Warum so umständlich denkarden.... eh denken.
Da der Film in der Zukunft spielt sind vielleicht gerade mal vier Jahre(oder weniger) vergangen?
Ich weiß, ich weiß. Das klingt nur halb so innovativ, aber es ist wohl am wahrscheinlichsten so.
Ach, das ist doch viel zu einfach. Nein, die Drehbuchautoren sollten sich da lieber an "Terminator: Genisys" halten: Der zweite Teil fängt mit der Szene aus Teil 1 an, wo
Deckard gerade den Voight-Kampff-Test mit
Rachael durchführt. Plötzlich gibt es einen kurzen Lichtblitz und er sitzt sich selbst gegenüber und der eine
Deckard stellt dem anderen dann die Fragen. Warum und wieso das so ist, weiß zu diesem Zeitpunkt noch kein Schwein, die Drehbuchautoren wahrscheinlich auch nicht. Aber egal, das wird sich schon alles finden. Auf jeden Fall erschreckt sich der eine
Deckard so sehr, dass er aus Versehen das teure Voight-Kampff-Gerät vom Tisch haut und es kaputtmacht. Das gefällt Konzernchef
Eldon Tyrell natürlich überhaupt nicht und, nachdem der eine
Deckard sich aus dem Staub gemacht hat, schickt
Tyrell ihm den anderen
Deckard hinterher, damit der eine - also, der andere -
Tyrell das Gerät ersetzt! Damit wäre das Grundprinzip des ersten Teils - also die Jagd auf Replikanten - schon mal vorhanden, kann sich diesbezüglich keiner beschweren...
Später kommt dann der absolute Genrestreich, denn um die Kohle aufzutreiben flüchtet sich der flüchtige
Deckard auf den Rummel, der zufälligerweise gerade in der Stadt ist. In einer rasant geschnittenen Sequenz sieht der Zuschauer dann, wie
Deckard per Dosenwerfen, "Hau den Lukas" und ein paar anderen Kirmesattraktionen verzweifelt versucht, die entsprechende Summe aufzutreiben. Ständig schaut er sich nervös um, ob ihm der andere
Deckard ja nicht folgt (hier kann
Ford besonders auftrumpfen, beherrscht er solche Szenen ja perfekt, man denke nur an "Auf der Flucht"). Und dann der erste dramaturgische Höhepunkt des Streifens:
Deckard trifft plötzlich auf den bösen
Deckard (der ja eigentlich gar nicht böse ist, sondern nur die Drecksarbeit für
Tyrell erledigt, und das dann auch sagt:
"Ich bin nur so böse, wie sie mich gemacht haben..."), und der eine flüchtet in ein Spiegellabyrinth. Der andere
Deckard nimmt natürlich sofort die Verfolgung auf und beide sind durch ihre Spiegelbilder plötzlich so verwirrt, dass keiner der zwei Blade Runner jetzt eigentlich noch genau weiß, wer jetzt wer ist!!! Hammer, was?
Um die Spannung noch weiter voranzutreiben findet
Deckard 2 im Spiegellabyrinth einen Plüschpinguin, den
Deckard 1 beim Dosenwerfen gewonnen hat. Da er sich aber nicht mehr sicher ist, ob er nicht vielleicht der Gejagte ist und das teure Voight-Kampff-Gerät kaputtgemacht hat, greift er sich das Ding und begibt sich sofort nach
Taffey Lewis' Bar, um ihm den Pinguin für viel Kohle aufzuschwatzen - aber jetzt kommt's:
Taffey ist gar nicht da! Die Spannung ist auf dem absoluten Höhepunkt angelangt...
Klingt geil, was? Ich hoffe nur, dass sich die Produzenten bzw. der Regisseur auch wirklich bis aufs i-Tüpfelchen ans geniale Drehbuch halten werden! Jedenfalls dürfte der erste "Blade Runner" damit endgültig in den Schatten gestellt werden!