Der 265. Papst in der Geschichte ist ein Krautfresser!! Und ein konservativer noch dazu!!
Die Welt nimmt den Amtsantritt von Benedikt XVI mit gemischten Gefühlen auf. Lateinamerika, Afrika und der Rest der unbedeutenden Dritte Welt-Länder aus denen gerade mal über die Hälfte aller Katholiken stammt, fühlt sich übergangen, weil seit Anbeginn der Zeit alle Päpste immer nur aus Europa stammen, die Italiener freuen sich einen Henkel ins Knie, die Amerikaner überlegen, ob der Vatikan Nachbarland des Irak ist und somit zur Achse des Bösen gehört, Deutschland und Frankreich sind gespalten und die Engländer interessiert einzig und alleine die Vergangenheit des Papstes zu Zeiten des Nazi-Regiemes. Auf Grund des Tatsache, das Ratzinger in der Wehrmacht diente, titelte eines der Schmierblätter der britischen Yellow Press (vermutlich die "Sun"): "Vom Hitlerjungen zum Papst".
Dass er eingezogen wurde und 1944 desertierte, was immerhin unter Todesstrafe stand, wird dabei gerne unterschlagen. Ganz davon abgesehen, war es damals völlig üblich, in der Armee seines Landes zu dienen, egal, ob das Staatsoberhaupt Adolf Hitler, Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill, Benito Mussolini oder wie auch immer hieß - daher finde ich solche Angriffe relativ lächerlich.
Was hingegen der neue Papst in der Welt bewegen und für sie bedeuten kann, darüber kann man durchaus diskutieren. Immerhin ist das Amt des Papstes nicht unpolitisch und von großem Einfluss.
Lasst Euch bei Eurer Antwort aber bitte nicht zu sehr davon leiten, was Ihr vom Amt des Papstes im Allgemein haltet, sondern eher davon, ob Ihr Benedikt XVI zutraut, die Ökumene voranzutreiben und Gutes in der Welt zu tun oder ob Ihr eher glaubt, dass sich die Religionen weiter entfernen werden und dass der neue Papst mit seiner konservativen Einstellung der Welt eher schaden wird.
Ich persönlich halte den Heiligen Stuhl für ein mittelalterliches Relikt, möchte aber den Gläubigen ihren Spass lassen und beschränke meine Einschätzung daher auf die Person des aktuellen Papstes. Dieser ist mir schon früher durch seine reaktionäre Einstellung unangenehm aufgefallen und ich erwarte nicht, dass er es schafft, den notwendigen Schritt zu gehen, die Religion dem Zeitgeist zumindest ein Stück weit anzupassen.
Die biblischen Gleichnisse, Regeln und Gebote stammen aus einem Zeitalter, das über 2000 jahre zurückliegt. Mit allen (dogmatischen) Mitteln erzwingen zu wollen, dass seine religiösen Anhänger sich uneingeschränkt danach richten und leben, finde ich nicht nur rückschrittlich, sondern auch unverantwortlich.
Zwar gestehe ich Ratzinger zu, dass er an seinem Amt wachsen kann und dass es ihm womöglich gelingen wird, das Werk seines Vorgänger fortzuführen, mit frischem Wind in der Kirche rechne ich aber nicht. Ein Mann von 78 Jahren wird sich wohl kaum noch grundlegend verändern. Die Tatsache, dass der neue Papst ein Deutscher ist, halte ich übrigens für äusserst belanglos.