die gesamte Aleninvasion, die tausende von Menschenleben forderte, nur ein Mittel Gottes gewesen, um den Pfarrer auf den rechten Pfad zurückzuführen.
Es gibt zwei Arten von Mystery-Filmen. Die eine, in der das mysteriöse Geschehen nicht aufgelöst wird. Es geschieht einfach. Der Zuschauer wird zwar oft etwas alleine gelassen, da ihm die rätselhaften Vorkommnisse nicht weiter erklärt werden. Gerade das kann aber wiederum einen unheimlich starken Flair schaffen.
Die andere ist die im Stile des Akte X Films. Alles, was geschieht, spielt auf ein bestimmtes Ziel hin. Alle Stränge der Geschichte laufen am Ende zusammen und werden erklärt.
"Signs" gehört zur zweiten Sorte, allerdings finde ich den religiösen Erklärungsansatz etwas störend undaufdringlich.
Und, auch wenn der Film nie ein SciFi-Spektakel mit aufwändigen Effekten werden sollte, so stört mich doch etwas das lahme Ende. Es wird zu Anfang eine verdammt dichte Spannung aufgebaut und auch dass der Zuschauer in der Belagerungssequenz des Hauses, ähnlich wie z. B. in "Night Of The Living Dead" nur genauso spärlich mit Informationen versorgt wird, wie die Protagonisten in der Hütte selbst, ist geschickt gemacht und sorgt für Nervenkitzel.
Die dunkle Bedrohung wirkt aber schon sehr bald nicht mehr angsteinflössend, nachdem ihr ein Gesicht verliehen wurde. Wie in unzähligen B-Movies, wo man das Monster besser nie gezeigt hätte, weil es zu billig wirkte, hätte man auch in "Signs" die Aliens besser weggelassen. Die Dinger sehen einfach zu sehr nach Mann im Gummianzug aus, um die anfängliche Bedrohlichkeit ernsthaft aufrecht erhalten zu können.
Dass mit einem Schlag alles vorbei sein soll, kommt für meinen Geschmack auch zu ernüchternd. Klar, es hätte keine finale Schlacht wie bei "Independance Day" gebraucht, aber irgendeinen Clou erwartet man als Zuschauer schon. Als dann stattdessen plötzlich der Abspann lief, war ich doch etwas enttäuscht.
Für mich bleibt "Signs" ein Film mit sehr grossem Potential, der in den ersten zwei Dritteln auch zu fesseln versteht, am Ende aber sein Pulver wirklich nutzlos verschiesst.
Zu THE SIXTH SENSE
Als ich den Film das erste Mal sah, wusste ich rein gar nichts über ihn, also auch nicht, dass mich eine überraschende Wendung am Ende erwarten würde.
So kam der Schluss für mich zwar durchaus unerwartet, allerdings war mir nach zwei Minuten des Nachdenkens auch sofort klar, warum ich mit einem solchen Ende nicht gerechnet hatte. Ganz einfach, weil die Logik, um den Zuschauer bis zum Schluß im Dunkeln zu lassen, ganz massiv mit Füssen getreten wird.
Mystery hin, Mystery her, aber es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten, um das Ende noch glaubhaft verkaufen zu können. Wieso sollte der junge sich vor toten Menschen fürchten, sich aber gerade der von Bruce Willis gespielten Figur anvertrauen? Sind tote Pyschologen besser als andere Tote? Irgendwie scheint das alles recht wirr.
Immerhin ist die Regiearbeit Shyamalans so könnerhaft, dass es ihm gelingt, den Zuschauer trotz der recht dünnen Geschichte hinters Licht zu führen, obwohl die Hinweise so offen liegen. Allerdings neigt man gerne dazu diese unerwarteten Enden etwas zu überbewerten, denn bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Film als in sich wenig schlüssig.
Der einzige Film, der diesen Trick wirklich perfekt anwendet, ist "The Usaual Suspects" (Die Üblichen Verdächtigen).