Hm, also das Ende habe ich, wie gesagt, leider verpasst.
Dass der Bad Lieutenant ein zugedröhntes Oberarschloch ist, ist ja Inhalt des Films. Wobei Keitel es geschafft hat, der Figur wesentlich mehr Tiefe zu verleihen. In Ferraras Original ist die Hauptfigur nicht einfach nur ein Arschloch, er ist vor allem ein Junkie, der sich und alle seine Mitmenschen, eher ungewollt, immer tiefer in den Abgrund und sich selbst schließlich ins Verderben reißt. Diese Szenen, in denen Keitel heulend dasteht, weil er seine Wut nicht mehr kanalisieren kann oder als er da nackt umher tanzt, die sind schon unvergesslich, weil man es selten erlebt, dass es einem Schauspieler gelingt, sich - um seiner Rolle Willen - selbst derart zu erniedrigen. Wirklich eine unglaublich starke Darstellung, wenn nicht die Beste, die jemals irgend jemand abgeliefert hat.
Das Original zählt zu meinem absoluten Lieblingsfilmen. Wobei es natürlich keiner dieser wohlig angenehmen Hollywoodfilmchen ist, in denen man mit dem Hauptdarstellern mitfiebern darf und zum Schluß dann mit einem Happy End wieder gemähchlich in die Realität entlassen wird. Vielmehr ist er ein Schlag ins Gesicht und am Ende ahnt man: Ja, solche Bad Lieutenants gibt es wirklich. Das ist mehr als nur Kino.