So, nun habe auch ich den neuen Bond gesehen. Dazu vorab ein paar Anmerkungen.
a) Ich bin die Kopfschmerzen nicht ganz los geworden.
b) Der Kinosaal muss mit Blick auf die Sitzplatzzahl als unterdimensioniert bezeichnet werden.
c) Die Lautstärke war zu hoch.
Nichts desto trotz. Ich wurde gut unterhalten! Erneut stand der Charakter des Bond im Vordergrund. Und auch wenn Craig wohl keine 5. Vorstellung gibt, so hege ich Hoffnung, dass dieser Weg weiter fortgesetzt wird.
So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Die Ur-Bonds mit ihren platten Gimmicks und noch platteren Anspielungen funktionieren heute nicht mehr. Und was davon in die Neuzeit gerettet werden konnte (nicht dass man es hätte retten müssen) hat Myers "erfolgreich" besetzt. Also hat man, endlich, an den Figuren gearbeitet. Mir gefällt das Resultat.
Doch doch, die alten funktionieren wunderbar. Man sieht es bis heute, dass viele Actionfilme sich zum Teil nicht ganz ernst nehmen oder ein wenig Humor mit einbringen. Davon sind die düsteren Craig und Brosnan Filme weit entfernt. Irgendwie hat die Figur Bond seinen gewissen Charme verloren.
Allerdings finde ich Craig als Bond nicht ganz so schlecht, die Storys sind einfach Geschmachssache.
Die alten Bonds waren Kinder Ihrer Zeit, und dies zeigte sich in Aufbau und vor allem in der Präsentation.
Es war kalter Krieg und der Russe stand vor Tür. Na, und wenn die Aussichten so duster sind, dann sollten wenigstens unsere Helden in bunten, ja fast schon grellen Farben, über die Leinwand huschen. So wie die TV-Sendung, die Werbung und die Comics in jener Zeit. Bunt und oberflächlich. Und das war Bond. Ein bunter, heller und oberflächlicher Held mit Gimmicks.
Das ist, zum Glück, Geschichte.
Selbstironie hingegen funktioniert in diesem Filmgenre grundsätzlich immer. Und just in "Skyfall" ("Was haben Sie erwartet? Explodierende Kugelschreiber? Sowas machen wir eigentlich nicht mehr.") und auch "Sprectre" (Armbanduhr) findet sich doch einiges.