Das Thema passt gut! Vor fast genau 30 Jahren: Günter Wallraff deckt Methoden der »Bild«-Zeitung auf
09.10.1977: Das Buch "Der Aufmacher - Der Mann, der bei Bild Hans Esser war" kommt auf den Markt. Der Kölner Journalist Günter Wallraff deckt darin die Methoden der »Bild«-Zeitung gnadenlos auf:
Verfälschung von Nachrichten, erfundene Meldungen und kriminelle Methoden bei Recherchen. Wallraff nennt »Bild« eine "professionelle Fälscherwerkstatt".
Wie kam er an seine Informationen? Günter Wallraff arbeitete unter dem Decknamen Hans Esser bei »Bild«.
In den Jahren nach dem Erscheinen des Bestsellers führt der Springer-Verlag einen Prozess nach dem anderen gegen Wallraff. Vergeblich! Am Ende bescheinigt ihm sogar der Bundesgerichtshof, bei »Bild« »Fehlentwicklungen des Journalismus« aufgedeckt zu haben.
Günter Wallraff ist kein Reporter im üblichen Sinn, der recherchiert, interviewt und einen Bericht oder einen Roman schreibt. Wallraff hat eine andere Methode entwickelt:
Er setzt sich der Situation aus, über die er schreiben möchte.
Bespitzelungen, endlose Prozesse und Anfeindungen sind der Preis dafür.
Ich erinnere mich genau: "Günter Wallraff war unser Kollege"... "Er wird einen Kübel Jauche über uns ausschütten. Sei's drum." So damals der Artikel in der Bildzeitung zum Erscheinen des Buches "Der Aufmacher - der Mann, der bei BILD Hans Esser war"
Was der Verfasser des Artikels zu schreiben vergaß, war die Tatsache, dass er und seine Kollegen diese Jauche letztendlich selbst produziert haben und wohl auch noch heute produzieren...