Geil, geil, geil, die Pyrenäenetappen übertreffen ja alle Erwartungen!!
Die meisten, die ich kenne, hassen Winokurov. Ich find' ihn super. Was ich an ihm mag, ist seine nahezu unzerstörbare Kampfbereitschaft, seine Heißblütigkeit, sein ungestümes Temparament.
Man hat das schon 2005 beobachten können, als Winokurov schon lange nicht mehr um den Gesamtsieg mitfuhr und am entscheidenden Berg trotzdem immer wieder Attacken gegen Armstrong forcierte, während Ulle, Topfavorit und Gesamtzweiter, da immer nur mitrollte und nie etwas wagte.
Nach seinem völligen Einbruch gestern (kam mit fast 30 Minuten Rückstand im Ziel an), haute er heute allen ab und machte nochmal über 5 Minuten auf Rasmussen und Contador gut.
Die zwei rasten übrigens den zweiststeilsten Berg der gesamten Tour schneller hoch, als es der ohnehin schon unter Doping-Generalverdacht stehende Armstrong es jemals getan hatte. "Wie zwei Bahnrennfahrer - und das an einer der steilsten Steigungen der Tour" kommentierten die Eurosport-Reporter lakonisch.
Scheint, als würde man auch seitens der Berichterstatter die Tour schon nicht mehr so ganz bierernst nehmen.
Wie dem auch sei, die Mitfavoriten Evans und Klöden konnten das Tempo nicht mitgehen und kamen gemeinsam mit einer Minute Rückstand auf die zwei Führenden in der Gesamtwertung an.
Jedenfalls ist es genau dieser Kampfgeist Winokurovs, den ich an ihm so schätze: Null Chancen mehr auf den Sieg, aber trotzdem noch alles geben, aggressiv fahren. So macht mir das Spaß.