Hier in Berlin blüht an vielen Heckscheiben der Namenswahnsinn.
Hinsichtlich abartiger Namen, gibt es offenbar zwei Gruppen. Die eine rekrutiert sich aus den Neureichen (und eingebildeten Neureichen), die ihre Kinder passend zum Reichtum aufwärts stilisieren wollen. Quasi der elterliche Ritterschlag bei Geburt. Die andere Gruppe ist weitaus größer und stellt sich aus zahlreichen Vertretern der Unterschicht zusammen. Hier ist die Namensvergabe nichts anderes als der verzweifelte Versuch, dem Kind zumindest eingebildetes Rüstzeug an die Hand zu geben, um es mal besser zu haben, als man selbst. Da man menschlich und finanziell nicht in der Lage ist, dem Nachwuchs eine gute Zukunft zu ermöglichen, oder es zumindest zu versuchen, wird dann stellvertretend ein ganz toller Name vergeben. Damit ist die elterliche Pflicht dann abgegolten.
Meine persönlichen Sternstunden (selbst im Umfeld erlebt):
Like (Nach dem "Mag-Ich-Knopf" auf Gesichtsbuch) - Die Eltern sind der Meinung, dass dieser Name auch Lieke ausgesprochen werden kann und somit ja irgendwie deutsch klingt. Übrigens hat diese Familie einen sehr deutschen, bzw. slavischen Nachnamen. Aus Datenschutzgründen nennen wir sie mal "Novontni". Ihr echter Nachname klingt fast genauso.
Saavik und Valeris (Nach bekannten vulkanisch-romulanischen Figuren aus StarTrek) - Die gute Frau kenne ich nicht persönlich, hatte aber in einem StarTrek-Forum Kontakt zu ihr.
Andere wahnsinnige Namen, die ich aber nur auf irgendwelchen Fahrzeugen gelesen habe:
Faustine
Vin
Winfried (einfach nur altmodisch aber kein wirklich abartiger Name)
