Hier ist sie also:
Die 25th-Anniversary-Edition von FlashbackIst auf 4000 Exemplare limitiert, kostet 39 Euronen - und damit gerade einmal 10,- mehr, als die übliche Version, die im Laden erhältlich ist. Das ist schon okay so, wenn man bedenkt, was andere so für ihre Collector-Edition's haben wollen. Nämlich manchmal das doppelt und dreifache zur normalern Verkaufsversion. Dafür ist der Inhalt aber recht überschaubar, wie ihr am oberen Bild erkennen könnt. Die blecherne Replika eines NES-Moduls lässt sich öffnen und besitzt eine Halterung fürs Modul. Dort ist auch die nummerierte (Blech-)Karte drin gebunkert. Der Soundtrack kommt als Download-Code daher. Die 25-Seitige Anleitung ist aus gutem Papier gedruckt, dem Magazin "Retro" nicht unähnlich. Also ziemlich dick und griffig.
Alles gut soweit. Jetzt kommt das eigentliche Problem an der Sache: selbst mit seinen ursprünglichen 29 Euro ist dieses Remaster von Flashback schlichtweg überteuert. Viel Arbeit hat man nämlich nicht reingesteckt, die diesen Preis rechtfertigen könnte. Das ist umso trauriger, weil die Lizenz vom Spiel mittlerweile beim einstigen Entwickler liegt (Paul Cuisset). War er nicht involviert bei der Programmierung? Hat er dies hier tatsächlich, mit nem Daumen nach oben, abgesegnet?
Grafisch wurde Flashback kein Stück überarbeitet. Es wurde einfach einer dieser hässlichen Filter darüber gestülpt. Sowohl Ingame (
https://abload.de/img/2019021107335000-0a64cfkc8.jpg) als auch bei den Zwischensequenzen (
https://abload.de/img/2019021107192100-0a64d0kes.jpg) sieht das einfach nur Käse und unnatürlich aus. Die neu arrangierte Musik ist bestenfalls durchschnittlich - und habe ich in dieser Form schon besser auf amigaremix.com gehört. Kostenlos. Mal vom knackigen Amiga-Original abgesehen, dass hier aber natürlich fehlt.
Vor dem Spielbeginn kann man sich zwischen dem Klassiker- und dem modernen Modus entscheiden. Dabei sind die Tutorials aber eh nur
öde Textboxen, die zwischendurch eingeblendet werden . Sicherlich ganz hilfreich, aber total lieblos umgesetzt. Gute Tutorials sind heutzutage spielerisch integriert, womöglich sogar in die Handlung eingebettet. Aber, gut. Ist immer mit Aufwand verbunden - das wollen wir schließlich nicht.
Interessanter ist da schon die Rückspulfunktion. Ich spiel's momentan auf der normalen Schwierigkeitsstufe, und dort hat man insgesamt 2 Minuten zur Verfügung, die man nach dem Ableben zurückspulen darf. Aber auch das können moderne Emulatoren mittlerweile.
Wenn man alles kurz zusammenfasst:
neue Musik von einem drittklassigen Remixer, billige Grafikfilter, hingeklatschtes Turorial und eben kurz eine Rückspulfunktion reingebaut.
Junge, Junge, ihr habt euch ja RICHTIG viel Arbeit gemacht, was? Für so einen Klassiker der frühen 90er habe ich mir echt mehr erhofft.
Der klassische Modus (respektive das Spiel an sich) steht natürlich nicht in der Kritik. Flashback ist ein zeitloser Klassiker, der mir auch heute noch Freude bereitet.
Kommentar wurde am 11.02.2019, 12:37 von SarahKreuz editiert.