Ich habe es beim Zeitungshändler meines lokalen Shopping Centers bekommen. Das war mein erster Anlaufpunkt, ich werde die kommenden Tage mal schauen, ob es bei anderen Händlern ausliegt.
Inhaltlich war es, wie schon die letzte Ausgabe, für meinen Geschmack zu PC lastig. Da bin ich offenbar nicht die Zielgruppe des Magazins, meine Computer-Sozialisation fand nicht mit dem PC sondern mit diversen Heimcomputern der 1980er Jahre statt.
Es gibt einen längeren Artikel über die Geschichte der Computerhefte, der seltsam ungeordnet daherkommt. Das reicht dann von News-Letter-Aussendungen der US-Navy in den 1950er Jahren über wissenschaftliche Magazine in den USA der 1960er Jahre bis hin zu deutschen Computerheften der 1980er Jahre, alles ist recht beliebig aneinandergereiht.
Und damit ja kein Klischee unausgesprochen bleibt heißt es unter anderem, dass Schüler, die sich keinen Computer leisten konnten die "Spezifikationen unverdrossen auswendig lernen oder Fotos ihrer Traumrechner so sehr anschmachten wie etwa ihre Bravo-Poster des Bond Girls Kim Basinger." oder auch, dass der C64 mit einmem Anschaffungspreis von 1500 Mark sich schnell im Alltag beweisen musste, "damit keine Nudelhölzer fliegen".
Inhaltlich gibt es Fehler zu bemängeln, wie die Aussage, dass die PC Go 1993 die erste Zeitschrift war, die mit einer DVD erschien.
Es gibt aber auch Behauptungen, die ich einfach gerne etwas mehr belegt gehabt hätte, wie:
"In den frühen Achtzigern schließlich geht der Computermarkt auf wie Omas Hefezopf. Die Zeitschriften 'Byte', 'Creative Computing' und '80 micro' sind weltweit tonangebend." Das war nicht meine Erfahrung, Computerhefte aus den Staaten waren selten und teuer. Weit verbreitet und im regulären Zeitschriftenhandel dagegen erhältlich waren die Magazine aus Großbritannien und meiner Beobachtung nach war ein Magazin wie Your Computer wesentlich tonangebender in Deutschland, als jedes Magazin aus den USA, dass sich dann auch vornehmlich mit Rechnern beschäftigte, die in Europa keine Rolle spielten (TRS-80, Apple 2). Wobei in Deutschland die deutschen Hefte sicherlich die reichweiten und auflagenstärksten waren.
Der Artikel hat mich ratlos zurückgelassen, an vielen Stellen habe ich gedacht, jetzt geht er etwas in die Tiefe aber dann sprang er schon wieder weg. Für jemand der sich über die Geschichte von Computerzeitschriften in Deutschland und den USA informieren möchte ist der Artikel viel zu zerfahren und besteht vor allem aus einer Auflistung von Zeitschriften-Namen und für alle, die ihr Wissen vertiefen möchten, bietet er nichts Neues.
Kommentar wurde am 07.11.2021, 08:14 von Christian Keichel editiert.