Ein paar Lichtmonate hat es nun gedauert, die Enterprise
NCC - 1701 sicher durch alle 8 Missionen zu kommandieren.
Mit dem härtesten der drei Schwierigkeitsgrade,
Commissioned officer, ging es für mich in das Weltraumabenteuer zusammen mit Kirk, Spock, Scotty, Pille & Co.
Gleich zu Beginn meiner Aufgabe war ich ziemlich frustriert. Wo beim Vorgänger
Star Trek: 25th Anniversary der deutschen Version noch feinste Sprachausgabe mit den Originalstimmen spendiert wurde, war bei
Judgement Rites auf einmal absolute Totenstille, was das akustische Reden der Darsteller anbelangt.
Entnervt bemühte ich das Internet und siehe da: Interplay hatte sich beim Nachfolger einfach nicht mehr die Mühen gemacht, Sprache für deutsche Ohren zu ermöglichen.
Somit griff ich zu meiner
Limited CD-Rom Collector's Edition, die neben besseren Zwischensequenzen auch die so (sicherlich nicht nur für mich) wichtigen Stimmen der Akteure des Spiels enthält.
Somit ging es -akustisch bestens untermalt- in die unendlichen Weiten des Alls.
Steuerungstechnisch hatte ich wenig Probleme, denn die Steuerung gleicht einem Kirk wie dem anderen, heißt im Klartext: Wir haben es hier mit ein und demselben Interface wie bei
25th Anniversary zu tun. Nichtsdestotrotz muss ich hierbei den Meckermodus aktivieren. Ein wenig Aufbesserung (gerade, wenn man eine Person ausgewählt hat und nun doch nur allein einen Gegenstand benutzen möchte) wäre mehr als wünschenswert gewesen. Auch beim Handling der Spielstände stellten sich wiederum bei mir die Nackenhaare auf. Hakelig, unübersichtlich und mit nur wenigen Saveslots einfach unzureichend bestückt.
Die Missionen:
Egal in welches System ich beordert wurde, überall gab es viel zu tun. Überfordert wird man dabei aber nicht, denn die Schwierigkeit der Rätsel hält sich in Grenzen. Auf Grund der nicht all zu schweren Rätsel, bin ich fast ohne Hilfe durchs Abenteuer gekommen. Nur bei der 3. Mission
No Mans Land stand ich kurzzeitig auf dem Schlauch:
Aufgabe Nummero 3 versprüht meiner Meinung nach auch den größten Charme. Dieses 1. Weltkriegsszenario ist herzerfrischend und liegt von der Atmosphäre her weit vor den anderen Einsätzen.
Musik/Sound-FX.:
Hier punktet das Spiel am meisten! Wo man beim Lauschen der Melodien noch kräftig mit der Zunge schnalzt, stellt sich beim Ertönen der Stimmen dann absolutes Trekker-Feeling ein. Die Synchronisation ist derart gut gelungen, dass man eigentlich nur noch sagen kann:
Besser geht es nicht!Den Tipp den ich immer wieder gerne gebe: Installiert Euch unbedingt einen schön klingenden Midi-Soundfont. Damit dreht das "interne Musikorchester" so richtig auf und sorgt für faszinierende Instrumentenklänge.
Was ist sonst noch bemerkenswert?
* Leider keine Sound-FX beim Beamen. Kurioserweise gibt es dann doch das Geräusch, aber nur in der 7. Mission (beim Rüberbeamen auf das Fremdschiff). Bug? Dosbox Emulationsproblem?
* Die Zwischensequenzen sind leider nicht ganz ruckelfrei. Hier wurde augenscheinlich bei der Programmierung geschlampt.
* Einen Absturz musste ich zähneknirschend hinnehmen: Wenn man in der 7. Mission das Medikit auf
Rackaback anwendet, so stürzt das Spiel sofort ab.
* Ich musste mich nur zwei Mal im All duellieren, welches trotz des gewählten Schwierigkeitsgrades nicht all zu schwer war.
* Leider konnte ich nur 2 Missionen mit dem Prädikat
Perfect mission beenden, wodurch ich mir am Ende lediglich ein
Satisfactory rating ausgestellt wurde.
Auf alle Fälle ist das Spiel ein gefundenes Fressen für alle Star Trek Fans. Die Atmosphäre und der Charakter der Filme/Serien wurde bestens eingefangen und bemerkenswert gut ins Spiel integriert. Einige Mankos des Vorgängers wurden beseitigt, der Spielumfang vergrößert und der Spieler kann sich in sehr abwechslungsreichen Missionen profilieren.
Meine Wertung fällt ein wenig härter als der zur Zeit dargestellte Kultboydurchschnitt aus. Im Logbuch werden
7 Sternenpunkte vermerkt und Kurs auf das nächste Weltraumabenteuer genommen.
Kommentar wurde am 08.07.2021, 10:53 von jan.hondafn2 editiert.