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06.04.2024, 09:36 GameGoon (370 
Bren McGuire schrieb am 17.08.2014, 14:56:
Weiß noch, wie ich mich über dieses Heft gewundert hab, als ich es damals in der Hand hielt: "Wie denn, was denn, schon wieder eine Jubiläumsausgabe?! Gab doch erst vor acht Monaten eine!" Spätestens ab hier setzte die ASM wohl Himmel und Hölle in Bewegung, um der stetig abnehmenden Leserschaft das Magazin wieder schmackhaft zu machen, denn schließlich war sie bereits seit Längerem nicht mehr "Das meistgekaufte Spiele-Magazin"; diese Ehre gebührte inzwischen der Power Play. Allein schon der Aufhänger, dass in dieser Ausgabe das 5000. Spiel getestet wurde, klang irgendwie fadenscheinig - welches der in diesem Monat erschienen Titel war denn nun eigentlich das 5000.? Wenn man schon mit einem solchen Aufhänger daherkommt, sollte man das entsprechende Programm auch bitteschön klar hervorheben! Oder war es vielleicht "EA Hockey", das "Spiel des Monats"? Wäre natürlich günstig gewesen.

Was nun die Festivitäten anbelangt: Sicher, der Amiga Joker hat in jedem Jahr Jubiläum gefeiert, bei einer Zeitschrift, die sich lediglich mit einem einzigen System beschäftigt, finde ich das aber keinesfalls abwegig, da ein solches Magazin letztlich an die Lebenszeit eben dieser Plattform gebunden ist, eine Tatsache, die ja insbesondere Ende 1996 für ein trauriges Ende gesorgt hat...

Doch zurück zur ASM: Mit diesem November-Heft stieg der "Aktuelle Software Markt" dann, langsam aber sicher, endgültig in die Bedeutungslosigkeit ab, was nicht zuletzt an dem stetigen Auftauchen neuer, bislang unbekannter Redakteure, und damit verbunden, dem plötzlichen Wegfall alteingesessener "Tronics", lag. Dass sich die restliche Redaktion über den Verbleib jener "MIAs" ausschwieg, trug auch nicht gerade dazu bei, wieder neues Vertrauen in die Zeitschrift zu stecken. Na, immerhin klärte man die Leser in dieser Ausgabe über den Verbleib der beiden Ex-ASMler Bernd Zimmermann sowie Torsten Oppermann auf - allerdings nur aufgrund eines Leserbriefs im "Feedback"! In dieser Beziehung war die Power Play ja anders: Da wurde man eigentlich immer drüber informiert, wenn einer der Redakteure ausgestiegen ist, um sich anderen Dingen zu widmen und die Nachfolger wurden ebenfalls kurz vorgestellt - und zwar genau da, wo eine solche Information auch stehen muss, nämlich im Editorial! Vor allem der stille Weggang von Chefredakteur Manfred Kleimann empfand ich seinerzeit als Unding, schließlich war er es, der die ASM vor über fünf Jahren aus der Taufe gehoben hat. In der 11/91 waren dann auch seine allerletzten Testberichte zu lesen - ansonsten kein Wort des Abschieds geschweige denn des Dankes seitens der Redaktion...

Bis einschließlich ASM 7/92 habe ich mir das Heft noch (unregelmäßig) gekauft - danach war dann auch für mich Schluss, mit Ausnahme der 1/95... nur so der Interesse halber wohlgemerkt! Nur eine Nummer später war der einstmals so glorreiche "Aktuelle Software Markt" dann sowieso Geschichte...


Interessanter Beitrag. Ich habe die ASM erst nach dieser Ausgabe angefangen zu lesen, und war daher der Urbesetzung nicht wirklich verbunden. Ich erinnere mich aber, dass durchaus manchmal neue Redakteure vorgestellt wurden, zB Martin Klugkist.
Generell war man da aber eher schweigsamer, das stimmt schon. Allerdings wurde bei der ASM eh weniger Kult um die Mitglieder gemacht. Unter den Reviews standen meist nur Kürzel, und man wurde nicht wie in der Powerplay mit Fotos der Schreiber zugepflastert. Daher hatte ich bis auf Uli eigentlich eh keinen Bezug zu den Autoren.

Ab dieser Ausgabe hat die ASM ihr Talent beim Cover Layout verloren. Hatte man es bis dato geschafft, die Schlagzeilen so zu platzieren, dass sie gut sichtbar waren und dennoch viel vom Artwork frei ließen, so hat man ab hier die Schlagzeilen wie überdimensionale Aufkleber gnadenlos aufs Bild geklatscht. Noch dazu mit völlig überflüssiger Farbfläche. Grausam.
Vermutlich nach dem Motto: optisches Erschlagen = fällt mehr auf im Regal = wird mehr gekauft.
Fragwürdige Strategie, hat ja letztlich auch nicht funktioniert.
06.09.2020, 22:06 Gunnar (5101 
Gibt's eigentlich das Poster irgendwo zu sehen? "Robotervogel im Sumpf" klingt ja schon nicht uninteressant...
02.09.2020, 16:21 Lisa Duck (1913 
Ach ja... noch eine Ergänzung zu einem anderen hier gerade angesprochenen Thema. Ich denke auch das 5000 Testberichte zu diesem Zeitpunkt nicht unrealistisch sind. Wenn man mal in die "Gesammelten Werke" der Jahrgänge schaut, ist einiges aufgelistet (dazu muss in der linken Linkliste unter ASM auf ABOUT geklickselt werden). Allerdings habe ich jetzt momentan keine zu große Lust anfangen zu zählen. Ich weiß, dass ist faul...
Kommentar wurde am 02.09.2020, 16:23 von Lisa Duck editiert.
02.09.2020, 16:15 Lisa Duck (1913 
Ein Blick auf die Grußkarten dieser Ausgabe würde mich auch interessieren. Habe bei einer (allerdings nur schnellen) Suche im Netz keinen Scan oder ein Bild gefunden.
02.09.2020, 15:46 robotron (2748 
Was waren das für Grußkarten, jemand nen Link parat oder ein Foto?
02.09.2020, 14:02 v3to (2050 
Ich habe letztens eine Testübersicht für das Jahr 1990 zusammengestellt. Die Anzahl der Tests schwankt, liegt aber in den meisten Ausgaben deutlich über 100 Reviews.
02.09.2020, 12:49 Gunnar (5101 
5000? Bestimmt die Anzahl der Anführungszeichen, die Manni Kleimann in dieser Ausgabe getippt hat.
13.09.2017, 16:27 Filtertüte (655 
Zur Frage, ob die Zahl von 5000 getesteten Spielen denn nun realistisch ist oder nicht, hier ein kleines Rechenspiel.
Es ist dies die 57. Ausgabe der ASM. Bei 5000 Spielen wären dies ca. 88 Spiele pro Ausgabe.
Ich habe mal bei 2 Ausgaben, die ich gerade hier rumliegen habe, nachgezählt. Tests von Spielen, inklusive Konvertierungen, ohne Anwendungen, Microwelle, Im Blickpunkt etc.
Bei Ausgabe 10/87 komme ich auf 109 Spiele, bei Ausgabe 4/89 auf 64 Spiele.
Dürfte also von der Größenordnung her so grob hinkommen. Inklusive Konvertierungs(kurz)tests wohlgemerkt.
20.02.2015, 20:23 SarahKreuz (10000 
Die Ausgabe ist hier immer noch nicht komplett online.
15.09.2014, 10:48 Bren McGuire (4804 
Stöbere zurzeit wieder mal in dieser Ausgabe 'rum: Vor allem der Blick in die "Hitline" offenbart die traurige Tatsache, dass der gute alte C64 anno November 1991 seinen Zenit wohl endgültig überschritten hat. Tummeln sich in der Top 10 (die ja in der ASM von media control ausgewertet wurde, und somit den tatsächlichen Verkaufszahlen entsprechen dürfte) der 16-Bitter fast ausschließlich nur angesagte Spitzentitel, so stechen im Falle des kleinen Commodore insbesondere Rohrkrepierer wie z.B. "Glücksrad", "Der Preis ist heiß" oder die Filmverwurstung "Back to the Future III" ins Auge, Spiele also, die völlig zurecht (zumeist) von der damaligen Fachpresse verrissen wurden. Der mittlerweile arg gebeutelte "Brotkasten"-Fan jedoch muss sich mit dem zufriedengeben, was der Markt für sein "Auslaufmodell" noch bereithält – und das ich nicht besonders viel bzw. nicht besonders gut. Was auf 16-Bit wohl nur schwer in höhere Platzierungssphären vordringen dürfte, entwickelt sich auf dem 64er zum Topseller! Firmen wie Gametek bzw. Image Works bekommen ihre Vorgehensweise, unterdurchschnittliche bis miese Software in Sachen 8-Bit-Markt zu produzieren, sogar noch positiv bestätigt! Denn, wo es fast nichts mehr gibt, gibt es besonders viel zu holen – natürlich mit dem geringsten Aufwand, wohlgemerkt!

Zum anderen befindet sich mit "Pirates!" ein mittlerweile in Ehren ergrauter Klassiker in der C64 Top 10 wieder – angesichts der herrschenden Software-Dürre besinnt sich der "Brotkasten"-Besitzer ganz offensichtlich wieder auf alte Tugenden. Insbesondere der Umstand, dass ein nunmehr vier Jahre alter Titel plötzlich wieder in die die Charts stürmt (wie gesagt, media control-geprüft), dürfte nur allzu deutlich die prekäre Lage widerspiegeln, in der sich Commodores einstiger Bestseller-Computer im Herbst '91 befand. Einzig und allein Top-Titel wie "Turrican II" und Accolades wirklich famose "Elvira: Mistress of the Dark"-Umsetzung tummeln sich völlig zu Recht auf den vorderen Plätzen. Und mal abgesehen von der nicht minder genialen Konvertierung der Fortsetzung "Jaws of Cerberus", sollte für den C64 im Folgejahr auch nicht mehr besonders viel Erwähnenswertes erscheinen...

Bye, bye "Brotkasten", die Zeit mit dir war schön...
Kommentar wurde am 15.09.2014, 10:51 von Bren McGuire editiert.
17.08.2014, 14:56 Bren McGuire (4804 
Weiß noch, wie ich mich über dieses Heft gewundert hab, als ich es damals in der Hand hielt: "Wie denn, was denn, schon wieder eine Jubiläumsausgabe?! Gab doch erst vor acht Monaten eine!" Spätestens ab hier setzte die ASM wohl Himmel und Hölle in Bewegung, um der stetig abnehmenden Leserschaft das Magazin wieder schmackhaft zu machen, denn schließlich war sie bereits seit Längerem nicht mehr "Das meistgekaufte Spiele-Magazin"; diese Ehre gebührte inzwischen der Power Play. Allein schon der Aufhänger, dass in dieser Ausgabe das 5000. Spiel getestet wurde, klang irgendwie fadenscheinig - welches der in diesem Monat erschienen Titel war denn nun eigentlich das 5000.? Wenn man schon mit einem solchen Aufhänger daherkommt, sollte man das entsprechende Programm auch bitteschön klar hervorheben! Oder war es vielleicht "EA Hockey", das "Spiel des Monats"? Wäre natürlich günstig gewesen.

Was nun die Festivitäten anbelangt: Sicher, der Amiga Joker hat in jedem Jahr Jubiläum gefeiert, bei einer Zeitschrift, die sich lediglich mit einem einzigen System beschäftigt, finde ich das aber keinesfalls abwegig, da ein solches Magazin letztlich an die Lebenszeit eben dieser Plattform gebunden ist, eine Tatsache, die ja insbesondere Ende 1996 für ein trauriges Ende gesorgt hat...

Doch zurück zur ASM: Mit diesem November-Heft stieg der "Aktuelle Software Markt" dann, langsam aber sicher, endgültig in die Bedeutungslosigkeit ab, was nicht zuletzt an dem stetigen Auftauchen neuer, bislang unbekannter Redakteure, und damit verbunden, dem plötzlichen Wegfall alteingesessener "Tronics", lag. Dass sich die restliche Redaktion über den Verbleib jener "MIAs" ausschwieg, trug auch nicht gerade dazu bei, wieder neues Vertrauen in die Zeitschrift zu stecken. Na, immerhin klärte man die Leser in dieser Ausgabe über den Verbleib der beiden Ex-ASMler Bernd Zimmermann sowie Torsten Oppermann auf - allerdings nur aufgrund eines Leserbriefs im "Feedback"! In dieser Beziehung war die Power Play ja anders: Da wurde man eigentlich immer drüber informiert, wenn einer der Redakteure ausgestiegen ist, um sich anderen Dingen zu widmen und die Nachfolger wurden ebenfalls kurz vorgestellt - und zwar genau da, wo eine solche Information auch stehen muss, nämlich im Editorial! Vor allem der stille Weggang von Chefredakteur Manfred Kleimann empfand ich seinerzeit als Unding, schließlich war er es, der die ASM vor über fünf Jahren aus der Taufe gehoben hat. In der 11/91 waren dann auch seine allerletzten Testberichte zu lesen - ansonsten kein Wort des Abschieds geschweige denn des Dankes seitens der Redaktion...

Bis einschließlich ASM 7/92 habe ich mir das Heft noch (unregelmäßig) gekauft - danach war dann auch für mich Schluss, mit Ausnahme der 1/95... nur so der Interesse halber wohlgemerkt! Nur eine Nummer später war der einstmals so glorreiche "Aktuelle Software Markt" dann sowieso Geschichte...
Kommentar wurde am 17.08.2014, 14:57 von Bren McGuire editiert.
20.12.2010, 21:55 Bren McGuire (4804 
Ne, das war damals "EA Hockey". Nichtsdestotrotz brachte es der gute "Larry" aber auch auf zwei Seiten...
20.12.2010, 21:10 kultboy [Admin] (11580 
Die Tests zu Larry 5 und Police Quest 3 würde mich mal interessieren. War nicht sogar Laary 5 "Spiel es Monats"?
20.12.2010, 19:23 SarahKreuz (10000 
Interessantes posting, Bren. Hätte mir nicht groß Kopfzerbrechen bereitet, aber...klar: 5000 Reviews kommen sicher nur dann zustande, wenn man ALLES mit einbezieht. Compilations, Konvertierungen (wahrscheinlich sogar auch jedes PD-Game, das nur kurz erwähnung fand ). Vielleicht hat dieses brüsten auch gezogen, und ein paar der Leser dachten darauf hin "Boah, cool. Die haben schon 5000 Spiele getestet, die ASM hat`s drauf!" Ziel erreicht.
20.12.2010, 15:24 Bren McGuire (4804 
In letzter Zeit habe ich mich im Hinblick auf eventuelle Spitzfindigkeiten und Haarspaltereien ja doch sehr zurückgehalten - doch just an diesem schönen winterlichen Tag, verfalle ich einmal mehr in jene fragwürdige Phase, in der ich Dinge, welche für "normale" Menschen an Belanglosigkeit kaum zu überbieten sind, bis zum Erbrechen breittrete. Diesmal handelt es sich jedoch nicht um irgendein Spiel oder eine Berichterstattung welcher Art auch immer – nein, es geht schlicht und ergreifend um die ASM-Ausgabe 11/91! Insofern stellt der nun folgende Kommentar hinsichtlich der Thematik gewissermaßen eine Premiere für mich dar. Nun denn...

Im Nachhinein fällt es mir doch sehr schwer zu glauben, dass sich in dieser Ausgabe der bereits 5000. Testbericht befinden soll. Ich habe vielmehr das Gefühl, dass man mit diesem "Aufhänger" plus dem nochmals überarbeiteten Layout dem Magazin neues Leben einhauchen wollte – denn insbesondere Ende 1991 hatte die ASM ihren Zenit bereits längst überschritten und die glorreichen Tage ihres größten Erfolges (Ende der Achtziger bzw. im Jahre 1990) lagen schon ein paar Monde zurück. Der 1000., ja vielleicht sogar 1500. Test – das hätte ja noch gerade so hinkommen können... aber gleich der 5000.? Nie und nimmer...

Die Frage, welche sich mir diesbezüglich aufdrängt, lautet: Unter welchen Gesichtspunkten ist diese immense Summe an Reviews zustande gekommen? Oder besser gesagt: Was genau "verstand" die ASM seinerzeit unter einem Test? Handelte es sich dabei um die Besprechung und Bewertung eines brandneuen Titels? Oder fanden hier auch die verschiedenen Konvertierungen ein und desselben Programms Berücksichtigung? Wie verhielt es sich mit Re-Releases und speziell lokalisierten Fassungen bzw. den damit verbundenen Import-Spielen (insbesondere im Konsolenbereich)? Wurden auch Kompilationen mehr oder weniger erfolgreicher Titel ins Auge gefasst? Wie verhielt es sich mit "echten" Spielen und Anwendersoftware? Galten spezielle Programm-Erweiterungen (Data Disks) ebenfalls als Neuerscheinungen? Und was war mit der Rubrik "Spielhalle-ASM", in welcher die aktuellsten Automaten besprochen wurden? Nicht zu vergessen die "Schachecke", welche sich in den Pioniertagen dieses Magazins ja einer recht großen Beliebtheit erfreute (später aber dennoch abgeschafft wurde) – hier wurden ja nicht nur ausschließlich "herkömmliche" Schach-Programme getestet, sondern auch "Stand-Alone-Geräte", die im Grunde genommen ja so überhaupt nichts mit dem "digitalen Entertainment" auf dem Monitor zu tun haben. Des weiteren gab es da ja auch noch ein paar, zugegebenermaßen, wenige Programme, die Jahre später unter einem gänzlich anderen Namen – sei es aus Gründen der Neuauflage eines einstmals populären Titels zum Freundschaftpreis (z.B. "Scorpion" alias "Fly Fighter") oder der extrem verspäteten Umsetzung auf ein anderes System ("Mars Saga" alias "Mines of Titan" möge hier als Beispiel dienen) – wiederveröffentlicht wurden. Erfuhren auch sie die "Handhabung" als "neues" Spiel? Schließlich sollen auch Programme wie "Zak McKracken" nicht unerwähnt bleiben, denn über einen Blickpunkt mit nachgereichter Bewertung in einer der späteren Ausgaben ist dieses Spiel ja nie hinausgekommen! Doch kann man diese Vorgehensweise mit einem richtigen Test gleichsetzen? Ich glaube, nicht wirklich. Und selbst die "Gesammelten Werke", welche von Zeit zu Zeit in der ASM aufgelistet waren, konnten nicht als relevantes Maß herangezogen werden, denn einerseits gab es niemals eine vollständige Gesamtübersicht, die alle Heftnummern berücksichtigte (in einer bestimmten Special-Ausgabe wurde mal eine abgedruckt, doch stammte diese bereits aus dem Jahr 1989), andererseits waren jene Auflistungen mit äußerster Vorsicht zu genießen, schließlich befanden sich auch jede Menge "Wiederholungstäter" darin...

Wie man sieht, spielt auch die Auslegung des Begriffs "Test" eine nicht unerhebliche Rolle, denn addiert man all die mannigfaltigen Umsetzungen, Wiederveröffentlichungen oder unterschiedlichen Versionen (NTSC/PAL) dazu, so kommt man höchstwahrscheinlich locker auf 5000 getestete Programme! Doch auch ein zweiter Faktor lässt mich an der fadenscheinigen Behauptung in Bezug auf diese extrem hohe Anzahl an Reviews zweifeln: die Anzahl der bis November 1991 erschienenen Ausgaben! Zwar feierte die ASM mit der Veröffentlichung der 3/91 ihr fünfjähriges Bestehen, allerdings erschienen pro Jahr ja immer "nur" zehn Ausgaben – denn gerade die Sommermonate Juni/Juli bzw. August/September wurden seitens der Redaktion regelmäßig mit den berüchtigten Doppelausgaben (welche im eigentlichen Sinne überhaupt gar keine waren; der Amiga Joker hatte diesbezüglich ja genau dieselbe "Veröffentlichungs-Politik") gefüllt... erst ab 1991 änderte sich diese Vorgehensweise. Somit sind zum Zeitpunkt des Erscheinens der 11/91 insgesamt 57 Hefte herausgekommen (die Specials lasse ich jetzt mal außen vor, wenngleich der ein oder andere Titel auch hier mal einem Test unterzogen wurde) – geht man nun wirklich davon aus, dass pro Heft 100 Programme besprochen wurden, würde man auf sage und schreibe 5700 Test kommen! Dies käme allerdings einer "Milchmädchenrechnung" gleich, denn die Anzahl an Reviews belief sich pro Heftnummer auf durchschnittlich 60 bis 70 Stück, wobei ich jetzt ausschließlich von tatsächlichen Neuheiten spreche und die zahlreichen Konvertierungen und sonstigen Previews nicht berücksichtige...

Einen guten Vergleich bezüglich der Anzahl an Spielen konnte man seinerzeit auch im direkten Konkurrenzblatt Power Play finden – speziell die gegen Ende eines Jahres regelmäßig veröffentlichten Sonderhefte "Die 100 Besten Spiele 19xx" mögen hier als relativ verlässliches Vergleichsmaß dienen: Von 1989 bis 1994 erschien diese "Best of"-Lektüre, welche nahezu alle damaligen populären Systeme berücksichtigte (danach verkam das Ganze dann ja eh zum "PC-only-Mag"!) – das macht summa summarum sechs Hefte à 100 Reviews; also insgesamt satte 600 Tests in sechs Jahren! Natürlich gab es da auch noch die regulären Ausgaben – zur Blütezeit dieses Magazins enthielt eine Heftnummer durchschnittlich in etwa 35 bis 60 (neue) Tests (auf die letztgenannte Anzahl kam das Magazin ja insbesondere in den kurz vor/nach Weihnachten erschienenen Ausgaben). Ferner trifft dies aber auch nur auf das Format als eigenständige Publikation zu, denn schließlich erschien die Power Play ab dem vierten Quartal 1988 sowie über den gesamten Zeitraum 1989 plus den ersten beiden Ausgaben des Jahres 1990 lediglich als recht dünne Beilage der Happy Computer/Computer Live. Würde man die in den Jahresrückblicken aufgeführten 100 Titel nun noch mit den restlichen Neuerscheinungen, welche es aufgrund ihrer Qualität nicht in diese Lektüre geschafft haben, dazuzählen, so käme man auf bestenfalls 720 Reviews im Jahr, was wiederum in fünf Jahren "gerade mal" 3600 brandneuen Spielen entsprechen würde...

Allerdings muss man aber auch jenen Jahresrückblicken der Power Play den ein oder anderen "Wiederholungstäter" oder "Spätzünder" unterstellen: Insbesondere die allererste Ausgabe der "Die 100 Besten Spiele 19xx"-Specials bot diesbezüglich Anlass zur Kritik, denn ein nicht unerheblicher Anteil des Hefts war vollgepfropft mit Titeln älteren Jahrgangs, wie es beispielsweise bei "Dungeon Master" oder "California Games" (deren Urfassungen bereits beide 1987 erschienen sind) der Fall war. Darüberhinaus wurde Electronic Arts' Sci-Fi-Rollenspiel "Starflight" (sowie dessen Nachfolger) ebenfalls die Ehre zuteil, im "Best of"-Heft des Folgejahres aufgeführt zu werden, obgleich die ursprüngliche PC-Version bereits satte drei Jahre auf dem Buckel hatte! Und dann trieb auch Glatzkopf Bonk sowohl in der gleichen Ausgabe (unter dem Namen "PC Genjin" für die PC-Engine/TurboGrafx-16) als auch im 1992er Heft (dort als "B.C. Kid" auf dem Amiga) gleich zweimal sein Unwesen. Aber auch "Sonic 2" bekam einen doppelten Auftritt spendiert (und zwar in den Ausgaben der Jahre 1992 bzw. 1993) – diesmal hatte dieser Umstand allerdings nichts mit einer Jahre später veröffentlichten System-Portierung zu tun, sondern es handelte sich einfach nur um ein "grobes" Versehen des verantwortlichen Redakteur-Teams...

Doch zurück zur ASM: Nun war dieses Magazin ja schon immer etwas "dicker" gegenüber seinen Konkurrenzblättern; zumindest was die Seitenanzahl angeht – doch schließlich war das Heft noch zusätzlich mit Werbeanzeigen, Tipps und Tricks, Komplettlösungen, Kleinanzeigen, Leserbriefen und den Rubriken "Oldie des Monats", "Microwelle" sowie dem "Flop des Monats" (zumeist handelte es sich hierbei selbstredend um einen wirklich neuen Titel, allerdings bestätigten auch hier Umsetzungen, wie beispielsweise die Amiga-Version von "Red Baron", die Ausnahme von der Regel) "bestückt". Nicht zu vergessen, die vielen 1- bzw. 2-seitigen ("Spiel des Monats") oder darüber hinausgehenden Testberichte (man denke nur an das geradezu legendäre 5-seitige(!) "Personal Nightmare"-Review inklusive "Beinahe-Kopfnuss" aus der 9/89). Bei solchen Berichterstattungen, die wohl so ziemlich jeden journalistischen Rahmen sprengten (ist jetzt aber keinesfalls negativ gemeint!), blieb das Angebot an wirklich neuer "besprochener" Software doch ziemlich überschaubar...

Nach all diesen an den Tag gelegten Analysen im Hinblick auf längst vergangene (vergessene?) Ausgaben der ASM bzw. Power Play und der ganzen Zahlenspielerei komme ich nun zu der Feststellung, dass die vom Aktuellen Software Markt aufgestellte Behauptung, es wären bis zum Erscheinen der Heftnummer 11/91 sage und schreibe 5000 Spiele getestet worden, schlichtweg übertrieben ist – zumindest wenn es sich um echte Neuerscheinungen handelt. Ich lasse mich aber natürlich jederzeit eines Besseren belehren...

So, und damit will ich meinen Ausflug in die Welt der Nichtigkeiten und Erbsenzählerei auch "schon wieder" beenden...
Kommentar wurde am 20.12.2010, 21:06 von Bren McGuire editiert.
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