Klar, man geht davon aus, dass die meisten Deutschen das Wortspiel nicht verstehen würden (womit sie vermutlich auch recht haben).
Womit wir mal wieder bei einem meiner Lieblings(film)themen wären: Die Deutschen und ihre Verwirrungen mit übersetzten Filmtiteln.
Bis in die frühen 80er Jahre hinein war man in Deutschland anscheinend besonders kreativ im Erfinden teilweise sehr theatralisch klingender Titel. Sprich, eswurde gar nicht versucht, den Filmtitel adäquat zu übersetzen, sondern es wurden völlig neue neue kreiert, deren jeweilge englische Vorlage nicht selten um einiges unspektakulärer klang, wie folgende Beispiele verdeutlichen.
"Spiel mir das Lied vom Tod" (Once upon a time in the west); "Das Wiegenlied vom Todschlag" (Soldier Blue); "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (Don't look now); "Ein Mann sieht rot" (Death Wish); "Der weisse Hai" (Jaws); "Sie nannten ihn Knochenbrecher" (Drunken Master); "Die durch die Hölle gehen" (Deer Hunter); "Rambo" (First Blood).
Da diese Titel aber zum Teil regelrecht in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen sind, kann man sie so ja noch stehen lassen. Viel schlimmer aber finde ich das Übersetzen von englischen Titeln mit noch viel schwachsinnigeren englischen Titeln. Bestes Beispiel hier "Timebomb" (1990). Aus diesem Film wurde hierzulande "Nameless - Total Terminator" gemacht. Ok, der Untertitel "Total Terminator erklärt sich dadurch, dass Hauptdarsteller Michael Biehn für seine Rolle in "Terminator" sehrpopulär war, und man so wohl noch ein paar Besucher mehr ins Kino locken wollte. Aber wieso "Nameless"? Das versteht doch kein Deutscher, der schon "Timebomb" nicht übersetzen konnte.
Besonders lustig wird es aber, wenn im Zuge einer bestimmten Welle von Filmen wild die Titel umbenannt wurden, um so noch das schnelle Geld abzukassieren. Vergleichsweise harmlos ist da noch, dass man aus Schwarzeneggers "Raw Deal" den "City Hai" machte, weil der in Konkurrenz zu Stallones "City Cobra" lief.
Eher grotesk ist dagegen schon das Kreieren einer völlig neuen Filmreihe wie "Karate Tiger", die es im Original nie gegeben hat, nur weil kurz zuvor "Karate Kid" so populär geworden war. So hat die "Karate Tiger"-Serie mittlerweile bereits ein knappes Dutzend Folgen, ohne dass diese in der Originalversion auch nur das geringste miteinander zu tun hätten.
Als in den späten 70ern, Anfang der 80er die Zombiewelle durch "Dawn of the dead" (lief damals in Deutschland unter "Zombie") und Konsorten so richtig ins Rollen kam, begann man allen möglichen älteren Horrorfilmen, die man auf VHS veröffentlichte, das Wort "Zombie" in den Titel zu schmuggeln - und das, obwohl diese Filme mit Zombies teilweise nursehr wenig oder sogar gar nichts zu tun hatten!!
Ganz wirr geht es auch bei den unzähligen Jackie Chan Fimen zu. Hier hat jeder Film neben seinem Hong Kong-Originaltitel jeweils noch mindestens zwei, drei alternative englische und ein halbes Dutzend deutscher Alternativtitel, die auch nicht selten anderen erfolgreichen Jackie Chan-Titeln ähneln, um noch schnell auf den Zug mit aufzuspringen.
Ich würde ja gerne ein paar Beispiele geben, aber das würde mich selber zu sehr verwirren.
Mittlerweile hat man das ganz gut im Griff. Immer seltener werden die Titel gar nicht übersetzt und wenn, dann nur, wenn sie sich wörtlich übersetzen lassen.
Nur die teilweise völlig sinnlosen Untertitel (speziell bei Videoveröffentlichungen) könnte man sich noch schenken.