Ich bin ein ganz großer Fan eindrucksvoller Natur.
Als ich damals nach New York flog, war ich der Stadt bereits nach wenigen Tagen überdrüssig. Beeindruckend allemal, geradezu erschlagend gewaltig, diese Stadt. Im Prinzip aber nicht mehr als ein stinkendes, großes Disneyland, an dem zumindest ich mich recht bald sattgesehen hatte.
Je weiter wir auf unserer Weiterreise nach Kanada dann in abgelegenere Gebiete kamen, desto faszinierender wurde der Urlaub für mich aber. Auch wenn die Vegetation der unsrigen gar nicht so unähnlich ist, hauen einen diese Naturgewalten dennoch um. Gigantische Wälder, in welchen man in keiner Blickrichtung ein Anzeichen von Zivilisation erblickt. Das findet man im dichtbesiedelten Deutschland höchstens noch in einigen, wenigen Naturschutzgebieten. Der Chef eines Kollegen (Erlebnispädagoge) von mir hat in Kanada sogar einen Wasserfall entdeckt, der nach ihm benannt wurde, weil er noch auf keiner Karte verzeichnet war. Ja, so etwas ist da noch möglich.
Oder einfach stundenlang in Neuschottland auf den Felsen bei Peggys Cove stehen und Riesenwellen dabei zuzusehen, wie sie sich an ihnen brechen und die Gischt über hundert Meter hoch in den Himmel schießt, das sind Naturschauspiele, die man nie vergisst.
Landschaftlich interessieren mich neben Kanada, von welchem ich nur einen winzigen Teil kenne, auch Australien/Neuseeland, der gesamte ostasiatische Raum (China, Japan, Thailand, Singapur usw.), aber auch Irland, Schottland und Skandinavien. Auch Island würde mich reizen.
Ihr seht, der Bradley hat's gerne einsam. Der alte Mann und das Meer oder so ähnlich. Sehenswürdigkeiten sind natürlich auch immer eine Reise wert, aber um wirklich zu mir selbst zurück zu finden, brauche ich Natur. Städte besuche ich schon gerne, aber eben nur für begrenzte Zeit, dann wird es mir zuviel. Aus Kanada dagegen wollte ich gar nicht mehr weg. Na ja und Menschen finde ich ja sowieso alle scheiße.
In Nordafrika war ich auch schon, aber der gesamte Kontinent reizt mich eher wenig, genauso übrigens wie Mittel- und Südamerika oder die arabische Welt, obwohl es sicher auch da viel Spannendes zu sehen und erleben gibt.
Und die Karibik, klar, dabei denkt man an Palmen, Sonne, himmelblaues Meer und kaffeebraune Schönheiten mit runden Hintern und wackelnden Möpsen. Das kann eigentlich auch nie falsch sein. Trotzdem würde ich dem die Einsamkeit schottischer Highlands vorziehen.
Die Idee einen "Schurkenstaat" zu bereisen finde ich ganz witzig. Bestimmt ein Urlaubserlebnis, das man sonst so nicht bekommt. Ehrlich gesagt habe ich aber wenig Lust auf Reisen ständig mit Armut konfrontiert zu werden. Ja gut, dann bin ich halt ein Weggucker, aber ich gebe es immerhin zu.