Das Dumme ist, dass ich eigentlich gern dort arbeite! Das Betriebsklima ist angenehm, und die Arbeitszeit (MO - FR, tgl. 6:00 bis 15:00 Uhr) finde ich perfekt. Außerdem stinkt's dort nicht, und schutzig werde ich auch nicht. Ich bin nämlich gelernter Maler und Autolackierer, habe diese Tätigkeit 12 Jahre lang ausgeführt und früh den Schleifstaub, den Gestank der verschiedenen Lösungsmittel und meine ständig bekleckerten Hände zu hassen gelernt. Dass ich das so lange durchgezogen habe, war wohl der größte Fehler meines Lebens.
Mit genügend Fleiß und Eigeninitiative hätte ich mich, wie PsychoT rät, durchaus selbstständig machen können. Mein Traum war damals, mich auf Airbrushtechnik zu spezialisieren. Als ich in der Berufsschule ein paar unglaublich lebensechte, fotorealistische Bilder sah, war ich einfach fasziniert davon. Da ich ein durchaus talentierter Zeichner war, stellte ich mir vor, sowas irgendwann auch mal zu können. Also kaufte ich mir flugs naiv eine Airbrushpistole mit Kompressor, jede Menge Acrylfarben und ein Handbuch für Anfänger.
Aber bald merkte ich, dass man außer einem gewissen Grundtalent weitere wichtige Sachen mitbringen muss: Zeit, Geduld, Geduld, und vor allem Geduld. Und die habe ich leider nicht.
Genug davon.
Meiner Vorgesetzten bin ich gar nicht mal so böse, aber ich freue mich über eure Anteilnahme!
Mein überraschender Zwangsurlaub geht ja nicht auf ihre Kappe (
so viel Macht hat sie nicht), sondern auf die unseres notgeilen Chefs. Dass
der bei netten Titten keine Augendisziplin kennt, ist in der Firma schon lange kein Geheimnis mehr; der kriegt bei so einem Anblick sofort die Augenstarre. Das heißt, die Weiber brauchen ihm nicht mit Worten in den Arsch zu kriechen - ein tiefer Ausschnitt reicht vollkommen.
Ich habe nicht das Gefühl, dass
sie mich loswerden will. Ich stritt nämlich schon öfter mit ihr. Einmal gab ich dabei vor, ich hätte die Schnauze voll, ich würde sogleich kündigen - und verschwand. Aber nur auf's Klo um mich zu beruhigen (und zu erleichtern). Dort musste ich nicht lange hocken, bis der Stellvertreter vom Boss zu mir hinein rief: "Joe, bist du noch da?"
Sie hatte ihn gleich nach meinem Verschwinden angerufen, um mich von meiner angedrohten Kündigung abzuhalten. Fand ich ziemlich nett von ihr, um ehrlich zu sein.
Was ich damit sagen will: Charakterlich ist sie zwar nicht unbedingt meine Kragenweite, aber
wütend kann ich nur auf den
Chef sein. Dass sich dieser Hosenscheißer nicht
persönlich mit mir zu reden traut! Da schaut er zwar alle paar Minuten bei uns vorbei, ob wir wohl fleißig sind - kriegt aber seine Klappe nicht auf, um mich zu fragen, ob nach unserem Streit jetzt wieder alles in Ordnung sei. Nein, stattdessen gibt er einer Bürostute die Anweisung, mich von meiner Beurlaubung zu informieren - aber erst dann, wenn ich Stunden später Feierabend habe und zuhause bin. Eierloser Scheißer!!!