Forenbeiträge zu den vorrigen Serienablegern:
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Xenoblade Chronicles-
Xenoblade Chronicles X-
Xenoblade Chronicles 2Das ganz Grobe zuerst...
Der Soundtrack:
Wieder viele, zu den jeweiligen Arealen und Ereignissen passende, stimmige Melodien. Aber anders als in den vorigen Teilen konnte ich bisher noch keinen Ohrwurm für mich ausmachen. Dennoch, sollte es einen Soundtrack auf CD geben werden ich ihn mir bestellen.
Die Grafik:
Der Stil der Charaktere ist wieder eindeutig Anime, aber eher wie in XC1, also reifer, erwachsener. Und die Physik wird nicht über Gebühr strapaziert, auch wenn zwei Figuren gut ausgestattet sind...
Die Landschaften sind wieder in weitflächige Areale unterteilt und durchaus abwechslungs- und umfangreich gestaltet, sehen gut aus und gewähren eine ausreichende Weitsicht. Auch Getier ist wieder reichlich vorhanden, es gibt viele alte Bekannte aber auch ein paar Neuzugänge. Insgesamt ist die Welt durchaus lebendig und macht Spaß.
Die Technik:
Diese ist auf dem Level von XC2 und Definitive Edition von XC1, allerdings hatte ich bisher einen Absturz und zwischendurch kommt ein kurzes Spielstocken bzw. zu Audioproblemen. Das stört beim Spielen nicht aber ich vermute, dass die Switch hier wirklich am Limit ist.
Nun eine kurze Einleitung, aber wer den Titel verfolgt hat weiß um was es geht.
Aionios! Eine Welt gezeichnet durch den ewigwährenden Krieg zwischen den Keves und den Agnus.
Der Spieler startet als Noah, welcher die Geister der im Kampf getöteten ins Jenseits überführt, und seinen zwei Begleitern Lanz und Eunie, allesamt Kindheitsfreunde und Angehörige der Keves. Im Laufe der ersten Stunde trifft man auf Mia, ihrerseits "Geistführer" und ihre Begleiter Taion und Sena, alle drei Angehörige der Agnes. Beide Trupps geraten bei der jeweils unabhängigen Suche nach einem Unbekannten in einen gegenseitigen Kampf. Dieser Kampf wird von Vandham, so der Name des Unbekannten, beendet und die 6 werden in Ouroborose, eine Art Fusionsgestalt, gewandelt. Als solche treffen sie im direkten Anschluss auf den ersten Moebius, den Herrschern dieser Welt. Und so nimmt das Abenteuer seinen Lauf.
Sehr viel mehr werde ich auf die Story, welche in wirklich vielen Zwischensequenzen erzählt wird, gar nicht eingehen, aber eines doch: Der Grundtenor ist dunkler als in den Vorgängern. Die Themen Tod, Vergänglichkeit und auch (Selbst)-Zweifel kommen immer wieder durch. Humor gibt es auch, zumeist in Form von Kabbeleien innerhalb der Gruppe, aber der Tenor ist, zumindest in den ersten 100 Stunden, düster.
Und hier nun meine Eindrücke zum spielerischen Teil von Xenoblade Chronicles 3 nach, wie erwähnt, knapp 100 Stunden Spielzeit und, so lehrt es die Erfahrung mit dieser Serie, noch eine Weile vom Ende entfernt.
Xenoblade Chronicles 3 ist ein typisches Xenoblade Chronicles!
Im Prinzip ist damit das Wesentliche geschrieben und ich könnte hier aufhören. Aber das mache ich nicht - natürlich nicht.
Der Spieler steuert eine frei wählbare Figur aus unserer 6er Gruppe und die anderen Fünf folgen ihm nach. Im weiteren Verlauf kann auch stets ein NPC aus einer größer werdenden Zahl von sogenannten Helden, die Gruppe begleiten. Für verschiedenen Missionen ist das auch mal zwingend erforderlich.
Wie in den Vorgängern auch sind die konsolengesteuerten Figuren mal wieder nicht sehr hellle und bleiben mal an Hindernissen oder in engen Durchgängen hängen, kommen Leitern nicht schnell genug hoch und laufen unbekümmert durch giftige Sümpfe...
Die Figuren starten in einer der Klassen Kämpfer, Heiler oder Verteidiger, können diese im Laufe des Spiels aber auch wechseln. Innerhalb der Klassen gibt es verschiedene erlernbare Techniken und Talente, welche vom Spieler entsprechend zugewiesen werden können. Dazu kommen verschiedene ausrüstbare Objekte, hier Kleidung und Juwelen. Leider hat, anders als in XC und XCX, die ausgewählte Kleidung keine optische Auswirkung. Ferner sammelt man im Laufe des Spieles sogenannte Seelenpunkte, mit den die Fähigkeiten des jeweiligen Ouroboros ausgebaut werden können.
Das Ganze klingt umfangreicher und wichtiger als es ist, ich jedenfals habe nach ca. 20 Stunden Spielzeit (Schwierigkeitsgrad Normal) kaum mehr einen Blick in die Techniken, Talente oder Ausrüstung geworfen.
Das Kampfsystem mit Autoangriffen, Wirk- und Abkühlzeiten ist recht einfach und sollte niemanden überfordern. Den Tasten X, Y, und B können normale Kampfaktionen zugewiesen und entsprechend ausgelöst werden. Erfüllt man die besonderen Bedingungen dieser Aktionen lädt man eine Sonderaktion auf, die mit A ausgelöst werden kann. Ferner kann man, wenn durch Aktionen im Kampf aufgeladen, die Talente aktivieren. Gleiches gilt für die Aktivierung der Ouroboros und der serientypischen Angriffsketten. Klingt umfangreich, ist es aber nicht und vor allem die Angriffsketten sind im späteren Verlauf eher unnötig. Insgesamt ist das Kampfsystem einfacher als, aber genauso unübersichtlich wie in XC2.
Das klingt jetzt wieder negativer als es ist, aber wer die Serie kennt kann absehen was ihn erwartet.
Natürlich gibt es auch wieder viele (optionale) Missionen im Stile von rede mit X, schlachte 10 Y und sammle 50 Z. Die meisten Missionen gehen gut von der Hand, was vor allem an dem fast immer gut funkionierenden Band-zum-Ziel liegt. Leider steht dies bei den, wie immer, eher lästigen Sammelmarathons nicht zur verfügung, was wirklich nervt. Aber ich schrieb es schon, oder? Wer die Serie kennt...
Nein, tatsächlich ist bis hier alles sehr gut und bringt Spaß!
Wer die Serie kennt, der kennt auch die negativen Seiten die ihn erwarten...
Nopons.
Ferner findet man immer wieder Container und Kisten, welche in zum Teil nicht abbrechbaren Animationen geöffnet werden. Wer meine vorrigen Beiträge kennt weiß wie ich sowas liebe. Gleiches gilt für die Überführung der Seelen der Kriegstoten, welche man immer wieder findet. Und für "Shuttleservice"... Derlei kommt immer wieder vor und summiert sich so in seiner Lästigkeit.
Dazu kommt dann die verkorkste Steuerung des Schiffes und... ein XC-Serienhighlight... die nichtsnutzige Karte und Navigation.
Wie schafft man es, die miese Karte aus XC2 5 Jahre später in XC3 noch zu unterbieten? Es ist mir ein Rätsel... Es gibt wieder einmal keine topografischen Informationen, sprich man glaubt in die ummittelbare Nähe des Ziels zu reisen um dann festzustellen, dass das Ziel zwar 2m links, aber 100m über oder unter einem liegt. Dazu kommen Abstandsanzeigen aus der Hölle. Laut Karte passt zwischen die Gruppe und dem Ziel noch die 5. Panzerdivision, aber auf dem Spielfeld trampelt man bereits auf dem Ziel rum. Und das "Beste" zum Schluss: Man kann nicht direkt zwischen den Arealen reisen, geschweige denn direkt ein Zielareal auswählen. Man muss auf der Karte einen Reisepunkt wählen, der an ein anliegendes Areal grenzt, springt dahin, geht dann in den andere Areal und wiederholt das Spiel solange bis man am Ziel. Und weil das noch nicht genug ist, das gilt auch innerhalb eines Areals für einzelne Höhlen und Höhen... Und ja, im Rahmen von Missionen kann man ggf. direkt ins Zielareal springen, aber selbst da nicht immer.
Ist es Zeit für ein Fazit?
Wer die Serie kennt, der kennt auch diesen Ableger, mit allem was die Serie mit sich bringt - im Guten wie im Bösen.
Ich halte XC3 für ein gutes Spiel, sonst würde ich nicht über 100 Stunden dransitzen. Aber ich glaube auch, dass es seitens Monolith bzgl. der Serie zu Ermüdungserscheinungen gekommen ist. Man wollte noch was bringen, man musste noch was bringen, aber man konnte nicht all das bringen. Die dummen Anfängerfehler waren immer lästig, aber irgendwann muss man Schluss damit sein.
IMHO der schlechteste Ableger. Ein gutes Spiel, aber ein nur durchschnittliches XC!
Ich werde ihn abschliessen, ich werden wohl das NG+ spielen und ich freue mich auf Extrainhalt im Rahmen der Spielerwaeiterung, Ehrensache.
Aber bei XC4, oder, noch viel lieber, XCX2 sollte Monolith noch mal kräftig in sich gehen.