Die größte Hürde dürfte das Auswendiglernen der Kanji (= Schriftzeichen) sein, weil es halt so viele gibt. Dazu kommt noch, dass sich die Lesung eines Schriftzeichens je nach Kontext und Kombination mit anderen Silbenzeichen (bei Verben) und Schriftzeichen ändern kann. Hier mal ein Beispiel anhand des Kanji für "unten", für das ich doch glatt mein betagtes Langenscheidt "Kanji und Kana"-Buch ausgraben musste, aus dem ich die Beispiele nehme.
Ich schreibe jetzt mal nur in westlicher Schrift, da die meisten von euch wohl eh nicht die japanischen Fonts installiert haben. Denkt euch also den jeweils in fett gedruckten Teil als dieses Schriftzeichen für "unten" und seht selbst, wie sich seine Lesung in Kombination mit dem anderen Krempel ändert:
shita, moto - unten, Grund
shimo - der untere Teil
sageru, orosu, kudasu - herablassen, herunternehmen
sagaru - herabhängen, fallen
oriru - hinab-/aussteigen
kudaru - hinuntergehen
kudasaru - geben
noborikudari - Steigen und Fallen, Schwanken
Das ist allerdings ein Extrembeispiel, es gibt auch etliche Kanji, wo es nur wenige bis eine einzige Lesung gibt.
Außerdem sind nicht alle Kanji völlig unterschiedlich, da sie aus gewissen, sich wiederholenden Elementen zusammengesetzt sind. So ist z.B. bei allen Metallzeichen das linke Element gleich, das ist ein sogenanntes Radikal (kennt man dieses, kann man anhand einer Liste/Tabelle alle Zeichen finden, in denen es vorkommt). Hier muss ich nun doch mal japanische Schrift benutzen:
EDIT: Klappt leider nicht, die japanischen Zeichen werden auf Kultboy.com nicht angezeigt. Ich lasse es jetzt aber trotzdem mal so stehen ...
金 - Gold
銀 - Silber
銅 - Bronze
鉛 - Blei
鋼 - Stahl (jap. Tetsu)
So, passend zum letzten Zeichen noch das hier ...
拳 - Faust (jap. Ken)
鋼拳 - Stahlfaust (jap. TetsuKen, wird in Kombination zu "Tekken")
Jetzt reichtet aber langsam!
Kommentar wurde am 24.09.2013, 10:45 von Doc Sockenschuss editiert.