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Autor Thema: Qualität der Testberichte heutiger Magazine  (Gelesen 2121 mal)

-Stephan-

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Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« am: 29.05.2009, 07:14 »

Wie seit ihr so zufrieden in Hinsicht der Qualität und Ausführlichkeit der heutigen Testberichte in Computer-/Konsolenmagazinen?

Ich hab bis vor einem Jahr eigentlich grundsätzlich Computerspielmagazine gelesen, Computerbild Spiele als Multimag mal ausgenommen. Da ich aktuell aber hauptsächlich an der Konsole spiele, kaufe ich nun halt vermehrt Konsolenmagazine.

Keine Ahnung daher, ob das schon immer so war, aber was mir doch stark auffällt ist, das die jeweiligen Spiele teils mit mehrseiten Previews groß angekündigt werden, die Testberichte selbst aber maximal über zwei Seiten gehen. Dabei ist es auch relativ egal, obs jetzt ein Blockbuster ist, oder nicht.

Aktuelles Beispiel: Virtua Tennis 2009. In Xbox Games direkt Spiel des Monats, 2 Seiten. In X 360 auch bei guten 8.3 Punkten, zwei Seiten. Games Aktuell: 1 Seite. Dabei sind natürlich noch die Bilder abzurechnen, macht also jeweils die Hälfte in etwa der angegebenen Seiten.

Ok, die Games Aktuell ist ein Multimag und Virtua Tennis auch nicht der Obermegahit und Übererwartungstitel wie beispielsweise Fallout 3 oder Fable II. Aber auch den Spielen geht es größtenteils nicht anders.

Gerade bei Virtua Tennis ist mir das aber ziemlich ins Auge gestoßen. Da fehlten in dem Testbericht dann wirklich schon einige Details bei der 360 Live beispielsweise: Kein Wort über die Änderung, das man nunmehr seine (knapp 800) Sachen wieder im Shop kaufen kann. Kein Wort über den neuen lizensierten Davis Cup. Stattdessen wird darauf hingewiesen, das Neuerungen eher spärlich gesäht sind?!

Das sind für mich aber durchaus Sachen gewesen, die man in den Testbericht hätte erwähnen können. Woran liegts, das die Testberichte heutzutage so kurz sind, was denkt ihr?

Ich hab zunächst in die Richtung gedacht, das diese speziellen, also auf eine bestimmte Konsole ausgerichteten Hefte aufgrund eher geringerer Verkaufszahlen vielleicht Platz sparen müssen, gerade die monatlich erscheinenden. Gut und schön, aber warum dann teils seitenlange Previews?! Klar, ich freue mich auch schon früh Informationen zu meinem Lieblingsspiel zu bekommen, aber ist es wirklich sinnvoll sich seitenlang über Features, die ins Spiel reinkommen sollen zu unterhalten, bei denen man nicht wirklich weiß, ob der Entwickler das überhaupt realisieren kann? Da stimmt dann für mich das Mischungsverhältnis nicht ganz.

Klar, nicht jedes Schundgame braucht zwei Seiten oder mehr an Testbericht. Auch klar das interessantere Titel, die die Masse ansprechen dementsprechend auch mehr Platz bekommen, das Heft muss sich schließlich auch verkaufen, von Luft allein kann keiner leben. Aber die oben genannten Spiele betraf das genauso, und Fallout 3/Fable 2 waren nun wirklich keine unbekannten, und uninteressanten Spiele auf die keiner gewartet hat.

Wie seht ihr das?
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Wurstdakopp

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #1 am: 29.05.2009, 07:50 »

Das Problem an heutigen Tests besteht doch darin, dass bei einem zweiseitigen Test der Inhalt dürftig ist. In den seeligen Zeiten waren die Test auch nie länger (die Previews...Vorschauen aber auch nicht) als zwei Seiten, nur waren meistens die Qualitäten der Tests wesentlich besser. Gerade im sprachlichen Bereich haben die Printmedien in der breiten Masse in den letzten Jahren starke qualitative Einschränkungen bei ihren Redakteuren zu verzeichnen. Bei der PP (hier nur als Beispiel herangeführt) Waren die Tests auf den Punkt geschrieben, möglichst werteneutral im Beschreibungstext, dafür sehr bewertend im Wertungskasten des Redakteurs. So etwas würde es heute nicht mehr geben. Wenn man eine PC Games oder Gamestar aufschlägt fällt einem auf, dass sie seit 10 Jahren unendlich lange Tests mit dreitausend extra Kästen über 8-10 Seiten stricken, unglaublich ermüdend zum lesen, wobei die Hälfte sich nur über Hardwarefragen dreht. Habe die beiden Zeitschriften zwar seit gut einem Jahren nicht mehr gelesen, aber das sind die Gründe, weshalb ich aufgehört habe, diese zu lesen.
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kultboy

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #2 am: 29.05.2009, 17:54 »

Kann da gar nicht viel schreiben, da ich selten aktuelle Zeitschriften kaufe... und wenn, dann "blättere" ich diese meistens als PDF durch und da lese ich kaum, sondern fliege nur so drüber... aber da wird schon was wahres dran sein was Wursti schreibt!
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invincible warrior

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #3 am: 29.05.2009, 21:47 »

Naja, das Problem ist halt im Grunde ein Teufelskreis. Denn die Leserschaft schwindet immer mehr Richtung Internet und aus dem Grund müssen die bei den Zeitschriften sparen. Sparen tut man natürlich am meisten, wenn die Seitenanzahl rapide gesenkt wird. Weniger Seiten, weniger Inhalt, bedeutet dann aber auch weniger Leser.
Wirklich traurig die Entwicklung und wie man ja im Spieleveteranenpodcast hört, machen sich auch die Redakteure drüber Gedanken. Schade das grade Lenhardt nix öffentlich zu den Umstruckturierungen bei Computec sagen darf.
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kultboy

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #4 am: 29.05.2009, 22:07 »

Schade das grade Lenhardt nix öffentlich zu den Umstruckturierungen bei Computec sagen darf.
Seinen Arbeitgeber pinkelt man ja auch nicht auf die Füsse.  ;)

Ich denke mal irgendwann wird es gar keine Zeitschriften mehr geben, sondern nur mehr kostenpflichtige PDF (wie sie jetzt schon gibt) oder eben Internetportale. Irgendwann ist es sicher mal so weit.
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Evil

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #5 am: 30.05.2009, 00:45 »

Ich denke mal irgendwann wird es gar keine Zeitschriften mehr geben, sondern nur mehr kostenpflichtige PDF (wie sie jetzt schon gibt) oder eben Internetportale. Irgendwann ist es sicher mal so weit.
Wer hat Nerv darauf so ewiglange Texte vorm Monitor zu lesen? Außerdem sind die PDFs viel zu teuer. PC Games Magazin 3,30 als ePaper. Das spart lausige 20 Cent gegenüber der Magazinausgabe.

Das ist der gleiche Witz, wie mit dem MP3-Kauf. Du hast keine Material- und Vertriebskosten im Einzelhandel, musst aber praktisch genauso viel abdrücken, wie für das Produkt, das du auch in der Hand halten kannst.

DRM hin oder her, du hast die Dinger trotzdem so schnell als Kopie durchs Netz fliegen, dass sich diese Form von Paid-Content nicht lohnt.

Die Vielfalt wird sicherlich in den nächsten Jahren im gedruckten Bereich abnehmen, die ein oder andere Erfolgsstory wird aber weiterhin überleben (Landlust, Neon, c't). Ich denke, langfristig werden ein paar Boulevardtitel und einige hochpreisige Qualitätstitel übrigbleiben, der Bereich dazwischen "die Mittelschicht" aber wegbrechen.
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Wurstdakopp

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #6 am: 30.05.2009, 05:39 »

Wer in Seiten spart, sollte die inhaltliche Qualität steigern. Früher ging es auch, und Spiele bleiben Spiele, da muss man nicht einen trendgesteuerten Orgasmus, per Spieleherstellervertrieb forcierten, ins Heft ejakulieren, sondern einfach auch mal schreiben, dass eine neue Waffe in einem Shooter keine Innovation, sondern Beliebigkeit ist.

Kann man eigentlich gewerkschaftlich festlegen, das ein Space Invader Spielautomat mit Highscorespeicherung in jeder Spieleredaktion Deutschlands steht, damit auch der letzte Vollhorst eines sich selbst beschimpfenden Spieletesters den eigentlichen Sinn von Computerspielen versteht: Besser sein, als die tranige Tüte neben einem?

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kultboy

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #7 am: 30.05.2009, 09:56 »

Ich denke mal irgendwann wird es gar keine Zeitschriften mehr geben, sondern nur mehr kostenpflichtige PDF (wie sie jetzt schon gibt) oder eben Internetportale. Irgendwann ist es sicher mal so weit.
Außerdem sind die PDFs viel zu teuer.
Da gebe ich dir absolut recht. Müssten natürlich viel billiger werden. Aber so lange ein Verlag sowohl das Heft als auch die PDF anbietet wird sich da nichts tun am Preis. Ich bin aber trotzdem der Meinung das wir irgendwann mal statt der Zeitung einen Digital Ebook Reader haben werden. Vielleicht nicht genau so, aber so in die Richtung halt.
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-Stephan-

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #8 am: 30.05.2009, 15:24 »

Gott bewahre  :angst:

Ich denke, ganz verdrängen wird man weder Hefte, noch Bücher können, und das ist auch gut so. Erstmal ist da der Status; ein Buch/Heft habe ich. Ich brauch mir also keine Sorgen machen das ich es irgendwo noch mal in den Wirren des Netzes suchen muss, noch das eventuell meine Festplatte mal den Geist aufgibt, auf dem die Daten gespeichert sind. Sowas geht nun mal schneller als wenn man seine Hefte/Bücher ordentlich im Regal stehen hat.

Dann der Faktor Gemütlichkeit. Ich lese abends grundsätzlich vor dem Schlafen und hab nicht sonderlich Lust, mir da nen Laptop mit ins Bett zu nehmen ;)

Das I-Net hat natürlich in Hinsicht Informationen klar die Nase vorn. Aber in Hinsicht E-paper/E-Book hat es für mich persönlich derzeit keinen Nutzen. Ich arbeite den ganzen Tag im Büro vor dem PC, irgendwo muss auch mal gut sein ;)

Ich denke, die beiden Medien werden noch eine ziemliche Zeitlang nebeneinander laufen. Für die schnelle Information schaut man mal kurz ins I-Net, Google sei Dank. Und fürs gemütliche Lesen auf dem Sofa/Bett oder auch auf dem Klo (machen ja viele :D)) wirds bei den Heften/Büchern bleiben (wobei die Vorstellung natürlich nicht schlecht wäre wie jemand gemütlich sein Geschäft mit nem heißlaufenden Lappi auf den Beinen verrichtet :D))


Zu den Heften: Klar, gespart werden muss angesichts des Mediums Internet allein schon. Das leuchtet mir ein. Aber ich finde derzeit den Anteil (jedenfalls bei den Konsolenzeitschriften) der Previews im Gegensatz zu den einzelnen Testberichten ein wenig zu viel. Wozu ein mehrseitiges Preview über ein Spiel, was eh erst in einigen Monaten rauskommt? Informativ meinetwegen, vom Nutzen her aber nicht sonderlich herausragend, da man ja noch gar nicht abschätzen kann, welche Features das Spiel später überhaupt bieten wird, was noch geändert wird, etc. Dafür ist dann eher der Testbericht da, der mich aufgrund des fertigen Spieles genau darüber informieren soll, was denn nun wirklich reinkommt. Und das wird auf gerade mal zwei Seiten, die zur Hälfte bereits mit Photos voll sind, halt relativ schwer.

Heißt ja auch nicht, das auf die Previews verzichtet werden soll, im Gegenteil. Aber halt in einem besseren Nutzverhältnis.

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invincible warrior

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Re: Qualität der Testberichte heutiger Magazine
« Antwort #9 am: 31.05.2009, 21:29 »

Ganz verdrängen wird man Bücher 100% nie, ist allein wegen des Schauwertes eines zB dicken Buches wie den Buddenbrooks oder dem allseits beliebten Das Kapital bei all den Alt 69ern...
Der Zeitschriftenmarkt wird aber denke ich schon stark einbrechen, zumindest in einigen Bereichen. Das wären vor allem die PC Zeitschriften (die reinen Spielemagazine werden verschwinden oder auf max 2 Multititel zusammenschrumpfen) und zB TV Zeitschriften. (werden dank EPG bei DigitalTV relativ unnötig) Zeitschriften für Kinder und Frauen werden aber sicherlich weiter existieren, aber auch zurückgehen.

E-Paper kann in einigen Jahren zumindest ein guter Ersatz für Tageszeitungen sein. Die heutigen E-Book Reader von Amazon und Sony sind schon ganz nett, aber es fehlen noch einige Gimmicks wie zB Touchscreen und Farbbildschirm. In paar Jahren kann das aber sicher was werden, besonders praktisch wäre das zB im Unibereich, wenn ich so vom Papierverbrauch so manches Professors denke. (aber auch für Studenten super praktisch)
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