Das neue Jahr ist nicht mal einen Tag alt und schon darf ich auf
JA bei
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Den gestrigen Silvesterabend habe ich mit meinem Kumpel verbracht. Neben einer gemeinsamen Raspberry Pi-Zocksession mit den Spielen
Bomberman,
R-Type Leo und
Metal Slug kamen wir durch Zufall auch auf das Spiel
Myth. Da uns beide das Spiel reizte und es außerdem auf meiner "Noch-Spielen-will"-Liste stand, wurde nach dem heutigen Neujahrsfrühstück sofort WinUAE zur Durchspieleinheit gestartet.
Die Grafik gefiel uns auf Anhieb. Hierbei sei insbesondere der schicke
Agyptenlevel (hier zwei Bilder vom ASM-Test) hervorgehoben, der mit schönem Detailreichtum aufwarten kann. Letztlich kann man bei den Pharaonen auch die meisten Dinge entdecken. Nur hier kam sowas wie Spielraum für verschiedene Erkundungstouren auf. In den restlichen der insgesamt 13 Missionen ist Linearität pur angesagt. Diesbezüglich mussten wir sofort einen Minusstrich in unsere Resümekladde eintragen. Auch deshalb, weil wir eher Levelchen als Level bestaunen durften.
Weiters gab es Bedarf zum Ankreiden im Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad. Fast pausenlos strömen Skelette, Mumien und anderes Höllengesocks auf unseren blauhaarigen Conan zu. Dazu respawnen diese unentwegt, sodass nur selten eine Sekunde zum Durchatmen bleibt.
Der nötige Überlebensspielraum wurde (natürlich!) durch die WinUAE-Savestate Funktion gewährleistet. Nur so, oder halt nur mit Trainermodus, ist unserer Meinung das Spiel zu schaffen. Selbst die Minirätsel stellen dem gewillten Joystickhelden sofort ein Bein. So auch uns beim heutigen Spieldurchlauf. Nicht nur einmal wurde youtube zum Longplay-wie gehts weiter?-Spicken bemüht.
Zwischenstand: Lupenreiner Minus Hattrick in der "ersten Halbzeit".
In der zweiten Spielhälfte wurden wir immerhin mit guten Soundeffekten und interessanten Lokalitäten bei Laune gehalten. Dahingehend haben die Mannen von System 3 immerhin ihre Hausaufgaben gemacht.
Zum Nachsitzen dürfen die Programmierer aber sich ad hoc wieder einfinden: Warum gibt es keine aufsammelbaren 1Ups? Wieso ist bei bestimmten Endgegner nicht ersichtlich wo, wie und warum per Waffeneinsatz der Weg zum nächsten Spielabschnitt frei gemacht werden kann?
Durch dieses Wechselbad der Gefühle wollte sich nicht so recht (Neujahrs-)Stimmung bei uns einstellen. Mein Kumpel war meist nur am Fluchen, wobei ich ihm noch sarkastisch Pluspunkte im Spiel kredenzen wollte...
Zurückblickend bleibt auf der Habenseite ein guter Spielansatz, mit schicker Präsentation und interessantem Setting. Eigentore schießt sich hingegen das Spiel en Masse, zieht man die Aspekte Gameplay, Levelgestaltung und das Lösen von Rätseln zu Rate.
Uns beschlich permanent das Gefühl, dass die Macher von
Myth: History in the Making gleich mehrere Ideen in einen Topf warfen, um am Ende ein wirres Kuddelmuddel zu präsentieren.
Selbst am Ende des Spiels gibts eine wahnwitzige 3D-Kamerafahrt ins giftgrüne
Stone Henge (wird das Wort nicht zusammen geschrieben??) zu "bestaunen". Davon ist selbst unser Held (jetzt heißt er auf einmal Ankalagan?) so angeknockt, dass er abhocken muss und vergeblich (die Programmierer wissen genau warum!) auf den Nachfolger
Dawn of Steel (siehe auch
Link hier) vergebens wartet.
Mutmaßlich können die Mitglieder Dragondancer, Rektum, v3to, Psycho, Retro-Nerd und 4sake nur die C64-Version bewertet haben. Die Spielvariante auf dem großen Bruder, bzw. Schwester Amiga verdient unserer Meinung nach lediglich
5 Punkte. Schade, denn das Potenzial für 7 oder 8 Zähler wäre allemal drin gewesen.
Kommentar wurde am 01.01.2021, 19:26 von jan.hondafn2 editiert.