Nein, diese Ausgabe war aus meiner Sicht ein Debakel. Besonders veräppelt gefühlt habe ich mich bei:
- dem Review zu "Oil Imperium". Das liest sich rein sprachlich wie etwas, das um 1990 herum für eine Schülerzeitung formuliert wurde. Alleine schon diese Einleitung im Sinne von: Die Diskette ist doppelseitig bespielt, also muss das Spiel wohl umfrangreich sein...
- diesem Musiker-Interview: Das war schlichtweg unverständlich. Interviewr und Interviewter waren offenbar alte Kumpanen, sodass sich rein sprachlich eine groteske Mischung aus Technobabble, Umgangssprache und nicht oder höchst indirekt beantworteten Fragen ergeben hat - das Endergebnis ist über alle Maßen kryptisch, erinnert mich allerdings an (großartige) Heino-Jaeger-Parodien.
- Die Bauanleitung für Joystick-Adapter. Da hängen pixelige Schaltskizzen ohne weitere Kommentierungen in der Luft, und der Text dazu reißt einfach ab. Pikant: Die Bilder werden im Text mit Nummerierung erwähnt, aber die Nummerierung ist bei den Bildern nicht zu finden. Das ist ein Umgang mit dem Manuskript, der nicht mal mehr fahrlässig, sondern nur noch stümperhaft und ignorant ist.
- Die beiden C64-Artikel wurden hier ja schon von anderer Seite zerrissen, deshalb spare ich mir hier weitere Tiraden.
Die anderen Artikel gingen dagegen so einigermaßen. Prinzipiell habe ich auch nichts gegen die Titelstory - allerdings wurde das in den ominösen Ausgaben 22-26 viel, viel besser gelöst. Da gab's ja auch noch weitere Artikel zum Thema und nicht bloß einen 5-seitigen Testbericht. Die Retroland-Leseprobe fand ich dagegen eher verzichtbar, wenn auch nicht unterirdisch schlecht - man muss vielleicht die Vorgänger kennen und duldsam gegenüber Nerd-Klischees sein, um sich dafür begeistern zu können.