So, ich hab doch nicht mit Moment of Silence weiter gemacht, sondern mit Black Mirror.
Wow. Also... wow. Das beste Adventure seit... seit.... boah, seit ewig. Auf jeden Fall "Adventure des Jahres" bei mir. Hammer. Story, Grafik, Sound, alles megabombastisch. Lediglich bei den Bewegungen der Figuren müsste man (mal wieder) Abstriche machen, aber dafür sind die Umgebungsgrafiken sowas von geil - man achtet eh nur aufs Drumherum. Versprochen. Lediglich ein Wermutstropfen, der eigentlich sogar ziemlich gravierend ist, aber dazu später mehr.
Wer Adventures mag, MUSS dieses Game gezockt haben. Die Story fesselt einen von Beginn an. Fängt an wie ein Krimi und endet als Mysterythriller. Stellenweise vielleicht sogar nix für schwache Nerven, speziell dann, wenn man plötzlich und unerwartet ein Schwert mitten ins rechte Auge gerammt bekommt. Denn man kann in BM schon mal auf die eine oder andere Art und Weise das Zeitliche segnen. Auch das halbe Dutzend Leichen wird zum Teil sehr detailiert dargestellt.
Überhaupt ist die Grafik das nächste große Plus. Wunderschöne Schlösser, finstere Ruinen, müfflige Katakomben. Da stimmt alles. Und dazu passende Wassertropfen oder knisternde Kamine. Auch die Synchronisation ist als perfekt zu bezeichnen. Der Hauptdarsteller wird glaube von dem gesprochen, der z.B. Keanu Reeves spricht - kam mir jedenfalls manchmal im Tonfall so vor.
Und die Rätsel...
alles sauber, alles stimmig und ein sehr angenehmer Schwierigkeitsgrad. Ich habe 4 Tage dran gesessen und habe (Dank Urlaub) auch viele Stunden pro Tag dran verbracht. Aber nie gefrustet oder länger als 15 Minuten ratlos - selbst die Logikrätsel gingen diesmal sehr locker von der Hand (und ich kann sowas eigentlich überhaupt nicht). Ok, hier und da brauchte es mal ein Lexikon, aber auch das ist für mich eher ein Pluspunkt. Astrologische Tierkreiszeichen sind nunmal nicht jedermanns Sache. *g* Und wenn man sich daran gewöhnt hat, das Gegenstände, die zwar vorher schon als interessant angesehen wurden, aber nicht anklickbar waren - nach einem bestimmten Ereigniss aber dann doch gebraucht wurden und plötzlich auch anklickbar waren, dann geht das wirklich alles gut zusammen.
So. Und dann komme ich mal zum einzigen großen Minuspunkt. Und wer diesen vielleicht selber rausfinden möchte und/oder sich die Vorfreude nicht verderben lassen will, der sollte das vielleicht besser nicht lesen...
Das Ende ist ganz furchtbar. Während mir Sherlock Holmes vor einigen Tagen noch haarklein den ganzen Fall erklärte, blieben bei Black Mirror am Ende mehr Fragen als Antworten offen. Zwar war des Rätsels Lösung ab einen gewissen Punkt vorraussehbar, aber dennoch ist die Lösung am Ende doch an einigen Punkten unlogisch. Oder zumindest an den Haaren herbeigezogen. Auch wenn das große Finale wieder großartig in Szene gesetzt wurde, war ich am Ende doch ziemlich enttäuscht. Warum, wie und wann wurde nicht erklärt. Der Schuldige wurde präsentiert und gut war, ohne näher die Hintergründe der ganzen Geschichte zu erklären.Das trübte leider etwas das Gesamtbild von Black Mirror, dennoch bleibt das Spiel aber ein unbedingtes Muss für jeden Abenteurer. Vergleiche sind schwierig, aber von der Bedienung, der Grafik und der atmosphärischen Geschichte fällt mir eigentlich nur "Syberia" zum Vergleich ein.
Also, ran an den Speck!