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Autor Thema: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?  (Gelesen 156342 mal)

Chili Palmer

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #690 am: 29.09.2009, 21:04 »

Ja, ich wollte ja schon zu "The Whispered World" greifen. Aber es wird wohl doch eher Black Mirror 2. Hat auf Adventure Treff 90% bekommen und die Grafiken sehen, trotz neuem Entwicklerteam, gut aus.
« Letzte Änderung: 29.09.2009, 21:04 von Chili Palmer »
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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #691 am: 29.09.2009, 21:08 »

Habs auch noch nicht, wobei es wohl ein Muss-Kauf werden wird. Teil 1 war ja ziemlich gut, mal sehen wie sie den Übergang zu Teil 2 geschafft haben..
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invincible warrior

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #692 am: 01.10.2009, 00:45 »

Wiedermal ist ein Monat vergangen und eine neue Tales of Monkey Island Episode ist raus.



Am Ende der letzten Folge hat Guybrush auf Jona gemacht und wurde mitsamt seines Schiffes verschluckt und Ziel ist es jetzt wieder aus dem Bauch des Leviathans zu kommen. Zum Glück sind Guybrush und seine Crew nicht die einzigen Verschluckten. Es befinden sich nämlich bereits ein leicht wahnsinniger Forscher und seine rebellierende Crew im Bauch der Bestie, die Guybrush bei seinem Abenteuer mehr oder weniger unterstützen.



Dritte Kapitel und keine großen Veränderungen im Spiel. Das Spiel ist noch konsequent gut, aber auch leider gleich. Durch den wirklich geringen Schwierigkeitsgrad konnte ich das Kapitel sogar ohne nennenswerte Hindernisse in einem Rutsch durchzocken, sowas hatte ich schon seit Jahren nicht mehr.
Highlight dieser Episode ist die Rückkehr von Murray, dem größenwahnsinnigen Skelletschädel - wie immer großartig! Außerdem gibt es noch ein neues Minispiel, das Face off, und überdies darf Guybrush den Cyrano für einen außergewöhnlichen Freier spielen. Beim Face Off muss Guybrush verschiedene Grimassen schneiden um zu gewinnen. Zudem wird das Minispiel später noch einmal für ein Rätsel genutzt.

Grafik: 2-
Sound: 2
Spielstory: 1-
Bedienung: 2-
Rätseldesign: 1-
Spielmotivation: 2+
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Wurstdakopp

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #693 am: 24.10.2009, 01:24 »

Habe gerade The Book of Unwritten Tales durchgespielt und bin echt begeistert.

Dieses Spiel ist ungemein witzig, mit vielen Anspielungen auf Fantasyklassiker (Pratchet, Herr der Ringe, Rollenspiele), Adventure und Computerrollenspiele (WoW-Verarsche, "Ich muss meinen Skill erhöhen und du schaust mir nicht dabei zu?"), sowie sehr guter Situationskomik, die durch die wirklich sehr gute Synchronisation möglich ist. Die Grafik ist auch wirklich sehr gut für ein Adventure, habe es mit einer Auflösung von 1280*1024 und mit vierfacher Kantenglättung gespielt und es sieht einfach toll aus. Die Hintergründe sind handgezeichnet und sehr hochauflösend, wohingegen die Charaktere in einer guten 3D-Grafik dargestellt werden, ergo ein 2,5D-Adventure. Es gibt eigentlich keine nervigen Schieberätsel, viele Hommagen, besonders an Monkey Island (Wer erinnert sich nicht an den Kampf mit dem Sheriff Fester Shinetop in der Villa von Elaine Marley in MI 1? Man las nur, was geschieht und sah es nicht. Diese Idee wurde aufgegriffen und prompt noch mit einer Rätselverarschung kombiniert: "Oh, eine Geisterorgel!" -musikgedudel- Spiele Musik auf Geisterorgel nach -musikgedudel- "He, da erscheint wer im Spiegel." "Nimm dieses Seil, es wird dir nützlich sein!" "Danke sehr!" Grandios, wie dies nur mit Sprachausgabe und dem "Parser" gelöst wurde.  :lol:

Gebe 10 von 10 Bananenpflücker, auch wenn ich weiß, dass mit Black Mirror 2 und The whispered World noch zwei heiße Kandidaten für 10 Punkte warten.
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-Stephan-

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #694 am: 04.11.2009, 13:55 »

Aktuell gibts zum 20-jährigen Wallace & Gromit Jubiläum auf der Homepage von Telltale Games eine Episode gratis. Das Angebot gilt bis 09.11.09, angegeben werden muss die E-Mail Adresse.
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Herr Planetfall

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #695 am: 11.11.2009, 16:47 »

In "Geheimakte Tunguska" (was mich übrigens kaum begeistert) muß man ja mittels Lösungsmittel einen violetten Stein aus einem Haufen Dreck befreien, und zwar in einem Glaskolben.
Kann mir wer sagen, wo der Kolben ist?
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-Stephan-

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #696 am: 11.11.2009, 18:39 »

Zitat aus einer Lösung (wusste das jetzt selbst nicht mehr):

Ihr steht im Büro eures verschwundenen Vaters in dem das totale Chaos herrscht. In der Mitte des Raumes steht ein Tisch, auf dem eine weisse Porzellanschale steht. Die nehmt ihr an euch. Ebenso den Gesteinsbrocken neben dem Telefon. Neben der Bürotüre steht eine Maschine, obendrauf ein Gestell in dem ein Glaskolben ist. Den Glaskolben nehmt ihr auf. Dann geht ihr zum Fenster. Davor, auf dem Boden liegt ein Foto. Dieses klickt ihr an. Anschliessend geht ihr zurück zum Tisch und ruft die Polizei an. Danach verlasst ihr das Büro.

Ich fands aber ehrlich gesagt recht gut, was stört dich denn bisher? Wobei man es natürlich nicht mit "früheren" Adventures vergleichen darf. Wenn ich da an die LucasArts Adventure denke, die hatten natürlich eine ganz andere Art von Humor und Spritzigkeit, bei den heutigen wie halt Geheimakte Tunguska bzw. Black Mirror liegt der Hauptaugenmerk eher auf den Rästeln.
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Herr Planetfall

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #697 am: 11.11.2009, 19:07 »

Danke, hab das Ding einfach nicht entdeckt.

Ach, ich find das Spiel so bemüht. Irgendwie find ich die Grafik so steril (natürlich sehe ich trotzdem, daß sie unglaublich detailverliebt ist), und mir fehlt der Zauber. Ich kann's lieder nicht abschalten: Ich vergleich es automatisch mit den alten LucasArts-Dingern und der Atmosphäre in Infocom-Spielen.

Ganz konkret stören mich folgende Punkte:

Die Dame ist hölzern animiert. Pixelmännchen kann ich das nachsehen, aber wer mit dem Anspruch daherkommt, 3D-Figuren realistisch abzubilden, sollte nicht nur die Beine, sondern auch den Oberkörper hinkriegen. Den schiebt sie nämlich durch die Gegend wie ein statisches Gebilde. So hab ich ständig was im Bild, das doof aussieht.

Sprachausgabe außerhalb von Dialogen. Das Dauergelaber nervt. Wenn ich alleine draußen rumlaufe und mir ein Dach angucke, DENKE ich mir "schönes Dach", sage es aber nicht laut. Außer, ich habe gerade einen Gesprächspartner. Ich finde es nervtötend, daß "Nina" immer laut denkt, auch wenn die Sprecherin zur Abwechslung mal was kann. Untertitel hätten außerhalb der Dialogszenen völlig gereicht. Hätte sogar die Produktionskosten verringert, die Sprecher wollen ja bezahlt sein.

Die Gags ("Der Typ ist eiskalt" (oder so) über den Kühlschrank oder "Könnte von Ikea sein" über ne antike Vase) sollte man sich auch sparen, wenn sie schon dermaßen bekannt sind.

Was mich unterbewußt vermutlich am meisten stört, ist, daß das Spiel wohl ein anderes "Balancing" hat als die alten Adventures. Wahrscheinlich ist Tunguska einfach anders gestrickt als die alten Spiele, was Gegenstände/NPCs/Rätsel pro Raum angeht, und das stößt mir auf.

Will meine latente Abneigung aber nicht nur auf das Spiel schieben. Der Funke will halt nicht überspringen. Ach so, die Lisa-Simpson-Sprecherin fand ich auch VÖLLIG falsch gecastet.
« Letzte Änderung: 11.11.2009, 19:09 von Herr Planetfall »
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Herr Planetfall

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #698 am: 12.11.2009, 11:53 »

Boah, gähn, und diese Mega-Cutscene zwischen Berlin und Moskau ist ja wohl mal wieder viel zu langatmig. Wieso rennen unter "neuen" Adventure-Machern so viele Pseudo-Cineasten rum, die irgendwas "episch" machen wollen und einen mit 10 Minuten Gelaber einschläfern?
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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #699 am: 12.11.2009, 12:16 »

Na ja, heutzutage wird sowas scheinbar verlangt  :ka: Bring doch beispielsweise mal ein Spiel raus, welches nur Texte, aber keine Sprachausgabe beinhaltet, die springen dir da fast an den Hals. Wobei ich ehrlich gesagt auch manchmal ganz gut drauf verzichten könnte.

Stories drumherum mag ich allerdings eigentlich. Gut, sie müssen schon passen und nicht einfach lieblos drumherum gekleckert sein, an die von Geheimakte Tunguska kann ich mich jetzt nur noch dunkel erinnern, allerdings wars von der Spannung her eigentlich das ganze Spiel eher mittelmaß, fand ich zumindest. Wenngleich ich es auch nicht als schlecht bezeichnen würde, insgesamt hat es mir recht gut gefallen, gerade von den neueren Adventures.

Hast du eigentlich die Standard- oder Special Edition? Bei ersterer hoffe ich, du hast dir noch rechtzeitig das überarbeitete Ende downgeloadet? Glaube das kannst du auch jetzt noch machen, weiß aber nicht in wie weit das deine Spielstände zerstören könnte, also vorher sicherheitshalber eine Kopie von anfertigen, zur Not halt Neuinstallation wenn es nicht geht.

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Herr Planetfall

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #700 am: 12.11.2009, 13:15 »

Also ich verlange "sowas" heutzutage nicht. Und verzichten würde ich auf Sprachausgabe ja keinesfalls. Ich würde sie aber eben nur da anwenden, wo es paßt: Wenn zwei Figuren miteinander reden. Gedanken hätte ich gerne nur untertitelt.
Stories drumherum will ich ebenfalls haben, aber eben keine 10-Minuten-Cutscenes, in denen man zwei Drittel des Textes einfach streichen könnte, weil sie Belangloses wie "Man nennt mich die gute Seele von Moskau" o. ä. beinhalten. Spannend finde ich Tunguska auch nicht richtig. Daß es spannend sein soll, merkt man natürlich an allen Ecken und Kanten, schummerige Beleuchtung und pipapo.

Ob ich die Special Edition hab, weiß ich nicht, aber auf der Packung steht "Jetzt mit neuem Finale und Cutscene-Cinema".

"Cutscene-Cinema" - (hier bitte einen Smilie denken, der angesichts dieses Wortes schreiend wegrennt)
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suk

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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #701 am: 13.11.2009, 00:18 »

Hmm. Ich hatte ja vor einiger Zeit bereits ne kleine Diskussion wegen dem Thema mit Retrofrank, aber ich muss mich auch hier noch mal melden. Vielleicht solltest auch Du akzeptieren, dass sich die Zeit einfach weiter dreht. Mit 256 Farben kommt man heute ebenso wenig zum Erfolg wie mit spielbaren Büchern (ehrlich, nen Vergleich mit nem vernünftigen Adventure und Infocom-Spielen zu bringen, kann nicht Dein Ernst sein. Äpfel und Birnen...).

Ich habe vor kurzem erst wieder Monkey Island gespielt, im Zuge der "restaurierten Version" und ich gebe gerne zu dass in Sachen Humor die alten Lucasfilm-Sachen ne andere Liga spielen, aber die Zeiten sind vorbei. Und ich sage auch Dir eindeutig, dass mir keiner mit Lucas Arts kommen braucht. Die haben die Adventure-Freunde erst verarscht und anschließend fallen gelassen. Da haben ganz andere dieses Genre vor dem Tod gerettet, den AUCH Lucas Arts mit eingeleitet hatte.

Die Ansprüche haben sich nun mal geändert. In Zeiten von Pixelklumpen musste man mit ner gewieften Feder schreiben, heute liegt das Augenmerk auf schöner Grafik, tollen Sounds und - ja... meinetwegen auch "Cutscene-Cinema". Ich z.B. liebe diese zehnminütigen Videos, weil man daran merkt, dass die guten Spiele nicht nur bunte Bilder und schöne Stimmen haben, sondern eben auch Geschichten zu erzählen.

Du bist halt der Typ Retro-Hardliner, muss es auch geben. Aber tue mir einen Gefallen und argumentiere hier nicht mit Lucas Arts oder Infocom. Das ist 20 Jahre her, als die Anforderungen gering waren und die Programmierer noch freie Bahn hatten. Heute muss man etwas mehr bieten, um in dieser Industrie zu überleben. Und zumindest ich bin heilfroh, dass es wieder genug Firmen gibt, die sich um Spieler wie mich kümmern.
« Letzte Änderung: 13.11.2009, 00:20 von suk »
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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #702 am: 13.11.2009, 00:59 »

Zitat
Heute muss man etwas mehr bieten, um in dieser Industrie zu überleben.

Da ist ja dann für mich die Frage nach dem "Warum"?
Weil man sonst nicht 80 Euro für so ein Mistprodukt verlangen kann, weil es halt in der "Produktion" so teuer wahr?
Ich bin fest davon überzeugt, dass so ein aufs wesentliche reduziertes Teil, mit wenig,bis gar keinem Aufwand produziert (das ist heute einfach locker drin) für ein paar Euro fuffzich einen eben so großen (Relationen bitte beachten) Gewinn und Erfolg bringen kann. Wenn nicht sogar mehr!

Kannst es vergleichen mit den fetten Hollywoodproduktionen die erst mal 400 milionen einspielen müssen um ansatzweise erfolgreich zu sein, weil sie einfach für Myriaden an Effekten die Kohle verscheuert haben. Ne kleine Produktion, mit kleinem Budget und ner guten Story reicht Allemal! Kommt Alles wieder rein, man muss nur gute Arbeit in dem Bereich abliefern!
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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #703 am: 13.11.2009, 09:05 »

Ah, eine nette Diskussion, gutes Thema :)

Das Problem welches du als relativ kleiner und unbekannter Entwickler hast ist zunächst mal denke ich das Problem der Verteilung. Ich nehm da beispielsweise mal Tim Schafer, der ja beileibe kein unbekanntes Blatt ist, und der den Ruf weg hat geniale Spiele wie Psychonauts oder aktuell Brütal Legend programmiert zu haben. Nur leider scheint der Markt für solche doch recht eigensinnigen Spiele nicht ganz bereit zu sein; Psychonauts verkaufte sich mies, und für Brütal Legend hat es eine ganze Zeit gedauert bis er überhaupt einen Publisher gefunden hat der das Spiel vertreibt. Denn die Herstellung und der Vertrieb eines Spieles schlucken noch eine ganze Menge. Klar, als Vertriebsweg bliebe immer noch das I-Net, diese Möglichkeit haben auch schon einige der kleinen Entwickler für sich genutzt. Problem dabei ist wiederum die Werbung. Das Spiel muss sich eigentlich durch hörensagen rumsprechen, bis es einem größeren Bekanntenkreis bekannt wird, und das schaffen nur die wenigstens, mir ist jedenfalls bisher kein großer Fall in dieser Hinsicht bekannt.

In Hinsicht Adventures denke ich liegt es erstmal daran, dass die meisten davon aus Deutschland bzw. aus europäischen Ländern kommen und auch darauf spezialisiert sind. Und wenn man sich die Verkaufszahlen weltweit ansieht, so ist der Adventurebereich (leider!) eher ein Nischengenre; den Status, den er damals weltweit hatte, ist leider nicht mehr da. Heuzutage bestimmen halt Shooter (warum auch immer), Rollenspiele und Sportspiele wie Fifa und Konsorten weltweit die Verkaufscharts. Auch in Deutschland, nur hier ist im Gegensatz zu vielen Ländern der Stellenwert der Adventures noch ein wenig höher, inzwischen kommt ja einiges wieder aus dieser Ecke; halt nur meist von deutschen (Geheimakte: Tunguska, Jack Keane, Geheimakte FBI) oder europäischen (Runaway, Black Mirror) Firmen; und auch durchaus noch witziges und interessantes, habe gehört Edna bricht aus soll so ein Kandidat sein. Qualitätsmäßig kann man diesen Spielen eigentlich nicht viel vorwerfen. Sie sind grafisch gut in Szene gesetzt, technisch ok, und bieten gute Rätselkost. Was bei vielen halt fehlt ist der "eigene" Spielwitz, den es bei großen Klassikern wie Monkey Island, Indiana Jones, Maniac Mansion und Zak Mc Kracken gab.

Nur, wie bekommt man den? Seien wir mal ehrlich, die letzten Werke von LucasArts selbst (Escape from Monkey Island) waren auch nicht mehr das gelbe vom Ei. Wie es bei aktuellen Telltale Spielen ist kann ich nicht sagen, wie ich aus den Test-Threads aber rausgelesen habe sollen sie ganz nett sein in dieser Hinsicht. Vielleicht liegt es also nur an der Mannschaft, die diese Adventures programmiert? Und gerade dieser geniale Wortwitz von damals scheint schwer auffindbar zu sein..

Wobei ich denke, klassische Adventures haben auch heute noch ihren Markt. Lucas Arts soll mit den Verkaufszahlen von Monkey Island: SE sowie den anderen nicht weiter verbesserten Neuauflagen ziemlich begeistert gewesen sein, es soll ja weiteres davon in Planung sein, eventuell sogar wieder mit Leuten der "alten" Garde. Bin mal gespannt was daraus wird.
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Re: Neuere Adventure, wie sind die denn so ?
« Antwort #704 am: 13.11.2009, 10:08 »

@suk:
Ich akzeptiere gerne, daß sich die Zeit weiterdreht. Es wäre ziemlich bescheuert, heutige technische Möglichkeiten nicht zu nutzen. Ich wünsche mir auch gar nicht, daß irgendwer wieder mit 256 Farben ankommt.
Und warum soll ich normale Adventures nicht mit Infocom-Spielen vergleichen? Hier wie dort liegen die exakt gleichen Spielmechanismen zugrunde, und hier wie dort steht und fällt das Spiel mit der Story und der Atmosphäre. Natürlich ist es komfortabler und zeitgemäß, wenn ich SEHEN kann, daß die Spielfigur nen Schlüssel aufhebt, aber daß das äquivalent zu Infocom's "take key" ist, steht doch außer Frage. Ich hab ja jetzt nicht Tunguska mit Lunar Lander oder Summer Games verglichen.

Und daß "die Zeiten vorbei" sind in punkto Humor auf Lucasfilm-Niveau, liegt doch nur daran, daß er einfach nicht anvisiert wird. Technisch sind irgendwelche Zeiten natürlich immer mal vorbei, aber doch nicht inhaltlich. In der ganzen Pop-, Film- und Modeindustrie wird doch dauernd das ganze letzte Jahrhundert recyclet, obwohl die Zeiten vorbei sind. Die Floskel greift doch wirklich nur in Bereichen wie "Sprachausgabe statt Textbildschirm". Hol dir ein paar gute Gagschreiber ins Team, dann hast du auch wieder mehr oder besseren Humor im Spiel.

Und welche Firmen jetzt auf welche Art den Verlauf des Genres beeinflußt haben, ist mir eigentlich egal. Ich kenne halt bestimmte Spiele und vergleiche sie ganz automatisch miteinander. Wer Warblade spielt, wird das ja wohl auch unwillkürlich mit Galaga vergleichen.

Klar, die Ansprüche haben sich in technischer Hinsicht geändert, damit habe ich auch kein Problem. Mein Problem ist, daß sie sich offenbar in inhaltlicher Hinsicht verringert haben. Schöne Grafik, tolle Sounds und "Cutscene-Cinema" darf man auch mir bieten, aber wenn mich das eigentliche Spiel nicht packt, begeistern mich die Effekte auch nicht sonderlich.
Tunguska hat eine tollen Mystery-Crime-Plot, aber dazu gehört doch eigentlich die Erzeugung einer gewissen Spannung. Man sieht überall im Spiel, daß die erzeugt werden soll, aber ich zumindest hab mich bisher nirgendwo im Spiel auch nur ansatzweise gegruselt.
Und die Charaktere sind etwas blass. Man steuert die hundertste schöne junge Heldin und den hundertsten schönen jungen Helden (ich glaube, Max spielt man dann auch noch, oder?) durch die Gegend. Wieso nicht mal einen alten Alki spielen? Wieso keine Supermarkt-Kassiererin, keinen indischen Waisenknaben oder Voodoopriester aus Benin? Nach 30 Jahren Adventures könnte man doch mal interessantere Spielfiguren bieten.
Und daß Spiele eben auch Geschichten erzählen, merkt man nicht erst, seit sie zehnminütige Videos haben. Steinige mich, aber das merkt man schon seit Infocom.

Retro-Hardliner darfst Du mich meinetwegen auch nennen, schließlich interessiere ich mich tatsächlich nur für die ollen Kamellen. Aber in technischer Hinsicht bin ich keiner. Tolle Grafik, toller Sound, neue Controller, bitte, immer her damit - aber daß Inhalt über Form siegen sollte, ist doch kein unzeitgemäßes Retrotum. In allen Medien, ob Malerei, Film, Literatur, Spiel oder sonstwas, sind doch die Produkte am besten, die formal und inhaltlich überzeugen.
Beispiel Tunguska: Die Cutscene zwischen Berlin und Moskau ist natürlich opulent, aber um den Plot voranzutreiben, hätte man von all dem Gelaber die Hälfte streichen können. Es erzeugt keine Spannung, sondern tötet sie, wenn der zwielichtige Russe in der Limousine Nina den siebzehnten banalen Kommentar hinspricht.

Ich weiß, daß man technisch heute mehr bieten muß. Aber in welchem modernen Adventure wird man in einen Gorilla verwandelt, eingesperrt und entkommt nur, indem man das Gorillaweibchen durchvögelt? In welchem modernen Adventure besteht ein Screen aus "left side of fat lady" und der nächste aus "right side of fat lady"? In welchem heutigen Adventure wird man vom Spiel selbst angelogen bezüglich der Ausgänge im Screen?
Wenn Du meinst, das sei alles nicht witizg und Du bräuchtest es nicht, gut. Für mich sind es solche originellen Ideen, die mich an Spielen faszinieren, und die auch in heutige Spiele problemlos einzubauen wären. Aber die Ideen muß man halt haben und in die Tat umsetzen. Und das ist auch heute möglich, passiert aber offenbar nicht.


@Stephan:
Deins muß ich jetzt erst noch lesen... ;)
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