Werte Frau Duck. Ich verweise ordnungsgemäß auf diesen unlängst verfassten Beitrag:
jan.hondafn2 schrieb am 21.11.2019 zu Amiga Joker 11/89, 20:27:
Lisa Duck schrieb am 21.11.2019, 19:57:
[...] Aber halt... HA!!... Danach machen wir dann weiter mit dem PC Joker, oder etwa nicht Jan?
Gute Frage! Ich denke aber eher, dass nach den gut
7 Lesejahren (wahrscheinlich sogar mehr, da ich es vmtl. nicht immer zeitnah schaffen werde) erst mal ne Verschnaufpause angesagt ist. [...]
Also...immer mit der Ruhe. Uns jagt doch keiner!
Trotzdem will ich "Frau Aufpasserin" und hoffentlich die anderen auch, nicht weiter auf die Folter spannen...
Mittlerweile sind wir bereits bei der dritten Ausgabe dieses Ausnahmemagazins angelangt. Wiederum hielt ich ein famoses Heft in den Händen, mit vielen Tests und interessanten Berichten.
Der Umfang ist mit 84 Seiten von der Größe her identisch mit der 12/89, gefühlt hatte ich aber (noch) mehr Schmökerfreude. Das Ganze las sich irgendwie nach Mehr.
Gleich vorweg zum Cover:
Der Joker und der Amiga als futuristisches Flugschiff im All starten gemeinsam ins neue Zocker-Jahrzehnt. Kleinere Details wie Lensflares, der Joystick als Steuerknüppel des Raumschiffes und der mysteriöse Nebelplanet (soll das etwa unsere Erde sein?) werten das Gesamtbild weiter auf. Nur die Geheimsprache im Cockpit des Jokerschiffes soll man verstehen:
307NALLON.UNZNISachdienliche Hinweise zur Dechiffrierung bitte an einen Jokerredakteur oder mich melden.
Also ich lese da ein verstecktes
Hallo und ein verschlüsseltes
Unzinn raus.
Was mir nicht so gefällt ist der Zinken unseres Spielenarren. Das Riechorgan ist ein bisschen zu groß ausgefallen. Bewertungstechnisch vergebe ich für dieses gelungene Celal-Werk dennoch
7 Punkte.
Nun aber reingeblättert in die erste Ausgabe des 90er Jahrzehnts:
Mit schick ausformulierten Tests startet der Joker in den Januar des neuen Jahres.
Future Wars,
Leisure Suit Larry II,
Chambers of Shaolin und der Vergleichstest mit 7 Rennspielen
Gib Gas, ich will Spass ließen mein Leserherz höher schlagen. Man merkt bei der Studie der Zeitschrift nun umso mehr: Hier sind Perfektionisten am Werk, die stets das Maximum aus schön geschriebenen Tests und adäquater Bewertung herausholen möchten. Alles wirkt erneut rund und stimmig; einmal das Heft in die Hand genommen, scheint es förmlich an den Griffeln zu kleben. Nur mit einem Grummeln legt man das Magazin zur Seite (man will schließlich auch noch später etwas Lesespaß in Petto haben und das Heft nicht in ein oder zwei "Ritten" durchlesen).
Schauen wir uns mal genauer die Wertungen an. Überwiegend gehe ich mit den Testurteilen konform. Lediglich bei den Einzelwertungen (besonders bei der Motivationsnote) waren -aus meiner Sicht- die Redakteure zu euphorisch in das neue Jahr gestartet. Im Einzelnen:
Stunt Car Racer: bekommt eine Motivationsnote von
94%. Das Spiel macht Laune, keine Frage. Doch so eine hohe Note erschließt sich mir nicht ganz. Allein der Umfang des Spiels lässt diese hohen Wertungssphären nicht zu.
Block Out erhält
92% für die Motivation. Für einfaches Tetrissteinchen stapeln? Und dann noch in dieser verdammt unübersichtlichen 3D-Optik? Nee Herr Rönitz. Da haben Sie eindeutig zu hoch gestapelt!
Leisure Suit Larry II: heimst
95% in der Kategorie Motivation ein. Auch wenn ich unseren Schwerenöter sehr lieb habe, aber bei dieser Wertung muss ich mein Veto einlegen. Alle Adventurehasen da draußen (*zu Pat rüberschiel*) wissen, dass hier zu hoch bewertet wurde...
It came from the Desert: erhält in allen Kategorien
über 90%. Selbst Liebhaber dieses Kultspiels werden mir sicherlich bestätigen, dass hier äußerst großzügig die Punkte vergeben wurden.
Xenophobe: sahnt
93% beim Sound ab. Ich habe mal in die Musiken des Spiels reingehört. Zwei bis drei Tracks klingen exzellent, keine Frage! Den Rest kann man aber getrost als Durchschnitt verbuchen.
Wie dem auch sei. Ich wurde dermaßen gut mit dem Heft unterhalten, dass ich
9 Punkte für den Inhalt vergeben muss.
Was zocken wir für ein Spiel in diesem Heftmonat? Kein Spiel mit winterlichem Hintergrund -passend zur Jahreszeit- vorhanden? Ach komm, was solls! Draußen liegt eh kein Schnee. Lange hab ich kein Jump & Run mehr gedaddelt. Somit griff ich zu
Wonderboy in Monsterland.
Das im Testbericht angeprangerte Ruckelscrolling musste auch ich schmollend zur Kenntnis nehmen. Daran gewöhnt man sich aber schnell und einem ungezwungenen Hüpf- und Aufklaubeausflug stand nichts mehr im Wege.
Für ein Vollpreisspiel fällt der Umfang des Wunderjungen aus heutiger Sicht ziemlich klein aus. Einmal das Spielprinzip begriffen, einmal Verstanden, wo es Bonusgegenstände zu holen gibt und schwupp, hüpft es sich recht leicht durch die kleinen, aber schön designten Levels. Der vom Joker eingestufte Schwierigkeitsgrad
"Für Anfänger" trifft hier ziemlich genau zu. Leider agieren die Endgegner ziemlich monoton. Meist muss man nur an einer bestimmten Stelle stehen oder offensiv den Gegner in der Ecke einkeilen und schon hat man den Ober- bzw. Zwischenschurken bezwungen. Am Ende des Spiels musste ich leider cheaten, da ich keine Bomben oder Blitze für den Lindwurm zur Verfügung hatte.
Fazit: Ganz klar bekleckert sich das Spiel nicht gerade mit Konvertierungsruhm wie z. B. ein im gleichen Heft getestetes
Rainbow Islands. Dennoch kann man dem Hüpfical einen gewissen Reiz nicht absprechen. Mir hat es unterm Strich gut gefallen, welches die Gesamtwertung auch belegt:
Grafik: 65 %
Sound: 58 %
Handhabung: 76 %
Motivation: 75 %
Gesamt: 72%
Was gab es in der virtuellen Spielhalle denn schönes zu Bestaunen? Diesmal gab ich mir die (prallen) Kugeln bei einem Flipper-Stelldichein mit der schaurig hübschen Elvira und ihren Partymonstern. Mit dem kostenlosen Programm
Future Pinball ließ sich der Flipperspaß ganz toll emulieren.
Der Flipper haut mich nun nicht unbedingt vom Flipperhocker. Ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch, mehr aber auch nicht. Insgeheim hatte ich auf ähnlich lustvollen Spaß wie beim Addams Family Flipper gehofft.
Last but not least gebe ich ab zu den
Zurück-in-die-Vergangenheit-Leserbriefen.
Richard Löwenstein hat sich für uns zur Verfügung gestellt und antwortet als Joker höchtspersönlich, der wie immer nicht auf den Mund gefallen ist:
Als ich neulich beim Kiosk meines Vertrauens stand......glaubte ich meinen Augen kaum zu trauen. Da lag es: Ein Heft, welches unserer Freundin endlich einen gebührenden Leseauftritt beschert. Ein Heft, das fast ausschließlich das Spielespektrum beleuchtet (logo, mit ner Freundin spielt man doch gerne!). Ein Heft mit einer flotten Schreibe, tollem Layout und 'nem sympathischen Redaktionsteam. Also ich find ´s gigantös!
Trotz meiner Lobeshymnen war ich anfangs doch ein wenig skeptisch als ich das Premierencover sah: Da lechzte tatsächlich dieser frivole Jolly einer Amiga-Dame hinterher. Wie anzüglich! Immerhin wurde bei der Folgeausgabe der Spieß umgedreht, denn da langte Väterchen Frost kräftig zu und hatte plötzlich den Joker auf Skiern im Schlepptau. 1:1 unentschieden also!
Mit Euren beiden ersten Heften liegt ihr für mich auf alle Fälle 2:0 gegenüber der Konkurrenz vorne. Diesbezüglich bin ich guter Dinge, dass Ihr Eure Führung weiter ausbauen könnt, da bereits eine merkbare Steigerung beim Zweitheft zu vernehmen war. Auf weitere Tor...*hüstel*...tolle Ausgaben. Macht weiter so...
spornt uns Jan aus Magdeburg an.
Konkurrenz - welche Konkurrenz? Okay, die Blicke des Joker auf dem Cover mögen aus heutiger Perspektive tatsächlich eine Spur zu aufdringlich wirken. Da von dieser Ausgabe kaum noch eine Hand voll Exemplare existiert, werden immerhin sehr wenige Sammlungen davon belästigt. Sei´s drum, in jedem Fall vielen lieben Dank für Deine salbenden Worte!Nun ja, irgendwie steckt(e) der Joker bei seiner Antwort (noch) im Zeitreiseloch. Mal schauen, wie er sich bei den künftigen Leserbriefen positioniert.
Pro Jahrgang habe ich übrigens
2 Leserbriefe vorgesehen. Da dieser zum 89er Jahrgang gehört, sind für den 90er Jahrgang noch zwei Leserbriefe verfügbar. Würde mich freuen, wenn ihr mal zur Schreibfeder greift und dem Joker so richtig auf den Zahn fühlt. Wer Lust hat, lässt mir einfach seinen Leserbrief zukommen. Er wird dann bei der gewünschten Ausgabe inklusiver kesser Jokerantwort kredenzt. Na, ist das was?
Kommentar wurde am 31.01.2020, 18:25 von jan.hondafn2 editiert.