So, Freunde! Und los geht's!
Lauter gute Beiträge, die das Ermitteln eines klaren Siegers unmöglich machen. Hier unterscheiden, gerade auf den vorderen Rängen, nur hauchdünne Nuancen und, das gebe ich offen zu, ein Stück weit auch meine persönliche Neigung
Die Plätze 6-9 (ohne Sortierung, daher alphabetisch nach Forumsmitglied)
Kytana - Wall-E
Tut mir leid, aber diese Art von Science Fiction spricht mich gar nicht an. Diese Pixar-Filme sind alle ganz goldig, aber das ist nicht mehr meine Welt. Insbesondere dieser Streifen soll ja geradezu poetisch und gleichzeitig kritisch sein, aber ich bin Freund eines düstereren Welten- und Figurendesigns.
Oh-Dae Sue - Marvin, dem paranoiden Androiden
Douglas Adams ist ja einer der Science Fiction-Pioniere schlechthin, hat großartige Werke abgeliefert und diese Figur ist eine der kultigsten davon, die Eingang in viele weitere Werke der Schience Fiction- und Pop-Kultur fand. Trotzdem fehlt mir der persönliche Bezug.
Pearson - Raumpatrouille Orion
Das war vor meiner Zeit, ich hab's nie gesehen. Deshalb fehlt mir auch Bei allem Trash-Faktor kam es ja vor Star Trek auf, weshalb sich die Serie dem Vorwurf, der miserable deutsche Abklatsch eines US-Hypes zu sein, problemlos entziehen kann.
suk - Captain Future
Auch hier ein großes "Sorry", dass ich Deinen Kult absolut nicht teilen kann. Liegt einfach daran, dass mir der Kindheitsbezug fehlt und ich ihn, bei allem Dienst, den Captain Future ohne Zweifel an der SciFi-Gemeinde verrichtet hat, einfach nicht für mich gewinnen kann.
Platz 5
Wurstakopp - Isaac Asomiv
Sauinteressante Figur, zumal auch auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs, wo, das wird oft vergessen bzw. übersehen, genauso Pionierarbeit geleistet wurde! So war er bekannt mit Gene Roddenberry und war vermutlich DER Vorreiter in Sachen Robotik und künstliche Intelligenz.
Platz 4
Deathrider - Die Zeitmaschine
Interessanter Beitrag, zumal sich Deathrider nicht auf irgend einen Roman, einen Autor, einen Film oder eine Figur eingeschossen hat, sondern auf eine Erfindung, eine Technologie der (des?) Science Fiction ins Rennen schickt. Und die Zeitmaschine ist eine der wichtigsten Wissenschaftsfiktionen, die man sich denken an und Grundlage, für so, so, so viele Werke, Geschichten und bleibt ein vermutlich bis zum Ende der Zivilisation geträumter Traum aller Menschen!
Den Amiga dafür als Sinnbild zu zweckentfremden ist eine nette Idee, aber meines Erachtens doch am Thema vorbei. Trotzdem nur ganz knapp vorbei am Treppchen auf Platz 4!
Platz 3
Retrofrank - William Gibson's Neuromancer
Ich schäme mich fast, es zuzugeben, den Roman (noch) nicht gelesen zu haben, aber bei kaum einem Buch bereue ich es mehr und gelobe auch, diese eklatant klaffende Bildungslücke in absehbarer Zeit zu schließen! Ein dermaßen visionäres Werk, dessen bin ich mir schon auf Grund der wenigen Informationen, die ich bislang darüber gelesen habe, sicher, gehört auf's Treppchen, ohne Wenn und Aber!
Platz 2
Kaede - Star Trek
Ich hätte Haus und Hof darauf verwettet, dass diese Runde nicht ohne die Nennung des Star Trek Universums zu Ende gehen würde und habe Recht behalten. Auch für mich ist das DER ultimativer Kult schlechthin, der auch nicht ohne Grund so gut und universell funktioniert. Es sind nicht nur die vorgestellten Technologien, es ist auch der Gedanke, dass da eine menschliche Rasse existiert (bzw. existieren könnte), in der Hautfarben, Religionen, Volkszugehörigkeiten keine Rolle spielen, für die es kein Geld und keinerlei wirtschaftliche Interessen mehr gibt, sondern die sich einzig und alleine in den Dienst der Forschung (der "Science") stellt. Das ist Science Fiction in Reinform und im doppelten Wortsinne! Die kultig-kauzigen Charaktere taten wohl ihr Übriges, um Star Trek zu dem werden zu lassen, was es heute ist.
ebenfalls Platz 2
Herr Planetfall - Roy Batty aus Blade Runner
Arsch! Du kennst mein Faible für Rutger Hauser im Allgemeinen und seine Darbietung des Roy Batty insbesondere ganz genau! Das grenzt bei mir schon fast an Heiligenverehrung und sexuelles Begehren!
Darüber hinaus ist dies aber mit die poetischste und ambivalenteste Figur im gesamten Science Fiction-Universum. Ein Android, der Gefühle entwickelt und am Ende, kurz vor seinem - durch das einprogrammierte Ablaufdatum vorbestimmten - "Tod" doch noch eine menschliche Regung zeigt, indem er Deckard das Leben rettet. Besonder tragisch ist seine Figur eigentlich deshalb, weil er, wie auch die anderen Replikanten, sich nicht sicher sein können, ob das, was sie fühlen, träumen, woran sie sich erinnern, nur extern aufgespielte Daten sind oder wirklich eigenes Gedankengut.
Ich finde diese Überlegung nicht zuletzt auch deshlab so interessant, weil mir das oft auch im Bezug auf uns Menschen durch den Kopf geht: Was sind unsere Erinnerungen, Träume, Wünsche, Gedanken eigentlich? Sie sind nicht greifbar, sie werden nirgendwo gespeichert, aber sind sie überhaupt real? Sind es irgendwelche neurologischen Zuckungen in unseren Nervenbahnen, die uns etwas vorgauckeln, damit wir uns gut oder schlecht fühlen? Oder ist das mehr dahinter, gibt es eine höhere Macht, wenn ja, wieviel steuert sie und, in welchem Maße sind wir tatsächlich frei?
Platz 1
kultboy - Terminator
Sehr cool, dass Du mal wieder mit dabei bist. Und dann auch noch mit einem Beitrag, der in jeder Hinsicht zündet!
Erstens ist Terminator, der 80er-Jahre-SciFi-Film-Horror-Noir schlechthin, zum anderen steckt in der Geschichte an sich noch so sehr viel mehr: Die Handlung beschreibt das Armageddon des (der? Ach, ick wees et nich') Science Fiction, führt es (sie?!?!?) auf brilliante Weise ad absurdum: Die von uns entwickelten Technologien wenden sich eines Tages gegen die Menschheit und suchen, sie zu vernichten, eiskalt, ohne Gefühle, ohne Zögern.
Dargestellt in einem billig produzierten B-Action-Horror-Reißer, kommt diese wirklich erschütternde Vision gar nicht so Recht zum Tragen, aber Szenen, in denen Maschinen in düsterer Nacht über ganze Hügel aus menschlichen Schädeln rollen, während eine letzte, kleine Resistance gegen das unvermeidliche Ende ankämpft, lassen erahnen, dass unsere Bestrebungen, wissenschaftliche Technologien auf die Spitze zu treiben, auch außer Kontrolle geraten und unser Ende bedeuten können.
Hiermit übergebe ich Dir das Szepter und die ehrenvolle Aufgabe, die neue Runde einzuläuten!