Nach meiner Meinung ist die Ausrichtung "Retro" ganz und gar nicht begrenzt oder gar deutlich eingeschränkt. Ganz im Gegenteil.

Wir reden von Dekaden der technischen Entwicklung. Die 50er, die 60er, 70er, 80er und 90er. Das macht ein halbes Jahrhundert elektronischer Spielkultur! Das ist in vielen Jahren nicht abzuarbeiten. Dazu kommen unzählige Schnittpunkte mit aktuellen Themen, immer noch viele Zeitzeugen, Entwickler, Programmierer, die zu befragen sind. Darüber hinaus ergeben sich zahlreiche Unterthemen, wie beispielsweise die Entwicklung der Computergrafik, Sound, Musik usw. und der Einzug dieser Dinge in die Kunst und Alltagskultur.

Ich könnte diese Liste noch viel weiter fortsetzen, aber das würde ausufern. Nach meiner Meinung gibt es zahllose Themen, die auch in jahrelanger Arbeit nicht durchzugehen sind.

Das Problem liegt ganz woanders: Wer soll das bezahlen? Sind rückwärtsgewandte Themen alleine bereits tragfähig? Die Antwort ist leicht: Ja, solange es genügend Interessenten und somit Käufer gibt!

Wenn das nicht gegeben ist, werden die wenigen Retromagazine in diesem Land sterben. ICH habe keine Lust darauf, alles nur noch online zur Verfügung zu haben. Ich habe aber auch keine Lust darauf, viel Geld für ein Magazin auszugeben, dass nur noch teilweise retro ist, damit man das Heft überhaupt noch finanziert bekommt.
Kommentar wurde am 28.06.2012, 16:20 von Nr.1 editiert.

Die "Retro Gamer" aus England ist einfach eine (fast) perfekte Retro-Zeitschrift und zeigt, wie man den alten Kram modern aufbereitet und durch neuzeitliche Inhalte (mit Retro-Bezug) ergänzt.

Die "Retro" ist dagegen total langweilig und wird in dieser Form leider keine Zukunft haben.

Vielleicht sollt die Retro dann einfach vom Konzept her die Retro Gamer nachmachen, besser gut geklaut als selber schlecht erdacht, ist ja in der Gamesbranche auch nicht anders!

Manchmal muss man sich aber auch der Realität stellen, und erkennen, dass ein deutsches Retromagazin nicht auf Dauer funktionieren wird. Das Konkurrenzprodukt ist angesagter und lässt sich einfacher auswerfen, aufgrund des Tropfes, dem eigentlich englischen Magazin, an dem es hängt. Die Retro hat sich, meiner Meinung nach, nie wirklich entwickelt. Fand ich schlechten Sprachstil und haufenweise Fehler zu Beginn noch charmant, so stört es mich mittlerweile. Die Themen sind oftmals wiedergekautes oder einfach langweilig. Ich denke, dass ist da selbst erkannt worden, und man will da gegensteuern. Vernünftig. Hab den Enno ja vor paar Jahren selbst kennengelernt. Angenehmer Typ und man nimmt ihm sein Faible und seinen Enthusiasmus ab. Irgendwann müssen sich aber die größten Optimisten/Idealisten das Offensichtliche erkennen, und dafür sorgen, dass daheim was zu essen auf dem Tisch steht.

Wenn die Retro sich wieder an alten Tugenden orientieren würde, wäre ich auch bereit mehr dafür zu zahlen.Bei einem Magazin, daß nicht monatlich erscheint wäre das denke ich zu verkraften.
Ich glaube nicht,daß das Thema ausgelutscht ist.Schließlich hat sich die Retro mit sämtlichen alten Systemen,die es gab beschäftigt.Da ist die Zahl so hoch, das sich wahrscheinlich noch eine ganze Menge Storys herausholen ließen.Was die Umorientierung aus Überlebensgründen angeht, tut es mir wirklich leid das zu hören, aber ich glaube nicht, daß das so funktionieren wird.Man sieht es ja schon hier bei uns, daß dadurch nur die Stammkundschaft in die Abwanderung getrieben wird.Das man damit neue Kunden gewinnt glaube ich hingegen eher weniger.
Kommentar wurde am 28.06.2012, 10:28 von Frank ciezki editiert.

Nein. 12 Euro (als Beispiel) halte ich für unmöglich. Würde sich noch weniger rentieren. Und, seien wir realistisch, es ist doch in der Tat ein Nischenthema (und das ist gut so), welches sich einfach nach einer gewissen Zeit ausgereizt hat. Der Fehler lag wohl genau darin, dass man das Ganze nicht als eine Art zeitlich begrenztes Projekt gesehen hat. Der alte Krempel ist nun einmal um. Da lässt sich dann auch nicht immer neues Geheimnisvolles finden. Ich bin nicht bereit, auch wenn es evtl. schade ist, für Dinge, die man in der ein oder anderen Form schon zigmal durch hat, regelmässig Kohle zu lassen. Um neues Altes zu bringen, müssten die Macher immer speziellere Themen aus dem Retrobereich finden, die sich schließlich wahrscheinlich in Richtung trockener Hardwarebeschreibung orientieren müssten. Das ist ja dann noch langweiliger als zum tausendsten Mal über die Entstehung von "Pac Man" oder "Pong" zu lesen. Man sollte das Ganze in Frieden sterben lassen, oder tatsächlich so einen Mix wie aktuell behalten, der sich mehr Richtung "Gee" (die ich in der alten Form sehr mochte) entwickeln. Das aktuelle Konzept hat, realistisch gesehen, langfristig größere Überlebenschancen. Ob man es mag, oder nicht.

hm...

Die Retro halte ich an sich für eine gute Sache aber mich persönlich langweilt das Konzept - Da gefällt mir die Return einfach besser: Die ist für mich einfach Retro.

Sorry, aber Lara Croft war für mich nie "Retro". Retro hört für mich da auf, wo es arg zu kommerziell wird. Und LC ist für mich nur eine schlecht gemachte Aktion"heldin", die sich von männliche nur durch dicke Möpse unterscheidet. Ich bin zwar nicht altmodisch aber, diese "primitiven Ansprachen" auf das männliche Geschlecht sind einfach nur peinlich. (siehe auch diese billigen Covers der PC-Action, dafür gehören die Machern öffentlich ausgepeitscht...)

Far Cry, was jetzt im neuesten Heft erschien, ist für mich auch nicht wirklich Retro... gut, den Artikel habe ich auch noch nicht gelesen, aber bei einer Retro-Zeitschrift erwarte ich schon andere Covertitel.

Wobei das Konzept/der Inhalt zumindestens für diese Ausgabe so klasse wäre: 30 Jahre C64er ... damit hat Chip ein Sonderheft gefüllt, die LOAD kam in meinem Briefkasten und viele weitere Veröffentlichungen ... Warum machte die Retro da nicht mit?

Mein Abo habe ich gekündigt. Werde mir aber die einzelnen Ausgaben anschauen und bei Bedarf Einzelheft Bestellungen aufgeben.

Dem Connors wünsche ich weiterhin viel Erfolg mit dem Konzept.

Ob der Preis nun steigen sollte? Dazu habe ich wirklich keine richtige Meinung. Ich meine der Zeitschriftenpreis bis zu 10 Euro wäre für solche "Nischenprodukte" meines Erachtens schon okay. Aber da erwarte ich andere Inhalte.

Auch mir hat es bei der aktuellen Ausgabe erstmal die Sprache verschlagen.

Dabei verstehe ich so einiges besser, seit ich mich vor einigen Monaten mit einem der Herausgeber getroffen habe. Die Zeitschrift hat offenbar Probleme damit, sich selbst zu erhalten. Was ich vorher nicht glauben wollte, ist wohl doch der Fall: Das Thema Retro ist zu speziell, um eine breite Masse anzusprechen. Herr Humer (einer der Herausgeber) sprach davon, dass zum einen zu wenig Menschen die Zeitschrift kaufen würden, zuviele potentielle Käufer keine Lust auf gedrucktes Material haben und lieber surfen und das die Retro wohl auch oft unter Kollegen und Freunden weiter gereicht wird, anstatt weitere Exemplare zu kaufen.

Die Auflage des Magazines ist erstaunlich gering und das heftige Vertriebssystem des Zeitschriftenhandels sorgt für knebelnde Verträge, die kleinen Verlagen ohne breite Leserschaft, die Luft abschnüren.

Das ist alles sicher richtig und ich verstehe die Problematik, nur müßen sich die Macher die Frage gefallen lassen, ob es da nicht bessere Lösungen gibt, als von Unternehmen bezahlte, ausufernd große Werbeartikel ins Heft zu schleusen und das nicht mal als Werbung zu deklarieren.

Ich machte dann den Vorschlag, das Heft teurer zu machen. Wenn die Klientel für ein Retroheft so klein ist, müßen die Leser damit leben, daß sie ein ausgefallenes Hobby haben, das dann im Vierteljahr beispielsweise 12 Euro für das Magazin kostet.

Daher meine Frage an alle: Ist für Euch eine deutliche Preiserhöhung der Retro denkbar, wenn dafür sicher gestellt ist, daß es fast ausschließlich um Retrothemen geht? Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen.
Kommentar wurde am 28.06.2012, 09:08 von Nr.1 editiert.

Hast aber nichts dagegen, wenn ich dir der Vollständigkeit wegen mal eben nen Cover-Scan rüberschicke,oder ?

Sieht mir aus als würden sie dort gerade einen heiklen Spagat zwichen Retro-Fans und dem nachgewachsenen Publikum versuchen in dem sie sich immer wieder aktuelle Spiele aussuchen, die Fortsetzungen älterer Titel sind.Gut möglich, daß sie so aber beide Lager nicht wirklich glücklich machen.Der Retrofan ärgert sich, daß ein Titel wie Far Cry groß auf dem Titelbild prangt (wie wir bei unserem Freund dead sehen), wärend die Leute die deswegen zugegriffen haben wahrscheinlich ziemlich ratlos vor Artikeln über "Twinkie goes Hiking" oder "Genialität und Spiele" stehen.
Ich fände es immer noch besser das Retrokonzept auch konsequent durchzuziehen.

Ich weiß ja wieso ich mein Abo nicht mehr verlängert habe...