Puh, ich hatte mal auf ner Gamescome die Ausgabe #26 als Leseprobe bekommen, und ich komme erst jetzt zum Lesen. Der Blick ins Impressum stimmte mich noch hoffungsfrih, aber das Heft...ist echt gruselig.
Das fängt bei wirklich unzähligen Rechtschreib- und Grammatikfehlern an, geht über einen Vergleich "mehr wie" statt "mehr als", und inhaltlich und stilistisch wird es nicht besser.
Der Artikel über LAN-Partys wirkt staubtrocken.
In den News heißt es zu einem Spiel namens "Black Window": "Neben dem Arcade-Spiel für zwischendurch befinden sich auch ein weitere interessante Projekte [sic] in der Mache"...und etwas später "[...]werden insgesamt 29 unterhaltsame Software-Perlen zum kostenlosen Download angeboten.". Wurden da Sätze gestrichen, oder wo ist der Zusammenhang? Ging es in der News um einen bestimmten Entwickler? Ein Studio? Eine Plattform? Alles, was ich erfahre, ist, dass sich Spiele in der Entwicklung befinden...was ja irgendwie immer der Fall ist. Und es gibt kostenlose Spiele auf dem PC? Ach ne.
Im Mega Man-Artikel werden ernsthaft Capcom und Konami verwechselt.
Der Mickey-Artikel erwähnt World of Illusion, Castle of Illusion und Land of Illusion...aber nicht Legend of Illusion? Zudem ist der Text einfach nicht schön geschrieben. Endlose Schachtelsätze und merkwürdige Wortwahlen lassen mich schon nach wenigen Absätzen weiterblättern.
Hoffentlich wird es noch besser. Oder ist die Retro einfach immer so? Ich habe seit 1990 unzählige verschiedene Hefte gelesen und bin eigentlich noch mit jder Schreibe klargekommen, aber das hier bisher Gelesene ist gruselig.
Kommentar wurde am 30.03.2024, 15:24 von KeeperBvK editiert.

Vermutlich muss das aus rechtlichen Gründen so sein, sonst hätte man ja die Abonnenten nicht einfach übernehmen dürfen...
Kommentar wurde am 22.02.2024, 14:15 von Joerg_McFly editiert.

Oh - und auf auf der PMD-Website steht jetzt:



Offenbar gibt es doch noch eine Verbindung zu Enno und dem alten Retro-Verlag. Aber auf der CSW-Website werden diese neuen Retro-Ausgaben nicht gelistet. Alles sehr seltsam.
Kommentar wurde am 22.02.2024, 11:13 von Jochen editiert.

Es scheint jetzt tatsächlich noch zwei (!) zusätzliche Ausgaben zu geben, die als "Doppelnummern" herausgebracht wurden (50-51 & 52-53) - Titelseiten zu sehen hier und hier... Sind die genauso schlimm wie die "Erstausgabe"?
Kommentar wurde am 22.02.2024, 08:42 von Joerg_McFly editiert.

Original-Zitat von der Website des CSW-Verlages bezüglich der Retro: "Retro ist das Videospiel-Kulturmagazin. Verständnis des Magazins entspricht der Vorstellung, wonach Computer- und Videospiele als junge, künstlerische Ausdrucksform als allgemeines und gleichberechtigtes Kulturgut mit eigener kulturhistorischer Vergangenheit und zunehmendem Einfluss auf die Gesellschaft wahrgenommen wird." Ich bin weißgott kein Experte von deutsches Sprache, aber selbst mir fällt hier der, ähm, kreative Umgang mit ihr auf. Wie kann man einen Verlag (VERLAG!) ernst nehmen, der sich mit solch verhauenen Sätzen präsentiert?

Ich schätze, das Thema "Retro" können wir beenden. Und der Hinweistext " Anmerkung: Die Retro erscheint derzeit leider nicht." auf dieser Info-Seite könnte Kultboy evtl. verändern in: "Die Retro in ihrer ursprünglichen Aufmachung ist nach einem Verlagswechsel nicht mehr existent."

Nicht, dass sie nicht bereits vor Jahren verstorben ist. Das hier ist jetzt der Zombiehafte Leichnam, den keiner von uns im Haus haben will.

Es schon wirklich allerhand mit welchen neuen Betrugsmaschen Leute abgezockt werden. Nicht das es schon massenhaft Schrott-Literatur bzw. Fake-Bücher zu kaufen gibt, jetzt gibts auch schon Schrott-Zeitschriften. Das war mir bis eben noch neu.

Ganz seltsames Heft. Ein Teil der Beiträge wirkt wie von Schülern geschrieben. Ein Teil sind 1:1-Übernahmen von uralten Pressemeldungen. Etwa die Texte zu Pac-Man (2 Jahre alt), Online-Spielen (6 Jahre alt) und RetroPlace (5 Jahre alt). Die Nachricht zu "Ballerburg" ist von 2012, also 11 Jahre alt – im Heft für die Rubrik "News" wortgleich übernommen. Auch der Text über das Computerspielemuseum ("Kurz vor dem Jahreswechsel besuchte ich mit meiner Familie das Berliner Computerspielemuseum.") ist vier Jahre alt.

Googelt man nach dem "Verlag", lernt man, dass er schon mehrere eingestellte Magazine übernommen hat, um sie (offenbar mit Mülltexten) weiter zu betreiben.
Kommentar wurde am 07.11.2023, 23:16 von EKr editiert.

Da wird ganz schön gemauert. Wenn der Vertragspartner wechselt, dann braucht man nicht zu kündigen, ohne Genehmigung des Schuldnerwechsels läuft gar nichts. Wenn aber der Vertragspartner seine Hauptleistungspflicht weiter erfüllt, hat man auch kein Kündigungsrecht. Mir scheint, dass hier auf sehr krummen Weg die Abonennten monetarisiert werden sollten.

Ich habe gerade unserem Kulty einen Scan der Ausgabe (sowie einen Scan des Info-Briefes) geschickt.
Zitat aus dem Brief: "Die vertriebliche Betreuung liegt laut Vertrag mit dem CSW-Verlag vom 19.10.2023 bei PMD Print Medien Dienst GmbH. Sie wurden uns als zuletzt aktiver Abonnent durch den alten Vertrieb zur Belieferung übergeben"


Redaktionsleiter: Steffen Baumgart.
Redaktion: Steffen Baumgart, André Wegener, Brian Winter.

Im Heft (welches 34 Seiten zählt) wird recht häufig ein "Retro Brian" als Autor genannt. Ist vielleicht Brian Winter? Auch schreibt Arndt Meier recht viele der Artikel.

Diese sind in der Informationsqualität leider doch eher oberflächlich. So wird das Retro-Game "8 Bit Adventures 2" vorgestellt. Bei dem Titel gehe ich davon aus, dass es ein "8 Bit Adventures 1" gab. Aber dazu habe ich im zweiseitigen Text nichts gefunden. Und dann derartige Stilblüten hier: "Das Spiel setzt auf klassische runden-basierte (sic) Kämpfe, (...) Doch 8-Bit Adventures 2 bietet auch viele moderne Elemente, die es von den klassischen JRPGS unterscheiden."

Nun fragt sich der Leser, welche das sind. Doch im weiteren Text geht es um detailliert und liebevoll gestaltete Grafik und tollen Sound im Spiel. Das haben klassische JRPGS aber durchaus auch gehabt (Secret of Mana, everyone?). Das Spiel würde klassische Sachen "mit moderner Technologie vereinen", so das Fazit (genauer wird es irgendwie nicht).

Eine Seite geblättert - Faeland. Das Spiel, welches, Moment: "Nostalgie mit moderner Technologie vereint". Das hatten wir doch schon ne Seite zuvor? Gut das sind Nickelichkeiten, aber sie zeigen, dass keine professionelle Redaktion mit journalistischem Anspruch drübergeschaut hat. Und das Heft wird verkauft, das ist kein Fan-Magazin, wo sowas OK ist.

Ich hoffe mal, dass die Macher sich das gut überlegt haben. Denn sie benötigen Expertise, sie brauchen ein gutes Lektorat. Und welche Themen sie beackern wollen, die nicht schon von der Return ganz fantastisch modern und der Retro Gamer (hoffentlich bald weiter) altmodisch berichtet werden, ist mir schleierhaft.

Mein Abo ist gekündigt. Vielleicht schaue ich mal ab und zu rein, aber ich gebe diesem (sicher mit viel Herzblut startendem) Projekt keine lange Lebensdauer. Sorry.
Kommentar wurde am 06.11.2023, 20:22 von Aydon_ger editiert.

Bei Readly gibt es Retro Nr. 38 bis 42 und Retro Nr. 44 bis 46 (es fehlt Retro Nr. 43). Wer steckt eigentlich hinter diesem Angebot: CSW Oder PMD? Kann man das irgendwo sehen?
Kommentar wurde am 05.11.2023, 21:32 von Jochen editiert.

Oha, bei der Retro geht es weiter?
Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.

Alles klar. Ich konnte es nur nicht glauben, weil ich auf CSW-Seiten (also auch auf den Social-Media-Seiten) nichts über eine neue Ausgabe finden konnte.


Hmmm ... das steht auf dieser neuen PMD-Website aber ganz anders.


Das klingt für mich so, als sei PMD der neue Retro-Verlag.
Kommentar wurde am 05.11.2023, 20:59 von Jochen editiert.

Die Namen sagen mir nichts, Infoseite unter http://retro.pmdgmbh.eu/Retro-Magazin/Willkommen.html bzw. https://pmd-print-medien-dienst-gmbh.jimdosite.com/
@Jochen Kein Scherz. Ich konnte nur gestern nicht reinschauen, weil ich im Kurzurlaub war.
@RETURN_Frank Das Begleitschreiben stellt es so dar, dass die Firma lediglich den Vertrieb im Auftrag von Enno/CSW übernimmt.
Kommentar wurde am 12.11.2023, 20:36 von Joerg_McFly editiert.