Die Auswertung in der Spätausgabe:
Der letzte Platz geht an "Die Suche nach Rosebud", auch bekannt unter dem Titel
"Citizen Kane", gewählt von Retrofrank. OK, der Film ist sicher kein großes Actionkino, aber der Film ist verdammt nochmal das beste Biopic, was ich bisher gesehen habe!
Exkurs - Denn Welles hat es sich damals für seinen Film den Medienmogul William Hearst als Vorlage genommen - gegen den ist Rupert Murdoch heutzutage ein kleiner Furz (und dazu noch liberal). Auch wenn Welles den Film sehr frei von der Vorlage gemacht hat, war scheinbar schon klar erkennbar, wen Welles damit meinte. Hearst verstand jedenfalls keinen Spaß und sorgte mit einer beispielslosen Medienkampagne dafür, dass der Film erst stark floppte und auch bei den Oscars nur einen (Original-Drehbuch) Goldmann absahnte. (Der Film wurde während der Verleihung auch ständig ausgebuht) - Ende Exkurs
Wie gesagt, der Film ist einfach großartig und filmerisch seiner Zeit weit voraus. Traurig das Welles nie wieder an seinen ersten Filmerfolg anschließen konnte, seine späteren Werke waren alle nicht mehr so toll. (Der Glanz des Hauses Amberson zB kam eindeutig 50 Jahre zu früh (konnte er ja nicht wissen), hier würde sich ein Remake wirklich lohnen)
Platz 11 nimmt dann der nächste Blasphemiker ein, in Person von
Herr Planetfall mit dem zweiten Batman von Nolan namens
"The Dark Knight". Der Film ist sicher nicht der zehntbeste Film aller Zeiten, das verdankt er wohl nur nem Haufen Kiddies, die ein Benotungssystem nicht verstehen und entweder nur 0 oder 10 Punkte geben können, aber schlecht ist der Film bei Welten nicht. Zudem macht Heath Ledger einen grandiosen Job als Joker, während Two-Face einfach drunter leidet, dass er immer im Schatten des Jokers ist - seine Maske ist auch nicht affig, nur komisch für seine Art der Verätzung. Nur so nebenbei Matrix ist auf 25! Ein Film mit Keanu Reeves!!!
Auf
Platz 11 folgt
10 und der
geht an Gundark mit seiner Wahl "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Das Spiel von Jessica Tandy und Morgan Freeman ist einfach grandios und bietet viel Unterhaltung - einer meiner Lieblings-Alte-Menschen-Film. Zudem verdankt Morgan Freeman diesem Film seinen späten Durchbruch und da ich ihn als Schauspieler sehr schätze bin ich auch froh über die Existenz dieses Films.
Auf
Platz 9 steigt der Nachzügler
GregBradley ein mit "Das Schweigen der Lämmer". Anthony Hopkins Schauspiel als Hannibal Lector ist in diesem Film einfach meisterhaft. Aber auch der Rest des Films ist, grade für eine Mainstream-"frühe 90er Jahre"-Thriller, ist sehr gut umgesetzt und hat sicher vielen späteren Werken wie Sieben den Weg bereitet. Leider wurden dann ja noch 3 weitere Filme mit Hopkins als Lector gemacht, die man sich hätte sparen können, aber so ist Hollywood eben. (Das direkte Sequelbuch Hannibal ist aber noch sehr gut)
Ganz knapp folgt schon auf
Platz 8 cassidy mit "Der Untergang". Basierend auf Augenzeugenberichten der Bunkerbesatzung wurde ein Film um die letzten Tage Hitlers gestrickt. Natürlich weiß keiner, ob die Augenzeugen nicht einfach maßlos übertrieben haben, aber ich persönlich kann mir schon vorstellen, dass Hitler so in seinen letzten Tagen war. Er musste damals einsehen, dass der Krieg endgültig verloren ist und sein Leben zu Ende ist, dazu kommt noch sein fortgeschrittenes Parkinson - der Kerl war einfach komplett irre. Bruno Ganz macht einen guten Job, auch wenn er seitdem immer in mir eine Hitlerassoziation auslöst, wenn er irgendwo mitspielt. Mit Begründung (die einzige, die ich fand kam von Planetfall) hätte es vielleicht für einen oder zwei Plätze mehr gereicht.
Und dann kommen wir schon zu
suk auf Platz 7 mit Saw. Hier sage ich mal nicht viel, ich mag die Serie - besser als Final Destination (zumindest ab 3) auf alle Fälle. Die Geschichte ist zwar sehr an den Haaren herbei gezogen, aber die fiesen Rätsel und die dummen Rätselopfer unterhalten mich um so mehr. Habe bisher auch nix von nem ernsthaften Vergleich mit Sieben gehört, aber der, der das wirklich gemacht hat, sollte dafür auf immer in der Hölle schmoren, da das absolut unsinnig ist.
Kommen wir zu
Wurstdakopp mit "About Schmidt" auf Platz 6. Film habe ich bisher nur einmal gesehen, kann mich eigentlich deiner Meinung absolut anschließen - nur nicht mit dem Endfazit. Der Film ist zwar recht langweilig, das kann man nicht abstreiten, aber er erzählt halt auch eine halbwegs realistische griesgrämiger Witwer geht auf Reisen Geschichte. (im Grunde wie "Ein seltsames Paar" nur mit Matthau) Sicher kein Film, den man gesehen haben muss, aber Schaden tut der bei Gott auch nicht.
Wer A sagt, muss auch B sagen und deswegen nimmt
Platz 5 lonely-george mit seiner Wahl "Lost in Translation" ein. Noch bis vor einer Woche wäre das Treppchen sicher gewesen, aber ich habe mir den Film noch ein weiteres mal angeschaut und nun erkannt, dass der Film doch nicht so schlecht ist, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Der Film ist zwar ebenso ein behäbiger Film wie "About Schmidt", zeigt aber gut, wie verloren man in einem total anderen Kulturkreis ist und so sich zwei völlig konträre Menschen näher kommen. Naja, und der Film hat Scarlett Johanssons Arsch als Einleitung.
Das Treppchen verpasst (
Platz 4) hat auch
Manhunter mit einer eigentlich sicheren Nummer verpasst, da er
"Keinohrhasen" nicht gesehen hat. Denn wenn ich eins gelernt habe, dann das man Til Schweiger Filme nicht vorverurteilen darf! Er hat zwar richtig miese Filme gemacht (Far Cry [auf Englisch besser als jeder Monty Python Deutschgag], 1 1/2 Ritter, Driven), aber ebenso auch überraschend gute (Barfuss, Knockin on heavens door). Keinohrhasen zähle ich zu seinen überbewertesten Filmen, da ich bis auf den Jürgen Vogels Auftritt alles höchstens mäßig finde, und durch seinen Erfolg in 2007 hätte er mindestens Platz 2 verdient, aber ohne Begründung und einfach vorverurteilen gibts halt eine Abwertung!
Den schönsten Verliererplatz (
Platz 3 ist auf dem Treppchen, aber auch nicht 1. Verlierer)
ergattert sich s-made mit "Der Soldat James Ryan". Der Film hat eine absolut grandiose erste halbe Stunde, aber verfeuert darin all sein Potential. Die restlichen knapp 2 Stunden sind einfach nur langweilig und leidet an den typischen spielbergtypischen Krankheiten. Zudem hat die Serie "Band of Brothers" (Produzenten Spielberg und Hanks) gezeigt wies richtig geht. Ein Film darf aber nicht nur wegen einer Szene in den Filmolymp gehievt werden, daher ist er verdient auf diesen Platz!
Den undankbaren
Platz 2 hat sich death-wish mit "Fear and Loathing in Las Vegas" ergattert. Auch wenn der Film vom Meisterregisseur Terry Gilliam stammt, kann ich mich einfach nicht mit diesem Werk anfreunden. Ich hasse schon Kifferkomödie, da ist solch ein Film ein absoluter Graus für mich. Habs zwar einmal durchgestanden (auch wenn ich oft genug kurz vorm Ausschalter drücken war), aber ein zweites Mal überlebe ich wohl nicht. Zum Glück teilt der Großteil der Welt diese Sicht mit mir und ich kann mit dieser Platzierung gut leben.
Wer fehlt denn noch? Achja, auf
Platz 1 thront Pearson mit der "Rocky Horror Picture Show". Habe niemals den Kult um dieses Werk verstanden, auch wenn ich mir den Film mehrmals gegeben habe. Genauso wenig verstehe ich, wieso die Fans daraus solch ein Event machen. OK, der Timewarp ist ein gutes Lied, aber inzwischen auch extrem überstrapaziert. Was ich aber noch weniger verstehe ist, wieso der großartige Tim Curry so oft auf die Rolle Frank-N-Furter reduziert wird, dabei spielt er meiner Meinung nach hier noch recht dilletantisch und kann seine tolle Stimme auch noch nicht voll entfalten. Herzlichen Glückwunsch!