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Autor Thema: CD-Reviews  (Gelesen 5393 mal)

-Stephan-

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CD-Reviews
« am: 28.08.2004, 09:00 »

Einen Thread für Musik im allgemeinen haben wir ja schon, hier solls eher um CD-Vorstellungen (und vielleicht Bewertungen) gehen, egal ob jetzt neue oder ältere CDs

Ich fang mal an :)

Böhse Onkelz - Adios: soll bekanntlich die letzte Scheibe der Onkelz gewesen sein, und irgendwie ist das auch gut so. Klassiker wie "Erinnerungen",etc. fanden sich schon auf den letzten beiden Platten nicht mehr, aber diese hier ist irgendwie auch noch ziemlich eintönig. Ein paar kritische Medientöne, wohl auch richtig, aber irgendwie verbreiten diese Lieder nicht mehr die Stimmung der damaligen. Wird wohl kommerziell mit ihre erfolgreichste, ich halte sie aber mit für die schlechteste...

Wertung: 5/10

Shania Twain - Up : Eine der wenigen CDs der letzten Monate die ihr Geld wirklich wert waren. Keine größeren Durchhänger, stimmungsvoll leichter Pop, definitiv keine schlechte Wahl. Und die Frau erst  :sabber: ;)

Die CD gibt es übrigens in verschiedenen Ausführungen, einmal die normale Version (rote CD) ,dann noch als Special Edition mit entweder jweils rot + blauer (da sind dann die Lieder nochmal in Folk-Verschnitt gehalten) oder rot + grüner CD (im Südstaaten Mix, frag mich jetzt keiner was das heisst ;)) . Zudem kann man die fehlende CD auf ihrer Webseite kostenlos runterladen. Ist im Endeffekt aber nur eine nette Dreingabe, allerdings kostet die Special Edition auch nur einen Euro mehr, von daher...

Wertung: 8/10

Paradise Lost - Host: Nun ja, ich kannte von denen die "Icon" sowie die "Draconian Times" ,beides super CD´s, dachte mir mal, versuchen wir es mal mit einer weiteren CD. Hätte ich mal vorher gewusst das die jetzt auf nem Depeche Mode Tripp sind. Nichts gegen Depeche Mode, im Gegenteil, aber irgendwie kommen die Jungs da nicht ganz so gut rüber, ihre Alte Musik hat mir um längen besser gefallen

Wertung: 4/10

Anastacia: nettes rock/pop Album von der Dame mit der bemerkenswerten Stimme. Kann man nicht viel falsch machen wenn man das mag, was sie bisher rausgebracht hat.

Wertung: 6/10

Motorhead - March or Die: einer meiner Lieblings-CD´s im Bereich Metal, Stimmungs-Musik, einige nette Mitinterpreten sowie natürlich der Klassiker "March or Die", empfehlenswerte CD

Wertung: 7,5/10
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Chili Palmer

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CD-Reviews
« Antwort #1 am: 28.08.2004, 11:04 »

Tach!


Also Anastacia bekommt von mir 9 von 10. Das Album ist echt genial. Schöne Rock-Stücke und auch etwas Pop. Sehr empfehlen kann ich:
Das erste Stück "Seasons Change", geniales Rock-Stück
"I Do" - ein super Crossover-Song mit dem Sänger von POD
"Time" - eine sehr einfache Rock-Ballade, mit sehr eingängigem Refrain.
"Left Outside Alone" - die erste Single, sollte wohl jeder kennen


Die Ärzte - Geräusch
8 von 10
Schöne Doppel-CD mit einigen genialen Songs. Allerdings hätte ich einige weggelassen und nur die Kracher auf eine CD gepackt, dann wär's ein Mega-Album.

Sehr zu empfehlen sind:

Unrockbar - Kennt Ihr wohl
Besserwisserboy - Lustig
Anti-Zombi - Die Ärzte spielen Speedmetal, hört sich gut an.
Deine Schuld - War auch eine Single (wirklich gutes Video)


Zucchero - Zucchero & Co

Zucchero spielt seine und einige große Hits anderer Künstler mit seinen Musikerkollegen (u.a. Sting, Mousse T, Eric Clapton...)
Schönes Album mit ein paar echt gelungenen Songs. Wertung: 7 von 10

Sehr zu empfehlen:
"Mama Get Real" mit Mousse T. - Geniales Stück; Stilrichtung Poprock
"Muoio Per Te" mit Sting - Die Italienische Version von Mad About You
"Diavolo In Me - A Devil In Me" mit Solomom Burke (sagt mir gar nichts) - Geniales Rock-Stück



 
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Tach und See Ya!

Journalismus ist eine Waffe! Wenn man gut genug zielt, kann man der Welt eine Kniescheibe wegschiessen.

onlyaroth

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« Antwort #2 am: 28.08.2004, 16:14 »

Zitat
Paradise Lost - Host: Nun ja, ich kannte von denen die "Icon" sowie die "Draconian Times" ,beides super CD´s, dachte mir mal, versuchen wir es mal mit einer weiteren CD. Hätte ich mal vorher gewusst das die jetzt auf nem Depeche Mode Tripp sind. Nichts gegen Depeche Mode, im Gegenteil, aber irgendwie kommen die Jungs da nicht ganz so gut rüber, ihre Alte Musik hat mir um längen besser gefallen


Dann Probier einmal die CD "lost Paradise". War eine der ersten CDs von ihnen. :sabber:  
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GregBradley

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CD-Reviews
« Antwort #3 am: 29.08.2004, 07:54 »

Hey, super Idee dieser Thread. :oben:

Zu dumm nur, dass ich so gut wie gar nicht mitreden kann, da ich mir schon seit Jahren keine neuen CDs mehr kaufe.

Lediglich die ADIOS der BÖHSEN ONKELZ habe ich direkt nach dem Erscheinen von emergency ausgeliehen bekommen.

Ich finde die CD separat betrachtet ziemlich gut, da wieder etwas rocklastiger als die letzten Veröffentlichungen. Im Gesamtwerk der Onkelz verblasst sie allerdings schon etwas. Denn wie die Jungs im Zuge der Bekanntmachung ihrer Auflösung auf ihrer Homnepage ganz richtig erkannt haben: es wurde bereits alles gesagt. Es kommen inhaltlich einfach keine neuen Impulse mehr. Und da die Onkelz eine Band sind, die sehr stark von ihren Texten lebt, ist das natürlich eher schlecht und ihr Aufhören nur konsequent.

Allerdings fand ich die DOPAMIN von 2002 um einiges schlechter. Die habe ich so gut wie nie gehört.
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-Stephan-

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« Antwort #4 am: 29.08.2004, 10:11 »


@Only: Danke, werde ich mir mal notieren :)

@Greg: Ja, Dopamin, und auch Ein böses Märchen waren eigentlich "nur" mittelmässig, ich brauchte ziemlich lange um dort einige gute Lieder zu finden, vielleicht ist es bei der neuen genauso. Die Songs krachen, ok, aber es sind leider weder Stimmungssongs als 10 Jahre, Wilde Jungs, etc. noch gefühlvolle Songs alá Ich bin in dir, jedenfalls nicht in diesem Niveau. Ich fand die alten Scheiben irgendwie klangmässig einfach besser.

Ist auch irgendwie kein "richtiger" Abschluss, schade eigentlich. Trotzdem, sie haben schon geniale Songs gehabt..
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Unknown

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« Antwort #5 am: 29.08.2004, 15:13 »

Ich hab auch nur CDs aus den 80ern, außer von Depeche Mode und Duran Duran auch aus den 90ern.

Aber am 4.10. kommt das neue Duran Album (einen Tag nach meinem Konzertbesuch. Auf den Karten steht ganz groß: einziges Konzert in Deutschland. Cool!).
Das kann ich ja dann hier reviewen.

« Letzte Änderung: 29.08.2004, 15:35 von DaveTaylor »
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-Stephan-

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« Antwort #6 am: 29.08.2004, 20:02 »

@Dave: Kannst auch ruhig von 80/90 er Disks ;) Reviews reinpacken, hier kann eigentlich alles rein :)
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onlyaroth

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« Antwort #7 am: 29.08.2004, 20:58 »

Zitat
@Only: Danke, werde ich mir mal notieren

Ist aber nur zu empfehlen wenn Du wirklich schwarz veranlagt bist, oder auf düsteren, schweren Deathmetal stehst. ;)
Gesang (wie bei den neueren CDs) oder so wirst Du dort nicht finden. Herumgegrölle würds eher treffen.

Aber auf alle Fälle ein super Werk! :sabber:  
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« Antwort #8 am: 09.09.2004, 19:48 »

THE PRODIGY - ALWAYS OUTNUMBERED, NEVER OUTGUNNED

- track 01: Spitfire / 5:08
genau die richtige einstimmung! coole drums, einige geniale vokals ('if  i was in world war 2 they'd call me spitfire'). könnte auch vom 'fat of the land' album sein.
- track 02: Girls / 4:07
der knaller! kann auch jeder auf mtv hören und trotz abartiger bässe wirds dank recht schrägersamples passagen in keiner dorfdisco laufen. cleverer schachzug!
- track 03: Memphis Bells / 4:28
vielleicht mein favorit auf dem album, geil! wieder sehr schräge passagen und heftige bässe und ein paar vokals von princess superstar. princess superstar sieht nebenbei so geil aus...
- track 04: Get Up Get off / 4:19
hä, was sucht jemand wie 'twista' auf dem album? naja, auf jeden fall das noch coolste lied seiner hiphop laufbahn ;-)
- track 05: Hotride / 4:36
juliette lewis (aus natural born killers und sowas) darf ans mikro. rockig, etwas hypnotisch. ich kann rock nicht ausstehen, aber es wirkt wirklich. anwärter auf den nächsten tarrantino-soundtrack.
- track 06: Wake up Call / 4:56
rockig und langweilig. skip...
- track 07: Action Radar / 5:32
sehr gut. hysterisch gekeifte vokals, eher weniger rockig und trotzdem wild. recht viel melodie.
- track 08: Medusa`s Path / 6:08
endlich ein reiner instrumental track und auch noch ein sehr guter! eher ruhig, mit persisch-orientalischen klängen. sowas nennt man wohl 'typisch' prodigy.
- track 09: Phoenix / 4:38
cover-version von shocking blue`s 'love buzz'. da machts vielleicht nicht sofort klick, kennt aber garantiert jeder. gute sache.
- track 10: You`ll Be Under My Wheels / 3:56
eigentlich ein instrumental track, 'typisch' prodigy, gut.
- track 11: The Way It Is / 5:46
instrumental cover von michael jackson`s 'thriller'! super idee, super umgesetzt! ok, das original ist nicht zu übertreffen...
- track 12: Shoot Down / 4:34
genau was ich von einem track mit liam gallagher befürchtet habe. rockiges gegröhle und tschüss.

fazit: viele distortions, breaks, loops, harte bässe. dann wieder (leider zu viel!) rock (das wort 'elektropunk' kann man glaube ich vergessen). insgesammt sehr aggressiv und laut und auch recht düster. das album wird (wie immer bei prodigy) besser je öfter man es hört. bei 'fat of the land' hats sicher 1 ganzes jahr gedauert, bis ichs wirklich zu würdigen wusste. bin mal gespannt wie es diesesmal sein wird. ich würde es qualitativ auch etwa in diese ecke stellen, an 'the jilted generation' kommts eh nicht ran und 'the experience' ist über alle zweifel erhaben. ich freue mich insgesamt, allerdings vermisse ich schmerzlich einen knaller wie 'voodoo people' oder sowas und im gegesatz zu allen anderen alben hat dieses auch 2 tracks drauf, die mir gar nicht passen... naja, das album wird von den meisten kritikern gnadenlos zerrissen, aber was die quatschen interessiert eh niemanden... wer prodigy mag, der muss es haben!

GregBradley

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« Antwort #9 am: 09.09.2004, 21:19 »

uno schreibt einen mehr-als-3-Zeilen-Beitrag?  :eek:

Tja, jeder wird bei irgendwas schwach, bei Dir ist es wohl elektronische Musik.  ;)

Aber danke für das ausführliche Review. Werde mir die CD sofort von Dir bren..ähh..im Plattenladen kaufen!! :oben:

Wie kann man eigentlich so stur jedes Lied ablehnen, in dem ein "echtes" Instrument vorkommt?  :D  
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« Antwort #10 am: 10.09.2004, 01:09 »

Kann noch nicht mit dem neuen Duran Review dienen, da es bis zum Album noch ein paar Wochen sind.

Aber hier was tolles zur Einstimmung:

Das Video zur neuen Single SUNRISE
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Unknown

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« Antwort #11 am: 30.09.2004, 00:08 »

Hier ein Demo zur Hörprobe.

Auf dieser Seite auf Downloads klicken und WHAT HAPPENS TOMORROW (early demo) ziehen.

GENIAL. Man beachte den dreiteiligen Refrain.


Link


(direkter Link leider nicht möglich)

Die Demos, die ich bisher gehört haben, zeugen von hervorragenden Melodien, einer Mischung aus Synth und Gitarre (wie Anfang der 80er) und verschiedensten Stilrichtungen. Jeder Song klingt total anders.

 
« Letzte Änderung: 30.09.2004, 00:14 von DaveTaylor »
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GregBradley

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« Antwort #12 am: 30.09.2004, 02:20 »

So, ich höre gerade "Whatever happens Tomorrow".

Ist nicht schlecht - schön retronisch gehalten.  :D

Allerdings war ich nie der grosse Duran Duran Fan. Vom Hocker gerissen hat es mich daher auch nicht wirklich.

Trotzdem an alle:

Wenn Ihr noch Links zu Hörproben habt, dann immer her damit!! Man muss sich ja schliesslich auch musikalisch weiterbilden.  ;)  
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« Antwort #13 am: 01.10.2004, 01:11 »

Schön mal eine Meinung zu hören.
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Unknown

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« Antwort #14 am: 15.10.2004, 00:28 »

Hab keine Zeit für ein eigenes Review, aber dieses hier spricht mir aus der Seele:


Duran Duran
"Astronaut"

Duran Duran: Großer Pop der "fab five"

2001 ging eine spektakuläre Nachricht durch die Newsticker der Musikwelt: Duran Duran, Pop-Ikonen der (unsäglichen) 80er Jahre, Vorreiter einer ganzen Generation von Synthie-Bands und Vorbilder für Pop-Größen der nachfolgenden Generation wie Robbie Williams oder The Dandy Warhols, diese Duran Duran, nie weggewesen, nur leider in den (noch unsäglicheren) 90er Jahren kaum bemerkt, arbeiten erstmalig wieder im Original-Line-up zusammen!

Roger Taylor (Drums), Andy Taylor (Gitarre), Simon Le Bon (Gesang), John Taylor (Bass) und Nick Rhodes (Keyboards). Alles klar, die 80er sind derzeit groß angesagt. Reunions von Bands dieser Epoche gibt’s wie Sand am Meer und nun versuchen es Duran Duran auch noch mal.

Falsch gedacht!

Denn erstens waren Duran Duran nie weg, zumindest Simon Le Bon und Nick Rhodes veröffentlichten unermüdlich großartige Pop-Alben wie 1993 'Duran Duran 2', das so genannte 'Wedding'-Album, mit solch wunderschönen Songs wie "Ordinary World" und "Come Undone", oder das 1997er Album 'Medazzaland' sowie 'Pop Trash' (2000). Gerade die letzteren Alben waren, zumindest in Deutschland, leider einem breiteren Publikum vorenthalten. Warum? Mit Zlatko und all den unsäglichen nachfolgenden 08/15-Grenzdebilen von der Castingfront war (bzw. ist) einfach schneller und billiger Geld zu verdienen. Daran wird sich wohl in Zukunft auch nicht viel ändern. Aber um wieder zum Thema zurückzukommen: Kohle ist hier (endlich mal) kein Grund, wieder zu fünft Musik zu machen. Es ist wohl eher die Tatsache, dass diese fünf Herren in ihrer gemeinsamen musikalischen Phase große Pop-Geschichte geschrieben haben und, wiedervereint, auch weiter schreiben können. Duran Duran sind verantwortlich für eng mit dem Lifestyle der 80er verknüpften Songs wie "Wild Boys", "Rio", "Hungry Like The Wolf" oder "The Reflex", um nur ein paar zu nennen, spielten unzählige ausverkaufte Welttourneen und heimsten so ziemlich jeden Award ein, den es damals einzuholen gab. 1986, auf dem Höhepunkt der Karriere angelangt ("A View To A Kill" stieg auf Nummer 1 in England ein und ist bisher der einzigste Nummer-1-"James Bond"-Titelsong überhaupt), klinkten sich erst Roger Taylor und danach Andy Taylor aus und es war, als wäre mit deren Weggang ein Teil der Magie der Band verflogen. Reunions wurden immer wieder von allen Seiten herbeigeredet und von der Band genauso schnell dementiert und kategorisch abgelehnt. Roger war glücklich mit seinem Leben auf dem Bauernhof irgendwo in England, Andy verschollen und der Mitte der 90er Jahre ausgestiegene John Taylor verfolgte sodann seine Solokarriere bzw. gründete die Neurotic Outsiders, ein Quartett mit dem ehemaligen Sex Pistol Steve Jones, dem Guns'N Roses-Bassisten Duff McKagan und Drummer Matt Sorum. Auch in den 80ern gab es schon zwei Nebenprojekte. Auf der einen Seite die rockigeren Power Station, mit Andy und John sowie Robert Palmer, auf der anderen die experimentelleren und düsteren Arcadia von Simon und Nick! Alles zusammen feine Projekte - nur konnten diese nie an die gemeinsamen Erfolge als Duran Duran anknüpfen. Was lag also nach all den Jahren näher, als diese Energie, diese spürbare Magie, diese Kreativität und musikalische Chemie, die diese "fab five" gemeinsam besitzen, endlich wieder zusammenzuführen und in neue Songs fließen zu lassen?

Und nun, nach 21 Jahren ist es endlich soweit. 'Astronaut' heißt der Longplayer. Und, Ladies and Gentlemen, was für ein Album!

Von der ersten Sekunde an muss man grinsen, am Opener und der ersten Single "Sunrise" wird sofort klar: Duran Duran sind zurück. Wie schön! Nick Rhodes' Synthie-Spielereien könnten auch aus 1981 stammen, Simon Le Bons Stimme lässt irgendwie das Gefühl von "Heimat" oder "Zuhause" aufkommen und der Song – nun ja, was soll man sagen, perfekt! Ein Pop-Song im klassischen Sinne. Besser geht’s nicht. Eingängiger Refrain, groovender Rhythmus, tanzbar! Weiter geht’s mit dem funkigeren "Want You More", gefolgt vom wunderschönen, langsameren "What Happens Tomorrow". Überhaupt fällt auf, dass das neue Album sehr funkige und oft auch ruhige Elemente beinhaltet und irgendwie die Schnittmenge aus den Alben 'Duran Duran' (1981), 'Notorious' (1986) und 'Liberty' (1990) ist. Aber immer klar und unverkennbar Duran Duran, nur in 2004! Alternative-Sounds meets R&B, wofür sicher auch die beiden Produzenten Rich Harrison (Alicia Keys, Beyoncé) und Don Gilmore (Linkin Park) verantwortlich sind.

Es ist verdammt gut so, dass Duran Duran nach 21 Jahren wieder ein Album veröffentlichen. Denn ohne deren "Reunion" würde es so großartige Songs wie die oben genannten oder das wunderschöne "Finest Hour", "Chains", "One Of Those Days" bzw. die das Album beschließenden Songs "Point Of No Return" (könnte vom Debüt-Album sein) oder "Still Breathing" nicht geben.

Auch wenn Duran Duran den ganzen unsäglichen Casting-Kram und die Kommerz-Abzocke des Musikbusiness nicht verhindern können, so sind sie wenigstens eine duftende Blume im tristen Pop-Müll. Und nach nun insgesamt 25 Jahren im Musikbusiness frischer und innovativer als jede durch Fernsehsender oder Musikfirmen zusammengewürfelte Tanz Combo! Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht das letzte Album der mittlerweile Mittvierziger sein wird und dass neben dem bisher einzigen Deutschland-Gig überhaupt, am 3. 10. in der Berliner Columbiahalle, die Herren uns mit ein paar weiteren Shows beglücken werden.

Aktuelle CD 'Astronaut' (Sony - VÖ: 11. 10.)

Quelle: www.amm.de (auch als Heft erhältlich)



Jetzt noch was von mir:
Schön, dass die Band wieder zu ihrem alten Stil zurückgefunden hat.
Die beiden experimentellen letzten Alben (viel harte Gitarre und sehr schräge Synths) waren nicht so mein Ding. Jetzt ist alles wieder sehr glatt produziert. Klar, denn Experimente kann man immer noch machen, wenn man wieder großen Erfolg hat.

Die 12 Songs entstanden zwischen 2001 und 2004.
Die erste Hälfte der Platte ist schneller, die andere Hälfte sind ruhigere Songs.

Es sind verschiedene Stile auf der Platte vertreten: von Funk über Britpop bis zu Dance. Alles wird schön von den Klangteppichen eines Nick Rhodes unterlegt.

Meine Favoriten:

Want you more: geile treibende Drums und eine tolle Hinleitung zum Refrain
Nice: Poppig und eine geniale Melodie
Finest Hour: Gänsehautgarantie, monumental, episch
What Happens Tomorrow: perfekt (wird auch die 2. Single), der Refrain besteht aus 3 Teilen, wird nie langweilig

Es gibt auch eine limitierte Album Version, die eine DVD mit aktuellen Live Aufnahmen enthält.

Ich kann eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen und würde dem Album auch dann die volle Punktzahl geben, wenn ich kein Fan wäre.
Meine Freundin ist ebenfalls schon "Astronaut"-infiziert.

Also Leute.
Freue mich auf jedes Feedback.
« Letzte Änderung: 16.10.2004, 00:12 von DaveTaylor »
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