Ich weiß nicht, ob einfach die deutschen Versionen derart zensiert sind, aber ich finde nicht, dass heutige Egoshooter weniger brutal sind als frühere. Im Gegenteil: Ich finde die detaillierten Treffer-Animationen und -Feedbacks manchmal schon fast etwas zu harter Tobak für ein Spiel.

Klar: In vielen Spielen wird zugunsten einer Ragdoll-Physik mit unterschiedlichen Animationen etwas gespart. Ich würde das dann aber trotzdem nicht als weniger brutal ansehen.

Und ich wüsste jetzt gerade auch kein Egoshooter, der keine Todesschreie hätte.
Aber eben: Ich spiele eigentlich keine deutschen Versionen.

Ich fand eigentlich Nightfire auch ganz nett.

Aber stimmt schon: Mit einer richtigen Steuerung (und angemessener Grafik) hat Goldeneye auch heute noch das Zeug zum Hit. Man darf einfach nicht die vielen kleinen Details weglassen, die Goldeneye damals zu etwas Besonderem gemacht haben.

Könnte das erste brauchbare Bond-Spiel auf dem PC werden: GoldenEye 007 als kostenloses Remake in der Unreal-4-Engine.

Persönlich einer meiner absoluten Top 10 Titel und macht auch heute noch Spaß. Erst am Wochenende wieder auf dem n64 durchgespielt und immer wieder erstaunlich, welch gute Ideen der Titel damals bereits hatte. Unterschiedliche Missionsziele, Gadgets, Panzermission, tolles Waffenfeedback, die Animationen usw.! War damals wahrlich revolutionär und wenn man dann noch bedenkt, dass das Game von knapp 10 Leuten entwickelt wurde, von denen 8 Personen vorher noch nie an einem Videospiel gearbeitet haben, ist die Geschichte des Spiels noch erstaunlicher.

Am PC per Emu sogar mittlerweile mit Maus und Tastatur perfekt spielbar.
Kommentar wurde am 12.02.2020, 09:35 von e1ma editiert.

7,6 Mio ist schon sehr viel. Man sollte auch bedenken, dass GoldenEye auf mehr als 15 Monate "Vorsprung" hatte für Verkäufe.

Es ist ein gigantischer Erfolg für einen Lizenz-Titel in dieser Zeit. Aber es war eben auch ein wegweisender Shooter, in meinem Bekanntenkreis hatte fast jeder, der ein N64 hatte, GoldeneEye gekauft - und das wohlgemerkt unter der Schwierigkeit, dass GoldenEye offziell gar nicht in Deutschland verkauft wurde! Das waren in der Regel Importe aus dem europäischen Ausland. Ocarina wie gesagt war zwar der größte Zelda-Erfolg bisher, aber eben auch ein Single-Player-Spiel, dass man sich für die Erfahrung ausleihen konnte. Super beliebt in den USA (nach Bundle-Game Mario 64: https://n64today.com/2018/11/05/best-selling-n64-games-united-states/) und Europa.
Kommentar wurde am 23.01.2020, 08:50 von Flat Eric editiert.

Habe mal ein bisschen nachgeforscht, allerdings keine offizielle Nintendo Quelle auffinden können. Deswegen vertraue ich auf die Werte, die ich bei ResetEra vorgefunden habe.

Demnach hat sich Ocarina of Time auf dem N64 7,6 Millionen mal und Goldeneye 8.09 Millionen mal verkauft. Damit hat sich Goldeneye wirklich besser verkauft. Dabei muss man aber auch beachten, das Zelda immer nur im Westen beliebt war, Ocarina war mit über 1 Millionen Verkäufe noch das erfolgreichste Zelda vor Breath of the Wild rauskam. Zudem wurde Goldeneye wohl mit dem N64 direkt gebundelt, was den Verkaufszahlen geholfen hatte. Anders als Zelda hatte das Spiel eben auch neue Zielgruppen (erwachsene Gamer) erschlossen. Und ja, der Multiplayer (einstellige Frameszahlen ) war ein weiterer Verkaufsgrund.

@ Oh Dae-su: Besser verkauft als Ocarina of Time? Das kann schon sein, schließlich war es ein Multiplayer-Spiel, dass manche Leute auf genau aus diesem Grund gespielt haben. In meinem Bekanntenkreis haben einige Ocarina of Time einfach aus der Videothek ausgeliehen, um es durchzuzocken, oder von Freunden.

Was die Entwicklung angeht: Kommt darauf an, was man zählt:
https://www.mobygames.com/game/n64/goldeneye-007/credits

Das Core-Team bestand aus Martin Hollis, Mark Edmonds, David Doak, Karl Hilton, Duncan Botwood, Stephen Ellis und Adrian Smith; Graeme Norgate und Grant Kirkhope für den Sound und die Effekte. Würde also passen, müsste ich aber nochmal in der retroGamer nachlesen, da wurde das Kern-Team nochmal benannt. Gab noch mehr, die mitgeholfen haben, aber Teams waren damals noch nicht so arg groß wie heute.

Wer mehr dazu lesen oder hören will, wie das Spiel entstanden ist:
"By today’s standards, it was a tiny team -- it was less than 10 people." - Karl Hilton (Quelle: https://melmagazine.com/en-us/story/an-oral-history-of-goldeneye-007-on-the-n64)

Und: https://www.gdcvault.com/play/1016460/Classic-Postmortem-GoldenEye

Absolut bemerkenswert fand ich - bzw. finde ich heute noch - wie schön manche Nebenaufgaben integriert wurden. Da musste man schon mal - korrigiert mich ruhig - Bomben oder Abhörgeräte recht punktgenau platzieren (oder war das nur in "Perfect Dark" so?).
Jedenfalls hatten Profis viel Anreiz, bestimmte Level erneut zu zocken.
Laut Wikipedia hat es sich sogar besser verkauft als "Ocarina of Time." Kann ich nicht ganz glauben, genauso wie Meldungen, dass an diesem Spiel nur neun Leute gearbeitet haben sollen. Vielleicht stimmt das ja, aber das müssen neun Genies gewesen sein, die sich nie gegenseitig in die Quere kamen. Schwer vorstellbar bei einem britischen Studio.

Ui, "Goldeneye." Damals hatte ich noch keinen PC - nur eine PlayStation. Daher war das Spiel schon eine Art Offenbarung für mich, als sich mein Bruder das N64 von seinem Kumpel borgte. Immerhin musste man sich das Modul hier in Österreich nicht so teuer importieren lassen...

Klar ist die Grafik nicht so gut gealtert - nach über 20 Jahren. Aber spielerisch überzeugt es mich heute noch absolut. Die Knarren fühlen sich allesamt gut an. Jaaa, ich gebe zu, hier machte es einfach Spaß, eine gnadenlose Killermaschine zu sein. Die erste Sniper-Rifle! Zur Not konnte man mit ihr auch ganz gut aus der Hüfte schießen.
Zwar gab es auch "NPCs," die man verschonen musste - aber eine Kugel ins Bein hielten die schon aus, hihi.
Transparente Glasscheiben, die beim zweiten oder dritten Treffer zersplitterten - sehr cool. Bleibende Einschusslöcher in den Wänden. Auf Überwachungskameras, Alarmschalter und Computermonitore ballern, die schön feurig explodierten, als würden sie mit Kerosin betrieben - was will man mehr von einem zünftigen Shooter?!

Gut, es hatte auch ein paar eher öde Levels. Jedenfalls mochte ich den auf dem riesigen "Gerüst" so gar nicht. Andere - Sibirien beispielsweise - blieben mir in angenehmer Erinnerung.

Der Multiplayer war auch sehr fein, wobei ich den nicht oft gespielt hab, weil ich ein schlechter Verlierer bin. Vielleicht verlor ich deswegen andauernd, weil immer den riesigen "Beißer" alias Richard Kiel wählte statt den winzingen Oddjob, wie es mein Bruder immer tat...

Auf jeden Fall ein super Spiel, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde.

Ach, per Emulator geht das noch wunderbar. Das ist dann auch Maus und Tastatur Steuerung möglich.