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Autor Thema: Bye, bye Energy Bar – oder Undank ist der Welt Lohn  (Gelesen 1364 mal)

Bren McGuire

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In der letzten Woche habe ich mich ausführlich mit dem neuen "Tomb Raider" befasst - zunächst hatte ich große Bedenken, mir das Spiel überhaupt zuzulegen, war ich vom Vorläufer "Underworld" doch ziemlich enttäuscht. Außerdem spaltet die neueste Reinkarnation dieses Themas das Lager ja bekanntermaßen in zwei Hälften. Ich hingegen bin über alle Maßen positiv überrascht von diesem "Reboot": Meiner Meinung nach vereint der Titel die besten Elemente von Klassikern wie etwa "Uncharted", "Metal Gear Solid 3" und natürlich dem "Tomb Raider"-Original auf nahezu perfekte Weise in sich. Für mich handelt es sich um den bislang drittbesten Teil der gesamten Reihe und wird lediglich von der allerersten Episode bzw. dessen Remake "Anniversary" (Platz 2) sowie meinem All-Time Favoriten "TR II" (Platz 1) getoppt! Allerdings soll es hier nicht um "Tomb Raider 2013" selbst gehen, sondern vielmehr um ein ganz spezifisches Gameplay-Element, welches sich in den letzten paar Jahren ganz offenbar einer immer größeren Beliebtheit erfreut: das Wegfallen der klassischen Energieleiste, die in den achtziger und neunziger Jahren wohl zu jedem zweiten Spiel dazugehörte wie die Butter aufs Brot...

Was damals eigentlich undenkbar war, ist heute fast schon Programm, verzichten doch immer mehr Neuproduktionen – vornehmlich im Bereich der Konsolenspiele – auf dieses "alteingesessene" Feature. Doch was war eigentlich der allererste Titel, der diese "neue Art des Spielens" einführte? Ich bin mir zwar nicht hundertprozentig sicher, aber ich meine es wäre "The Getaway" für die PS2 gewesen – zwar habe ich es bis heute nicht selbst gespielt, kann mich aber noch an einen Test dazu in der Man!ac erinnern. Im Gegensatz zu Titeln wie "Uncharted" oder "Tomb Raider 2013" enthielt dieses Programm aber sehr wohl eine Energieleiste – im Gegensatz zu Games wie "MGS" oder den klassischen "TR"-Teilen wurde diese im Falle einer Verwundung aber nicht etwa durch Medipacks, Bandagen oder dergleichen wieder aufgefüllt – stattdessen musste sich der Spieler an die nächstbeste Wand oder Mauer lehnen und, siehe da, die Lebensenergie nahm wie von Geisterhand plötzlich wieder zu! Dies war zugleich auch einer der größten Kritikpunkte, die die Redaktion der Man!ac an "The Getaway" zu beanstanden hatte, und auch ich dachte mir beim Lesen des Testberichts "Wo bleibt denn da bitteschön die Herausforderung?" Dabei hatte Entwickler Team SOHO lediglich den frühen Auftakt zu etwas geliefert, was zehn Jahre später quasi zum Alltag in der allgemeinen Spieleszene geworden ist. Rückblickend betrachtet wäre also ein Lob mehr als angebracht, denn mit diesem populären System bleiben uns jede Menge frustrierende Tode erspart - einher mit dieser "benutzerfreundlichen Bedienung" geht das sogenannte "Checkpoint-Feature", welches es zwar auch früher schon gab (beispielsweise bei den alten "Sonic"-Titeln), jedoch schon seit geraumer Zeit quasi „unsichtbar“, ohne jegliche Mitteilungsmeldung des jeweiligen Programms, daherkommt. Egal ob nun das neue "Tomb Raider", "Uncharted" oder "God of War": Hat der Spieler während eines wichtigen Events - sei es das Betreten eines bestimmten Gebiets, ein Bosskampf oder dergleichen – das Zeitliche gesegnet, wird er unmittelbar vor dieser Situation wieder ins Geschehen "zurückteleportiert". Das Laden eines alten Spielstands, nicht selten verbunden mit qualvollen Fußmärschen zur aktuellen Position, an dem der Hauptcharakter ins Gras biss, gehören nunmehr ebenfalls der Vergangenheit an...

Ob eine solche Vorgehensweise, die den Spieler es allerorten so bequem wie möglich machen möchte, nun den Spaß an der Freud fördert oder eher nicht (von wegen Langzeitmotivation), muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Aber natürlich gibt es immer noch viele Titel, die auf solcherlei "neumodischen" Kram verzichten und "Hardcore Gaming" am laufenden Band liefern. Ein "Metal Gear Solid" ohne Energieleiste und entsprechende Mittel diese wieder anzuheben ist nahezu undenkbar, geht das Konzept des Action-Adventures doch mit den "althergebrachten" Features einher und würde ohne sie wohl kaum richtig funktionieren. Das gleiche dürfte auch für Rollenspiele gelten und selbst ein Action-RPG wie "Diablo III" verzichtet nach wie vor auf eine sich selbst regenerierende Lebensleiste…

Wie steht ihr dem Ganzen eigentlich gegenüber? Findet ihr es gut vom Spiel quasi "mit Samthandschuhen" angefasst zu werden (wobei das Nichtvorhandensein eines Energiebalkens und großzügig verteilte Rücksetzpunkte ja nicht zwangsläufig einem Sonntagsspaziergang gleichkommen) oder schwört ihr mehr auf die traditionelle Vorgehensweise?
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Rockford

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Re: Bye, bye Energy Bar – oder Undank ist der Welt Lohn
« Antwort #1 am: 29.03.2013, 18:14 »

Ich mag Energieleisten, da weiss man woran man ist. Es gibt auch viele Spiele, die keine haben, aber trotzdem durch andere Sachen den Spieler informieren, was Sache ist. Etwa durch verschiedene Körperhaltungen oder eine Färbung des Bildschirms (meistens rot  :D ), wenn's eng wird. Ich meine Red Dead Redemption war so. Da nicht alle Treffer die gleiche Wirkung haben, wusste man nie, woran man ist, bis der Bildschirm rot wurde. Zwar kein Drama, es ließ sich  trotzdem gut spielen, aber mit Leiste hätte es mir besser gefallen.

Keine Ahnung, warum die Energieleiste gerade so out ist, aber ich glaube nicht, dass es mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun hat. Ich finde es mit Leiste sogar einfacher, mit seiner Energie zu haushalten. Es sei denn, du meinst wirklich nur selbstaufladende, das finde ich auch selten dämlich.
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Retrofrank

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Re: Bye, bye Energy Bar – oder Undank ist der Welt Lohn
« Antwort #2 am: 29.03.2013, 20:54 »

Energieleiste in Spielen ist lange nicht so selten geworden, wie die guten, alten Medi-Packs.
Heute ist es ja, wie der Blogger Yahtzee schon bemerkte, Mode geworden sich bei Treffern einfach in irgendeine Ecke zu hocken und den Daumen in den Mund zu stecken, worauf sich die Energie dann irgendwann auf zauberhafte Weise von selbst erneuert.Stellt euch mal vor, das wäre bei Doom schon so gewesen.
« Letzte Änderung: 29.03.2013, 20:56 von Retrofrank »
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Gundark

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Re: Bye, bye Energy Bar – oder Undank ist der Welt Lohn
« Antwort #3 am: 29.03.2013, 22:13 »

Hab lieber ne Energieleiste als wenn ich nur noch ein kleines Guckloch habe, weil der ganze Bildschirm rot wird...
Wobei ich die Doom 2 Anzeige mit dem Gesicht immer noch am besten finde.

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Rockford

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Re: Bye, bye Energy Bar – oder Undank ist der Welt Lohn
« Antwort #4 am: 31.03.2013, 11:39 »

Das Gesicht ist ja nicht die eigentliche Lebensanzeige, das ist die Health-Anzeige, schön in Prozentpunkte eingeteilt. ;)
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Gundark

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Re: Bye, bye Energy Bar – oder Undank ist der Welt Lohn
« Antwort #5 am: 31.03.2013, 12:26 »

Jo, das stimmt schon. Aber dennoch reichte ein kurzer Blick um zu sehen wie es einem halbwegs ging...in schnellen Gefechten nicht ganz unwichtig. :)
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