So. Hab mir in letzter Zeit mal bisschen was zu glotzen gegönnt. Von Netflix runtergeladen und dann unterwegs zur Arbeit, und zurück geschaut.
Habe auch, ganz entgegen meiner Erwartungen, gute Unterhaltung gefunden.
"All of Us are dead"
Zehnteiler aus Südkorea. Ein unbekannter Virus verbreitet sich rasch, von einer Schule ausgehend, über das ganze Stadtgebiet. Ausnahmezustand, Chaos, Blut! Das Übliche halt. Die meiste Zeit spielt die Geschichte an besagter Schule und begleitet den Überlebenskampf einer Gruppe von Schülern. Das Ganze ist, in meinen Augen, ausreichend aufwändig aufgezogen, die Charaktere kommen mir gar nicht mal so scheiße vor. Im Gegenteil, ähnlich wie "Squid Game", können die Protagonisten mich irgendwie abholen. Zwar gibt es die ein oder andere Blödsinnigkeit, aber es hält sich gut die Waage. Man kann es schauen und ich hatte nicht unbedingt das Gefühl, dass mir Zeit gestohlen wurde.
Die Serie wurde zu Ende erzählt, aber, es riecht schon etwas nach einer Fortsetzung.
"Black Summer"
Das Ding ist mir durch Zufall reingerutscht, und, ich muss sagen, dass ist das, was "The Walking Dead" hätte sein können. Man wird hautnah in die Zombieapokalypse reingezogen, es wirkt zwar hier und da etwas billig, aber es wird eine Atmosphäre geschaffen, die einen dranbleiben lässt. Auch hier gibt es Logikfehler, und ich will jedesmal den Leuten die Funktion und den Sinn von Türen erklären, aber das ist im Gesamtwerk durchaus zu verschmerzen. Man ist an den Protagonisten dran, durchaus wissend, dass es mit Diesen jeden Augenblick aus sein kann. Die Erzählform, in einzelnen Kapiteln, manchmal nur ne Minute lang, ähnelt der eines Romans. Der episodenhafte Charakter, teilweise mit parallelen Zeitsträngen, machen das Ganze, für mich, sehr interessant.
Ich kann die Serie nur jedem, der mal wieder etwas weitab vom Mainstream in Kontakt zu den lieben Zombies kommen möchte nur absolut empfehlen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich sowas nochmal so packen kann. Auch schön sind die unverbrauchten Gesichter der Schauspieler. Keine Superschönlinge, sondern teils einfach normale Menschen. Es gibt auch keine dramatisch puschenden Sound - oder Musikeffekte. Das Ganze ist schlicht gehalten, bezieht aber dadurch absolut seinen Charme. Auch hat es teilweise etwas Kammerspielartiges. Allerdings mit wenig dummen Dialogen. Es wird im Allgemeinen nicht viel gesprochen. Das tut der Erzählung nur Gut. Also nicht, wie bei "The walking Dead" Gute Zeiten-Schlechte Zeiten mit Zombies. Man merkt hier und da den Budgetdruck an, dafür wird dies dann mit Atmosphäre und Story ersetzt. Absolut empfehlenswert. Da verzeihe ich auch die finale Folge der ersten Staffel. Da gab es den ein oder anderen hanebüchenen Moment. Auch, wenn ich nicht verstehe, warum die, wie in tausend anderen Zombieproduktionen, es einfach nicht auf den Draht bekommen, nen Zombie einfach plattzumachen. Zwei Menschen gegen einen Zombie. auch wenn er wild wird, dürfte eigentlich kein Problem sein. Aber gut, wer weiß das schon so genau?
Zieht es euch mal rein.