Und der gute Jan, hat es (wie ich hier sehe) sogar gelöst und bis zum "Ende" durchgezockt - Du alter Gambler, Du! ;-)

Danke für den interessanten Link, Jochen! Auch wenn ich das dort Geschriebene nicht gerade wirklich wissenschaftlich fundiert finde (z.B. wenn man nicht alle Rezensionen in der Gänze - sondern nur subjektive Beispiele herausgepickt hat), so zeigt es doch einen anderen Blickwinkel auf die Art der Kritiken und Rezensionen von Strip Poker Spielen.

Vielen Dank für den Link zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu Strip-Poker-Spielen. Interessant ist schon mal, dass es überhaupt eine wissenschaftliche Betrachtung der Videospiele und ihrer Rezensionen der 1980er gibt, das wurde und wird trotz ihres Einflusses immer noch ignoriert. Ausgerechnet Strip-Poker-Spiele auszusuchen mutet auf den ersten Blick seltsam an, da diese Spiele – von Ausnahmen abgesehen – nie besonders gut wegkamen und schon gar nicht als Klassiker gelten. Aber es gibt auch in den Wissenschaften Trends, und in den Sozialwissenschaften stürzt man sich auf alles, was mit dem Geschlechterverhältnis zu tun hat. Da kann kein Thema obskur genug sein, so lange man Begriffe wie „cisheteronormativ“ unterbringen kann.

Aus methodischer Sicht ist der Artikel unbrauchbar. Es fängt damit an, dass nur eine Auswahl an Rezensionen betrachtet wird und eine Begründung fehlt, warum dieses Spiel aufgenommen wird und jenes nicht. Ein Wissenschaftler, der so vorgeht, ist sofort dem Verdacht ausgesetzt, ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen zu wollen, also die Daten zu manipulieren.

Ferner wird die Berichterstattung aus heutiger Perspektive betrachtet, aber nicht in den Kontext der damaligen Zeit gestellt. Es waren professionelle Journalisten, die sich am damaligen Zeitgeist orientierten, nicht am heutigen. Genauso wie die Autorin übrigens selbst, hier eben den wissenschaftlichen Zeitgeist betreffend.

Was völlig fehlt ist eine Auseinandersetzung, wie diese Spiele auf das Publikum gewirkt haben. Das ist nun keine Kritik am Artikel an sich, der schließlich im Titel klar macht, worum es geht, sondern eher am sozialwissenschaftlichen Zeitgeist. Ohne die Autorin zu kennen unterstelle ich mal, dass ihr die Jungs der damaligen Zeit völlig egal sind, es geht ihr vielmehr darum, einen weiteren „wichtigen Baustein von Sexismus und Misogynie“ (S. 67) zu behandeln.

Diese Gleichstellung von Sex und Sexismus in der gegenwärtigen Presse und mitunter Wissenschaft wird in 40 Jahren vielleicht selbst mal Untersuchungsgegenstand sein. Ich erinnere mich jedenfalls an einen aufregenden Nachmittag im Frühling 1989 bei einem Freund, der einen Amiga und eine Kopie dieses Spiels hatte. Als in den 2000er-Jahren Poker wieder modern wurde, hatte ich auch öfter das Vergnügen, privat "in echt" Strip Poker zu spielen. Und das macht unheimlich viel Spaß.

In diesem Sinn haben Strip-Poker-Spiele tatsächlich einen Einfluss gehabt. Natürlich sind die Spiele selbst nicht besonders tiefgehend und die Rezensionen dazu oft peinlich. In der spaß- und sexbefreiten Welt vieler Sozialwissenschaftler:innen will ich allerdings auch nicht leben. Und ich weiß, wovon ich rede.

Edit: Typo
Kommentar wurde am 16.08.2024, 08:47 von The Commie editiert.

Der Kitzler entspricht ungefähr einem Pixel.

Wobei man mit der Lupe eigentlich viel weniger sieht, weil sie aus grobem Pixelmatsch noch groberen Pixelmatsch macht.
Kommentar wurde am 11.08.2024, 15:32 von Harald Fränkel editiert.

@Po:
Dann kann man ja immer noch behaupten, man zählt die einzelnen Pixel der Digidame.

Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Lupe deaktiviert ist, wenn man erwischt wird.

@Harald: Zum Thema Spielejournalismus und Strippoker in den 80er und 90er Jahren erschien in der Online-Zeitschrift "Spiel|Formen" der Artikel "Andererseits sind die Mädchen sehr diskret: Strip-Poker-Rezensionen in frühen Spielemagazinen" (dort einfach auf PDF klicken, kann kann man den Artikel lesen).

@Harry:

Spielejournalist zu sein, hat Vorteile. Wenn du z.B. Hollywood Poker Pro auf dem Amiga spielst, zufällig dein zwölfjähriger Sohn oder deine Frau ins Büro kommen und sagen:

"ALTER, was machst du da?"

Und du lässig erwiderst:

"Ich arbeite!"

Anbei mein neues Video. Einen Artikel zu Ines, Chris Hülsbeck und den anderen Mädels aus dem deutschen Kultklassiker von 1989 lest ihr in der kommentden Retro Gamer 4-24, die am Freitag, 16. August, erscheint.

Video: Ich mach Ines nackig

Die neue Retro Gamer
Kommentar wurde am 11.08.2024, 08:48 von Harald Fränkel editiert.

Seniorenheim Poker Pro

Wie die Damen wohl heute aussehen?

In Ausgabe 1/89 des ATARI Magazins wurde damals übrigens ein "Gewinner"-Foto von Ines aus der WIP-Version des Spiels gezeigt, welches in der Finalfassung durch ein anderes ersetzt wurde.

Wenn ich mich recht erinnere, war keine der Damen nahtlos braun.

War doch damals ein Topspiel