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Autor Thema: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?  (Gelesen 1911 mal)

mombarak

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Geht es euch auch so, das ihr aus Neugierde oft mal schaut, wie die deutsche oder englische Version eines eurer Lieblingsspiele sich anhört? Ich habe damals einen richtigen Schreck bekommen, als ich mir Simon the Sorcerer 2 in der englischen Version besorgt hab. Fast alle Stimmen sind gut bis auf die von Simon. Deshalb hier mal meine lustige Umfrage an euch:

Beispiele für 1:0 USA/England:
- Touché: The Adventures of the Fifth Musketeer
- Warcraft 2 + Addon (Grom Hellscream!!!)
- Half-Life
- Giants - Citizen Kabuto

Beispiele für 1:0 Deutschland
- Silver
- Simon the Sorcerer 1&2&3
- Command and Conquer (Kanes Stimme)

Beispiele für 1:1 USA/England -Deutschland
- Monkey Island 3
- Sam und Max
- Day of the Tentacle
- Discworld 1&2

Mir fiel dabei auf, das Lucas sich sehr viel Mühe gegeben hat und machmals sogar Sprecher mit gleicher Stimmlage gefunden hat (Guybrush). Kommt wohl aber auch darauf an womit man groß geworden ist. Bestes Beispiel: Bruce Willis macht mir Deutsch deutlich mehr Spaß.

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Retro-Nerd

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #1 am: 11.09.2013, 16:56 »

Sam & Max finde ich deutlich besser in der englischen Synchro.
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forenuser

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #2 am: 11.09.2013, 23:11 »


(snip)

Bei Videospielen fehlt mir regelmäßig die Vergleichsmöglichkeit, da die von mir bevorzugten Titel eher aus Japan denn den USA kommen.
Japanische Stimmen allerdings... äh... ja...


Kommt wohl aber auch darauf an womit man groß geworden ist. Bestes Beispiel: Bruce Willis macht mir Deutsch deutlich mehr Spaß.

Das ist sicher auch entscheidend. Aber ich glaube nicht nur.
Die nordamerikanische Stimmlage, so habe ich den Eindruck, scheint generell höher zu sein als die europäische Stimmlage.

Bestes (erschütternstes) Beispiel ist die Originalstimme von Clint Eastwood. Dirty Harry im englischen Original geht nicht.
The Kasperl kicks some bad ass. Das verschiebt bei den Filmen so'n bisschen die Wahrnehmung...



Edit: Typos/vergessene Wörter...
« Letzte Änderung: 12.09.2013, 08:33 von forenuser »
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mombarak

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #3 am: 11.09.2013, 23:21 »

Bei japanischen Stimmen fehlt mir leider jeder Einblick. Ist Final Fantasy denn besser für jemanden, der JAPANISCH versteht?
Ich meine bis auf die Übersetzungsfehler ist es doch eher wichtig, dass die Tonlage stimmt oder? Also ich erwarte von einem Muskelprotz auch eine Stimme mit der Mann Rühreier zerschlagen kann  :D.
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invincible warrior

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #4 am: 12.09.2013, 00:20 »

Bruce Willis ist echt so ein Fall, der wirkt doch erst duch Lehmann wie ein harter Kerl. Im Original kann ich voll verstehen, wieso Willis bis Stirb Langsam eher in romantisch/komödiantischen Rollen unterwegs war. Aber auch fast alle von Thomas Danneberg synchronisierten Schauspieler gewinnen durch ihn. Arnie war doch im englischen auch oft unfreiwillig komisch (get to choppaaaa), während er hier der Actionstar sein konnte, der er nunmal war. Auch Sly Stallone und vor allem John Travolta gewannen doch durch ihn.

Stimmen sind aber eh immer Geschmacks- und vor allem Gewöhnungssache. Deswegen finde ich den Vergleich echt leidlich. Zumal grade Spielesynchros für den englischen Markt massiv viel mehr Kohle zur Verfügung haben und oftmals sogar direkt Zugriff auf die Entwicklerversion. Hier wird dagegen massiv gespart und auch oftmals blind übersetzt.
Schau man sich doch nur mal Microsoft an, haben so viel Geld, sparen aber besonders bei ihren Prestigespielen voll bei der Synchro, Halo und Gears of War ist Ohrenkrebs per Excellence. Ubisoft dagegen gibt sich normalerweise stets Mühe bei ihren Synchros.

zu den Spielen:
Warcraft 2: Es lebe das "Aye Käpt'an". Ich liebe die Synchro von Warcraft 2, passt perfekt zur Originalfassung von Teil 1, wo noch Bill Roper SÄMMTLICHE Stimmen selbst eingesprochen hat.
Half-Life: Ordentliche Übersetzung, das schlimme daran sind eher die nötigen Gewaltanpassungen.
Day of the Tentacle: Witzig, grade DoTT litt noch massiv unter dem Experiment eingedeutschte Synchro, aber ist schon OK, grade für die Zeit.
Sam & Max: Finde ich im deutschen klar besser, wenn man mal von dem massiven Gebrauch einiger Sprecher absieht.
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Oh Dae-su

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #5 am: 13.09.2013, 15:05 »

Ich finde auch, dass talentierte Synchronsprecher das Original deutlich aufwerten können. Willis und Depardieu ohne Manfred Lehmanns markante Stimme - undenkbar für mich. Robert DeNiro bzw. Harvey Keitel ohne Christian Brückners heisere Stimme ebenso.
Michael Douglas hat auch seinen eigenen Stammsprecher, auf dessen qängelig-nasale Stimme ich nicht verzichten will.
Wolfgang Völz z.B. hat so eine tolle, einzigartige Stimme, dass er selbst die kleinste Nebenrolle, die er einspricht, memorabel gestaltet. Norbert Gastell "beherrscht" Homer Simpson mMn. mit Abstand besser als sein (überbezahlter) amerikanischer Kollege. Sean Connery wirkte nach Gert Günther Hoffmanns Ableben auch nicht mehr so charismatisch auf mich.
Und Bud Spencer & Terrence Hill will ich mir mit ihren echten Stimmen gar nicht anschauen.  ;) Arnold Marquis und Thomas Danneberg sind sicher auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass deren Filme bei uns so populär wurden und blieben.
 
Leid tut mir Tommi Piper, der den "Alf" eingedeutscht hat: Da ist man mit so einer einmaligen Stimme gesegnet - und hinterher stellt es sich praktisch als Fluch und karrierehindernd heraus. Das Leben ist auch für Talentierte oft nicht fair...

Ach ja: Tom Hanks ohne Arne Eisholtz...? - meh.
Harrison Ford ohne Wolfgang Pampels nasale Stimme? Wär für mich auch gewöhnungsbedürftig.
Und erst Jack Lemmon bzw. Peter Sellers ohne Georg Thomallas Stimme!!!!

Nee, das Original ist nicht immer besser. Aber die wirklich markanten deutschen Stimmen werden langsam rarer, und das finde ich sehr schade.
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mombarak

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #6 am: 13.09.2013, 20:11 »

UiUiUi
Danke für die tollen Antworten. Denke fast genauso. Ich hätte mal lieber nicht das Thema Filme anschneiden sollen. Es entgleitet ...  :ballon

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invincible warrior

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #7 am: 14.09.2013, 00:02 »

Ach ja: Tom Hanks ohne Arne Eisholtz...? - meh.

Naja, Arne Eltsholtz ist inzwischen nur noch schwer vorstellbar auf Kevin Kline und Tom Hanks, da er ein Kieferproblem hat. Leider ist da nichts genaueres bekannt, man munkelt aber von nem schweren Kieferbruch. Jedenfalls nuschelt er seitdem teilweise extrem, besonders schlimm ist das bei Sakrileg zu hören. Aber zumindest für Tom Hanks gibt es ja mit Joachim Tennstedt einen geeigneten Ersatz, der ja sogar die Erststimme (als Hanks noch Komödien machte in den 80ern) von Hanks war und von Eltsholtz sozusagen geklaut wurde.
Aber auch Norbert Gastell hört man sein fortgeschrittenes Alter (fast 84) merklich an. So klar wie noch vor einigen Jahren ist die nicht mehr. Und Sandra Schwittau (Bart) hat ihre Stimme auch bei weitem nicht mehr so unter Kontrolle wie vor 10 Jahren. Kann aber auch an Überreitzung liegen, hatte ja schon Tommi Pipers und Frank Zanders Stimme kaputt gemacht.
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Il bastardo

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Re: Englisch VS Deutsch -> welche Vertonung ist besser?
« Antwort #8 am: 14.09.2013, 12:12 »

Ich werfe mal auch ein Beispiel für eine aufgewertete deutsche Version in den Topf: Wing Commander III hat meiner Meinung nach auch nach heutigen Maßstäben eine sehr professionell gestaltete deutsche Vertonung vorzuweisen. Das fängt bei den passenden Sprechern an (u.A. Herbert "Spock" Weicker), geht über die sorgfältige Lippensynchronität, bis hin zu den guten Dialogtexten, die teils das Original toppen. Ich würde jedenfalls Tolwyns ultra-zynisches "Hmmhm, das scheint mir gutes Material zu sein!", mit der er die versammelte Mannschaft der Victory kommentiert, auf keinen Fall missen wollen. Schade, dass die deutsche Version von WC IV nicht an den Vorgänger anknüpfen konnte. Die Sprecher waren zwar immer noch gut (da überwiegend die selben), aber der Dialogwitz hatte doch stark nachgelassen.

Thema Synchronsprecher allgemein: Ich liebe Jürgen Thormann (Stammsprecher von Michael Caine und Sir Peter O'Toole). Diese Stimme versprüht dermaßen viel Würde und Erhabenheit, dass ich mir einfach keinen besseren Sprecher für einen englischen Aristokraten vorstellen kann. Auch unvergessen: Klaus Kindler, früherer Stammsprecher von Clint Eastwood und Steve McQueen. Coole Oneliner konnte er genauso gut, wie die Kollegen Lehmann und Danneberg: "Du hast deinen Glückskeks vergessen! (...) Hier steht: 'Dein Glück hat dich verlassen!'" *PENG* ;)
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Wer Geld berappt für ein staubiges Atari-Modul, das aus einer Müllkippe ausgebuddelt wurde, der paddelt auch durch die Nordsee, ob nicht irgendwo ein altes NES herumtreibt.