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PC Games 2/95



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Scan von jan.hondafn2


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Copyright bei COMPUTEC MEDIA AG - PCGames.de (Rainer Rosshirt) gab mir am 12.06.2009 die offizielle Erlaubnis Inhalte aus der PC Games zu veröffentlichen.
User-Kommentare: (49)Seiten: [1] 2 3 4   »
05.12.2020, 16:22 Lisa Duck (1913 
Deine Bewertung sind also sieben Punkte, Jan. Denke das ist objektiv. Ich hatte länger hin und her (und dann auch wieder her und hin) überlegt, was angemessen sei. Aber dann hat das Herz (bedingt durch die tolle Atmosphäre im Spiel) einfach obsiegt und es musste der höhere Wert sein. Du hast das also gut vorab abgeschätzt. ;-)

Sehr richtig ist übrigens auch Deine Feststellung, dass man noch mehr aus dem Spiel hätte machen können. Gerade der grafische Vergleich des vorletzten Raumes im Spiel (tristes Treppenhaus) mit der prunkvollen Goldhalle zum Finale, zeugt davon dass hier durchaus Luft nach oben vorhanden gewesen ist.

Schade das Dir ein Schauplatz (die Neon Noose-Bar hinter dem abgebrannten Gebäude von Incarnate im Rotlicht… äh falsch… natürlich im Rosalicht-Viertel von Noctropolis) aufgrund von Versionsunterschieden vorenthalten blieb. Oder hattest Du in der Bar etwa bereits durch diverse Vorkommnisse der Vergangenheit Hausverbot? *fragend guck* Ich fand den Standort (inklusive der toll passenden Musikuntermalung) stimmungsvoll und gelungen – aber ohne einen Besuch dort, hast Du nichts spieltechnisch verpasst. Habe die Stelle gerade nochmals bespielt…

Außer dem informativen Gespräch mit dem Herrn an der Bar war nichts pro-aktiv zu erledigen, zu enträtseln oder gar einzusacken. Dennoch habe ich dort bei unserem Coop-Play gerne eine gute Weile verbracht und einfach nur geschaut und zugehört, da mir die Atmosphäre dort so zugesagt hat. Wir sind ja auch Genussmenschen und sollten uns öfters Zeit für den Moment nehmen.

Aber nicht nur meine Person war in manchen Dingen im Vorteil… Ich beneide Dich nachträglich etwas um den manchmal durch die DOSBOX flackernden Mauscursor als Hot-Spot-Detektor (die Pixelsucherei war teilweise ganz schön frustrierend und hat mir mindestens ein ausgewachsenen Nervenbündel gekostet), wurde aber entschädigt durch die anscheinend bessere englische Sprachfassung und der oben erwähnten kleinen Extra-Station in unserer Mission.

Insgesamt habe ich die dunkle Stadt sehr ins Herz geschlossen. So sehr, dass ich plane bei Zeiten (nach vielleicht einer weiteren Lebensdekade, wenn es mir denn vergönnt ist) nochmals dorthin zur Wiederauffrischung der Erlebnisse rückzukehren. Bis dahin werde ich einen völlig beknackten Namen stets (leider!) in meinen Windungen der Großhirnrinde wie ein Parasit haften haben: LUMINSHEER!
Kommentar wurde am 05.12.2020, 16:37 von Lisa Duck editiert.
03.12.2020, 10:09 jan.hondafn2 (2447 
Nun komme auch ich dazu, mein Abschlussresümee hier in Kultboystein zu meißeln. Pssst: So insgeheim habe ich ja gehofft, dass Lisa zuerst die Haltungsnoten zuckt (obwohl mir ihr Achter fast schon klar war).

Im Grunde genommen kann ich die Meinung meiner Coop-Spielerin fast vollumfänglich stützen. Noctropolis hält für uns ein düster-morbides, mit einer Prise Erotik und Grusel gewürztes Abenteuerspiel bereit, welches durch sein Setting in Tateinheit mit schönen Grafiken auftrumpfen kann. Bereits die Originalverpackung gibt einen Hinweis darauf, wie viel Herzblut die Macher in ihr Projekt gesteckt haben.

Aufmachung:
Die meist hervorragend gezeichneten Grafiken und die fast durchgehend atmosphärischen Klänge haben mich gern vor dem Monitor Platz nehmen lassen. Das Spiel schafft es, seinen Spieler in die dunkle - und dennoch ab und an witzige - Welt gekonnt ein-/abtauchen zu lassen. Geschickt wird man anfangs "an die Hand genommen" und, wenn man es so sehen will, als eine Art "Einleitung selbst spielend", in die Welt der finsteren Stadt eingeführt. Zu diesem (frühen) Zeitpunkt wurde noch für Spannungsmomente gesorgt; die Geschichte atmosphärisch mit Comicstrips untermalt. Für mich übrigens ein Rätsel, wieso man nicht auch später im Spiel zu diesem gekonnten Stilmittel gegriffen hat. Hier wurde - wie an bestimmten weiteren Stellen auch - Potenzial verschenkt.
Leider verliert das Spiel auch an Charisma, weil unser Protagonist Peter Grey alias Darksheer nicht durch Sprachausgabe oder vereinzelte Portraitierungen an Profil gewinnen kann. Gerade mit dem virtuellen Alter Ego sollte eine Verbundenheit, respektive Identifikation geschaffen werden. Auch hier gibt es eindeutig Luft nach oben.

Schwierigkeitsgrad und Rätsel(-design):
Bezüglich des Lösens von Rätseln und die damit verbundenen Problemchen, wurden Lisa und ich bereits vorm Bestreiten dieses Abenteuers von anderen Mitgliedern gewarnt. Die mehrfachen Fingerzeige fanden letztendlich Bestätigung: All zu oft durfte der Bildschirm nach kleinen oder nicht aussagekräftigen Gegenständen abgesucht werden. Häufig war uns nicht bewusst, wieso/warum/weshalb wir gerade jetzt zu diesem bestimmten Ort reisen müssen, um den Plot weiterlaufen zu lassen. Eine kleine Zwischensequenz, eine kleine Unterredung mit Succubus o. ä. hätte hier Wunder bewirkt!
Als schwach muss man de facto das Einsetzen von Gegenständen bezeichnen, denn ein automatisierter Einsatz bremst a) die Schwierigkeit und b) die Handlungsmöglichkeiten des Spielers ein.
Bei vielen anderen Adventures verdreht man die Augen, wenn man zum x-ten Male auf ein Mini-/Türen-/Logikrätsel stößt. Siehe da! Ich komme wirklich mal dazu, diese Aussage machen zu dürfen: In Noctropolis hätten es ruhig ein bis zwei mehr davon seien können! Als Beispiel dazu werft nochmal einen Blick auf die prunkvolle, riesige Goldhalle, die man zum Finalkampf betritt. Der Raum davor sieht überraschender Weise so trist aus. Anstatt eines zotteligen Kläffers hätte hier ein großes Portal (mit Rätselmechanismus) besser ins Bild gepasst. Ergo, wiederum Potenzial verschenkt.
Im Endeffekt sehe ich den Schwierigkeitsgrad eher bei der Stufe "Für Anfänger", wenn man die reinen Rätselketten betrachtet. Lediglich das undurchsichtige Storydesign (Wo geht ´s jetzt weiter?) und die pixelkleinen/-verwaschenen Gegenstände (Ach da ist was zum Aufklauben!) lassen das Lösen des Spiels schwieriger ausfallen.

Interessante Entdeckungen durchs Coop:
Echt verdutzt habe ich dreingeblickt als Lisa in ihrem Spieletagebuch etwas von einer Kneipe + Suffkopp geschrieben hat. War ich jetzt der Spriti oder hatte sie zuviel an ihrem Getränk mit der Schaumkrone genippt? Diese Lokation war bei mir nicht vorhanden und ich habe bis zum Ende gezittert, dass ich in eine Sackgasse getappt bin. Mitnichten! Zum Glück!
Nach kurzer Recherche wurde mir bewusst, dass es diesen Ort nur in der aufgehübschten Version gibt. Wieso die Handlung hier etwas ausgedehnt wurde...? Vielleicht kann Lisa hierzu nochmal kurz Stellung nehmen? Wenn ich so auf das Longplay bei youtube schaue, habe ich aber nicht sooo viel verpasst...
Nächster Punkt für den Vergleich wären die Grafiken. Für mich sehen die Grafiken in der enhanced Version nicht megamäßig besser aus. "Leicht aufgebessert" würde es vielleicht ganz gut treffen.
Vom soundtechnischen Aspekt her gibt es zwischen beiden Version (Midi Klang mit aufgebohrtem Midi-Font in meiner Version sei Dank!) keine riesigen Unterschiede. Doch die Sprachausgabe! Heieiei. Dahingehend habe ich mich in meinen Berichten zu den einzelnen Spieletappen ja schon genug geäußert und mokiert. Unbedingt zur englischen Sprachausgabe greifen. Bei den deutschen Synchronstimmen scheint man leider ad hoc Leute von der Straße geholt zu haben, die gerade zufällig in Reichweite waren.

Fazit+Endresümee:
Auch Dir gilt mein Dank, liebe Lisa. Mit Dir hat man eine sehr ambitionierte Coop-Spielerin, die sich akribisch sowohl in das Spiel einarbeitet (Stichwort: Recherche) und sich dann auch sorgfältig, fast schon marathonartig mit der Spielthematik von A bis Z befasst. So etwas nenne ich tiefgreifend und perfektionistisch. Wenn Du so weitermachst, wirst Du alsbald Angebote von Game-Study-Universitäten bekommen. Da bin ich mir sicher.
Dem aufmerksamen Leser wird es nicht verborgen geblieben sein: Auch mir hat das Spiel gefallen. Die anfängliche Skepsis hat sich schnell in Spiellust gewandelt. Doch wo Lust aufkommt, kann der Frust nicht mehr weit sein, denn die bereits ausführlich angeführten Mankos schlugen doch des Öfteren auf mein Adventuregemüt.

Zusammengefasst bietet das Spiel schöne Spielstündchen für den geneigten Abenteuerspieler. Als Geheimtipp würde ich das Spiel nicht bezeichnen wollen, denn dafür gibt es zu viele Ungereimtheiten. Dennoch darf eine Empfehlung ausgesprochen werden, denn die positiven Momente überwiegen (zum Glück). Von daher darf ich feierlich die Punktevergabe in Höhe von 7 Zählern verkünden.
Im Gegensatz zu Lisa bewerte ich etwas strenger. Zum Einen, weil für mich ein "Achter" immer einen Wiederspielwert besitzt, zum Anderen, weil das Spiel knapp an seinen Konkurrenten (die von mir bereits mit 8 Points geehrt wurden) wie z. B. The Longest Journey, *ACHTUNG LISA* Nightlong oder auch Beneath a Steel Sky gescheitert ist.

Danke an Euch für ´s Mitlesen, Mitfiebern und Mitschmunzeln!
Kommentar wurde am 03.12.2020, 10:12 von jan.hondafn2 editiert.
02.12.2020, 18:37 Lisa Duck (1913 
Ein letztes Mal noch - zumindest für einige Zeit - die Gedanken nach NOCTROPOLIS schweifen lassen. Wie schön doch der heutige Abend ist. Also gut Jan... Hier ist nun die Bewertung meines erlebten Abenteuers in der dunklen Stadt.

Grafik:
Die Grafikqualität fand ich zwar nicht immer gleichmäßig auf einem Niveau – aber insgesamt gut! Die Bildschirme und Stationen in der ersten Hälfte des Spiels haben mir durchschnittlich etwas besser gefallen. Aber auch zum Ende hin gab es (zum Beispiel mit der Traumwelt des Träumlings) Höhepunkte. Insgesamt war der Mix aus handgezeichneten und gescannten Hintergründen sowie gefilmten, digitalisierten Schauspielern gelungen. Ich würde die Grafik (im Rahmen der Zeit zum damaligen Erscheinungstermin) mit insgesamt 8 Punkten bewerten.

Sound und Hintergrundmusik:
Sehr gelungen! Einziges Manko das sich einige Stücke an diversen Schauplätzen sehr schnell wiederholten, weil diese relativ kurz waren. Insgesamt war die akustische Untermalung aber sehr abwechslungsreich, atmosphärisch und an den meisten Stationen des Abenteuers sehr passend – teilweise sogar epochal. Die hervorragenden für den jeweiligen Spielort stimmigen Kompositionen schaffen eine eigene morbide, sehr stimmungsvolle Atmosphäre. Glasklare 9 Punkte.

Lokalisation und Dialoge:
Ich habe mit einer englischen Audioversion und deutschen Bildschirmtexten gespielt. Insgesamt war die Übersetzung der englischen Sprache in Ordnung. Stellenweise gab es zwar Schreibfehler oder "komisch klingende" Formulierungen – aber nichts gravierendes, was den Spielspaßfaktor mindern würde. Die Dialoge waren sicherlich kein Meilenstein der literarischen Geschichte – aber auch in Ordnung und durchaus angemessen für ein Spiel mit diesem Budget. Ist halt kein Hollywood-Film, obwohl da die Dialoge auch nicht immer zwingend besser sind. ;-) Hier sehe ich insgesamt solide 6 Punkte.

Schauspielerische Leistungen:
Nun ja… Man merkt dass es nicht die A-Riege der amerikanischen Schauspiellandschaft der damaligen Zeit war, welche die Ehre hatte in "Noctropolis" spielen zu dürfen. Auch – sicherlich durch die Regie bedingt – wurde oftmals arg aufgesetzt und hemmungslos overacted agiert bis chargiert. Vielleicht war es so gewollt um den Nerd-Faktor zu erhöhen. Ich hätte mir davon etwas weniger und dafür den einen oder anderen pointierten Dialog mehr gewünscht. War auch vieles leider insgesamt relativ trocken vorgetragen. Kurioserweise wirkt das denn in den Outtakes zum Ende des Spiels die Stimmung ganz anders! Scheint schon Spaß gemacht haben mitwirken zu dürfen! Die Rollen war unterschiedlich gut besetzt: Stiletto, Subbucus, Vater Desmond und Doktor Makaber fand ich ganz in Ordnung. Andere Rollen wir der Metzger, der Zeitungsverkäufer, Miss Zylinderchen oder auch der Gründäumling waren dafür eher etwas zum Fremdschämen. Kurioserweise hat man dem Held der Geschichte, Darksheer, gar keine eigene Stimme spendiert. Ich würde für die schauspielerischen Leistungen nicht mehr als 5 Punkte vergeben wollen und meine damit wohlwollend gestimmt zu sein.

Rätsel:
Die Rätsel sind sicherlich leider nicht gerade das absolute Highlight des Spiels. An etlichen Stellen gilt es eine mikromillimetergenaue Suche des Bildschirms durchzuführen um gut in den Hintergrund integrierte, teilweise äußerst kleine, Dinge entdecken zu können. Auch der Einsatz dieser Gegenstände erschloss sich mir nicht immer logisch. Es war manchmal so, dass man mit gesunden Menschenverstand nicht zu weit komme konnte. Dazu insgesamt vier zeitkritische Passagen, bei denen man zwar ausreichend Zeit hatte (zumal man durch Öffnen des Bedienmenüs oder des Inventars die Zeit anhalten konnte) – aber die irgendwie nicht notwendig gewesen wären und etwas aufgesetzt wirkten. Tiefpunkt war für mich das Ausweichen der Suchscheinwerfer im Observatorium, wo ich zig Mal einen gesicherten Spielstand neu einladen durfte. Aber das kann ich vielleicht dem Spiel gar nicht vorwerfen, da Jan diese Stelle ja wesentlich solventer und ohne große Probleme gelöst hat. War wahrscheinlich nur einfach zu dusselig. Insgesamt fand ich die Gespräche und Dialogrätsel deutlich gelungener als die sonstigen Aufgaben im Spiel. In dieser Rubrik würde ich also auf keinen Fall mehr als 6 Punkte vergeben wollen.

Schwierigkeitsgrad:
Ordentlich! Wie bei den Rätseln beschrieben war einiges (zumindest für mich) nicht logisch und auch bei den Dialogrätseln kann man teilweise nicht sinnvoll die vom Programm erwarteten Optionen herausfiltern. Es gibt deswegen von Zeit zu Zeit Dead-Ends. Abgemildert wird das aber durch das freie Speichersystem mit 256 Speicherplätzen, so dass man (bei regelmäßigen Speichern) die Stellen ohne viel Zeitverlust wiederholen und es besser machen kann. Es gibt sicherlich sportlichere Aufgaben im Adventurebereich zu bewältigen – aber es war auch bei weitem keine einfache Kost. Ich gebe 7 Punkte, weil es manchmal etwas unfair wirkte. Insgesamt ist das ganze Spiel stets gut spielbar und wie Jan schon berichtet hat, habe ich auch keine Sackgassen finden können.

Handlungsverlauf:
Großer Pluspunkt! Wenn man mal vom nicht zu logischen Ausgangspunkt der Geschichte absieht, fand ich die Handlung stets spannend, wendungsreich und nicht leicht vorhersehbar. Ich war zu jedem Zeitpunkt motiviert weiter zu machen um tiefer in die Geschichte eintauchen zu können. ES war sehr gut inszeniert und ist auf jeden Fall satte 9 Punkte wert.

Atmosphäre und Spaßfaktor:
Auch hier gibt es von mir 9 Punkte. Die Atmosphäre ist mehr als rundum gelungen. Ungewöhnliches Setting, stimmige Hintergrundmusikuntermalung und eine Geschichte, welche zum Weiterspielen anregt. Auch die gelegentlich (leider nur am Anfang) eingestreuten Comicseiten, bei denen man die Sprechblasen der Zeichnungen interaktiv durch Anklicken Stück für Stück sichtbar machen konnte, passte sich als Abwechslung bringendes Stilelement sehr gut ein. Die Atmosphäre hat mich von Anfang an gefangen genommen und ist sicherlich der größte Pluspunkt.

Bewertung:
Wenn man den mathematischen Durchschnitt ausrechnet würde man bei einer Gesamtnote von 7-8 Punkten landen. Aber man kann nicht alle Rubriken gleich stark bewerten und muss berücksichtigen dass Atmosphäre, Spaßfaktor und Handlungsverlauf bei einem Abenteuerspiel sehr wichtig sind. Deswegen sind acht Punkte für das Spiel logisch – und meiner Meinung nach auch sehr gerecht.

Schlussbemerkungen und Dank:
Danke Jan. Es hat mir wieder Mal sehr viel Spaß gemacht. Es ist interessanter und motivierender gemeinsam in Welten abzutauchen und sich dabei auszutauschen, als nur alleine seine Mission voran zu treiben. Schade dass es schon wieder vorbei ist. *traurig guck und eine Träne in den Augenwinkeln bemerk* Vielleicht demnächst mal wieder…

Meine Empfehlung:
Ich kann jedem Adventureliebhaber nur uneingeschränkt empfehlen sich mal (falls noch nicht geschehen) zu versuchen und "Noctropolis" eine Chance zu geben. Zumal das Spiel dank gog.com einfach auf aktuellen Systemen bespielt werden kann.
30.11.2020, 06:54 Pat (6286 
Gut gemacht, ihr beiden! Ihr beherrscht die Kunstform des Spieletagebuches ungemein. Hat Spaß gemacht, euch zu verfolgen.
29.11.2020, 17:56 Lisa Duck (1913 
Finalwochenende in Noctropolis (IV)

Der Endspurt steht an! Gestern hatte ich mich bis fast zum Showdown bereits vorspielen können. Langsam bekomme ich nun schwitzige Fingerchen in Erwartung der letzten Bildschirme und Momente im Spiel.

Ich mache mich also zusammen mit meiner kongenialen Spielpartnerin Stiletto auf den Weg zum Fiesling Flux. Es gilt einen Weg über mehrere Stockwerke eines Treppenhauses nach oben zu meistern. Dabei müssen unfertige Stegen und fies-böse Bellos als Hindernisse umschifft bzw. besser gesagt, denn wir sind ja nicht auf hoher See! – umlaufen werden. Bedingt durch beschränktes Inventar und eingeschränkte Interaktionsmöglichkeiten ist dieses (wenn man die richtigen Dinge dabei hat – wie glücklicherweise in meinem Fall) ein nicht wirklich zu herausforderndes Unterfangen.

Jetzt nur noch ein Klick und ich stehe in dem von Jan schon vorgestellten und bebilderten hellen, lichtdurchfluteten Raum und erlebe zusammen mit Stiletto erst eine große Überraschung und danach dann das dialog-lastige Finale. In diesem gibt es nicht mehr viel zu machen – es bleibt bei einem ausführlichen Gespräch mit dem Oberbösewicht, welches vieles was bisher offen blieb (oder als Logiklücke auffiel) aus dem bisherigen Spielverlauf ausreichend und zufriedenstellend erklärt.

Den Obermotz hatte ich mir aber anders vorgestellt. Irgendwie eindrucksvoller. Furchterregender. Halt nicht wie ein Greenhorn als Ersatz-Quarterback einer nicht unendlich erfolgreichen US-College-Footballmannschaft!

Kompliment an die Entwickler aber für den Schluss dieses Abenteuers. Es ist zwar kein Action-Finale, aber fast alle Fragen werden aufgeklärt und der Handlungsbogen zu einem halbwegs logischen und auch für mich zufriedenstellenden Ende zusammengeführt. STARKES FINALE (auch ohne zu viele Eingriffsmöglichkeiten)! RUNDES ENDE! So soll es sein!

Und zusätzlich erwartet einen dann im Abspann noch ein kleines Extra, mit eingeblendeten Versprechern bei den Aufnahmen mit den Schauspielern. Dieses hat Jan aber bereits entsprechend visuell hinterlegt. Nicht alles wirklich lustig, aber ein kleines Gimmick für den Abschied aus Noctropolis.

Bleibt mir noch ein schönes Bild vom Happy End einzubringen und mich dann langsam mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass das Abenteuer leider beendet ist. Schade. Hat viel Spaß gemacht! Die letzten Eindrücke gilt es jetzt zu verarbeiten und die Gedanken für das Fazit und die abschließende Bewertung zu sammeln. Dieses folgt dann in den nächsten Tagen.

Wie ist denn Deine Meinung Jan? Hat sich der Besuch in der dunklen Stadt für Dich gelohnt? Wie würdest Du das Softwerk abschließend beurteilen?
28.11.2020, 19:27 Lisa Duck (1913 
Finalwochenende in Noctropolis (III)
Auf in das Gefecht!

Voller Elan ging es weiter! Leider fällt mir auch hier im Traumland des Träumlings wieder etwas das Manko der fehlenden Hinweise, was man als nächstes machen könnte auf. Leider einiges an Sucherei (vielleicht habe ich auch was übersehen?), Trial & Error und Versuche mal hier und das was auszuprobieren. Zum Glück gibt es aber nicht zu viele Räume und Gegenstände (wenn man sie denn gefunden hat!), welche das Leben etwas einfacher machen. An dieser Stelle bin ich für die vereinfachende Funktion der Spielmechanik dankbar, dass man mit "Benutze" nur einen Gegenstand aus dem Inventar auswählen kann – welche dann im Raum automatisch eine Aktion ausführt (wenn denn richtig ausgewählt). Man muss diesen nicht auf einen möglichen Hotspot ziehen. Das vereinfacht jetzt gerade doch stark die Möglichkeiten.

Irgendwann war es aber geschafft und es ging heraus aus dem Traumland. Die Geschichte geht weiter in dem unser Held aus dem Dusteröl-Bad aussteigt, einen kurzen Schwatz mit Stiletto hält und dann zu weiteren Aufgaben bereit ist!

Aber wo? Wie? Was? Es gibt jetzt keinen konkreten Hinweis durch die Geschichte was als nächstes gemacht werden sollte. Hier bin ich Dir Jan jetzt sehr dankbar für die konkreten Andeutungen - wohin die Reise zu führen hat. Das hat mit Lauferei und Suchselarbeit erspart und ich musste nicht auch durch die verschiedenen Locations der Karte irren. *freudig strahlend guck*

Auch mir wird bewusst, dass - ich glaube es war der Buchhalter im dem Irrgarten von Doktor Makaber – von einen Zusammenhang von Ms. Shoto, welche ganz oben im Cygnus-Gebäude ihr Büro hat, und dem Flüstermann gesprochen hat? By the way… Wer ist der Flüstermann? Vielleicht kann man dort - wie auch der Jan schon - weitere Informationen erhalten? Nicht das der Haudegen seine Infos nur an ausgewählte Spieler herausgibt.

Glück gehabt… Ein Gespräch mit der Ms. Shoto gibt neue Informationen und einen Hinweis, wo dieser Typ wohl stecken könnte. Leider auch mal wieder nur einen Hinweis, denn den Weg zu ihm, muss man sich dann wieder etwas mühsamer enträtseln… Es bleibt einem auch nichts erspart. Gut ist aber, dass ich nach dem Sprung aus dem Dusteröl-Bad wieder mit Stiletto eine Verstärkung an meiner Seite habe. Zusammen macht es einfach mehr Spaß.

Nun habe ich ihn gerade gefunden, mit ihm gesprochen und etliche Informationen zu den Hintergründen der Geschichte, warum ich in diese Welt gerade bin und warum es diesen Oberfiesling Flux jetzt gibt. Zu guter Letzt erfahre ich auch noch, wo ich ihn finden kann. Es scheint mir der große Showdown und das Finale dieses Abenteuers steht auch mir bald bevor. Ich habe aber für heute genug, bin müde – und zufrieden mit dem spielerischen Erfolg. Ich möchte mich erholen um topfit zu sein für das Finale und den Endkampf mit den Fieslingen, welches fix für morgen eingeplant ist.

Es war nicht alles perfekt an diesem Spieltag – aber es hat erneut sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich auf morgen und hoffe ich kann dann auch den Endbildschirm und die daran anschließenden Outtakes genießen. Bis dahin werde ich mich süsslich einlummeln und diesen Herbst-/Wintertag mit einem lecker Kaltgetränk mit Schaumkrone verabschieden.
Kommentar wurde am 29.11.2020, 09:04 von Lisa Duck editiert.
28.11.2020, 15:55 Lisa Duck (1913 
Finalwochenende in Noctropolis (II)
Vorwort
Endlich Zeit! Zumindest ein paar Stunden bis gegen Abend. Noch immer bin ich überrascht von Deiner gestrigen Meldung "Ente im Gelänte" werter Herr Jan und nun bereit und voller Tatendrang selbige Meldung anzustreben! Die Wochenendplanung wurde kurzfristig geändert (unter anderen entfallen die geplante Audienz beim örtlichen Weihbischof sowie ein virtueller Ausflung in den Norden von Süd-Lummerland), außerdem stehen ausreichend flüssiger Proviant in Form von Heiß- und Kaltgetränken zum Verzehr bereit.

Du Jan hast ja gestern den fiesen Obermotz Flux bereits besiegt (oder durch einen anderen Wettstreiter besiegen lassen) und es ist schade, dass das baldige Ende der Mission zu nahen scheint. Außer ich stelle mich an diesem Wochenende zu dussslig an, so dass ein fehlendes Hotspot-Pixelchen oder eine falsche Marschroute mir selbige Zier des Erfolgs in Form des Endspielraumes und der Outtakes im Abspann noch verwehrt bleiben sollten. Doch daran möchte ich überhaupt nicht denken. *besorgt guck*

Auf das mir heute nicht nur im überhellen und mit Licht überfluteten finalen Duell-Raum mit Herrn Flux ein Licht aufgehen möge. FLUX - alter Zausel! Fange schon mal an zu zittern! Jetzt geht es los!

*Erste leise Töne sind bereits von der stimmungsvollen Intro-Musik nach dem Start des Spiels zu hören*
Bin denn mal offline...
Kommentar wurde am 28.11.2020, 15:56 von Lisa Duck editiert.
28.11.2020, 12:42 Lisa Duck (1913 
Finalwochenende in Noctropolis (I)
Mein Stand nach letzter Woche Sonntag

Bevor ich später auf Deinen Kommentar von gestern noch eingehender eingehen möchte Jan (und danach versuche auch meine Mission in der dunklen Stadt fortzusetzen und zu vollenden), zuerst eine kurze Rückschau auf den letzten Spieltag - welcher durch die zeitfressende Berufstretmühle leider nicht früher hier elektronisch eingekritzelt werden konnte. Respekt Dir Jan für den Triumph über das Böse und Gemeine - Du scheinst ein wahrer Held zu sein!

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Sonntag ging es also in das Land der Träume! Nein… Ich plante nicht den ganzen Tag mir das Bettdeckchen über den waagerecht liegenden Leib liegen zu lassen! Es ging darum dem Finsterling Träumling seine morbide Traumwelt kräftig zu verhageln. Ich begann mit dem festen Vorsatz für reichlich Alpträume beim "netten Herren" zu sorgen. Der banausende Schlawiner sollte sich mal auf was gefasst machen.

Erster Eindruck der neuen Location: Balsam für die Äuglein. Hier kann ich mich dem Vorschreiber vollumfänglich anschließen. Wirklich schön gestaltete, morbide Bildschirme erfreuen mein visuelles Spielerherz. Sehr gelungen im rechts zu betretenden "Gebäude" ist der im Fliesenspiegel eingebundende Riesenclownskopf, welchen wir sogar betreten dürfen um etwas aus der Mundhöhle des Düsterclowns herauszufischen. Eigentlich ist dieses ja eher "igitt-igitt" dem nicht gerade ganz süßlichen Odem zu trotzen und dabei wichtige Dinge zwischen den Zähnen und aus der Mundhöhle zu angeln. Aber was macht man nicht für den Erfolg weiter als Superheld durch die Geschichte zu stolzieren. Denn wer wie unser Held schon den Gefahren von zig möglichen Toden trotzdend mannhaft stand, der kann auch vor so einem überdimensionalen Gebiss nicht Halt machen! *angeekelt guck*

Einziges Manko ist die an einigen Bildschirmen gleiche – eigentlich zwar ganz passende, aber leider viel zu schnell wiederholende, Musikuntermalung. Die nervt nach ein paar Minuten, dass man den (zum Glück einstellbaren) Regler für die Lautstärke dieser Berieselung deutlich herunter schraubselt.

Ein paar der in der Traumwelt befindlichen Räume sind sehr ideenreich und bizarr gestaltet. Großes Kompliment an die Entwickler. Ob der erste erreichbare Turm mit Dämon & Kleinkind, ob der zweite erreichbare Turm (mein Highlight die ein bisschen an "Blade Runner" erinnernde Skyline oben beim Träumling) oder auch der Raum mit dem Netz der Spinne. Es gibt auch nette spielerische Einfälle wie herunterziehbare Leinwände, welche – das ist natürlich in Träumen möglich! – sich zu weiteren Eingängen in andere Örtlichkeiten öffnen.

Leider… und das ist unnötig wie schade… gibt es in mehreren, aber besonders in einer, Örtlichkeiten wieder mal spieltechnisch nicht notwendige Fiesigkeiten. Es gilt ein für den Spielfortschritt wichtiges Seilchen zu finden, welches aber erst nicht da ist und dann durch eine bestimmte Aktion einem überraschenderweise beschert wird. Ferner ist der Gegenstand dann (für menschliche oder menschenähnliche Augen) nicht sichtbar im Hintergrund integriert und nur pixelgenaues Absuchen der Umgebung mit der "Look"-Funktion führt dem geneigten Jäger und Sammler dann plötzlich zum überraschenden Finden dieses Kleinods. *hier pochte meine Halsschlagader vor Zorn kurzzeitig bis zum Anschlag* Diese Aktion hat mir ganz schön Zeit gekostet und ist nicht nur an der Grenze zum Gemeinen.

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Hier war dann für mich Schluss und hier ist heute der Ansatzpunkt für den Fortgang der Geschichte. Ich bin gespannt was mich erwartet und auch heilfroh, dass Du in Deinen gestrigen launigen Zeilen mir den einen oder anderen Hinweis bereits mit auf den Weg gegeben hast, Jan! NOCTROPOLIS - WIR RÜSTEN UNS FÜR DAS FINALE!
Kommentar wurde am 28.11.2020, 12:49 von Lisa Duck editiert.
27.11.2020, 20:17 Lisa Duck (1913 
Herr Jan, Herr Jan! Kaum klicke ich noch einmal kurz für den heutigen Abend in diese Seite und lese: "Sie sind durch!"?? Wie geht das denn jetzt so schnell??? *bewundernd guck*

Ich muss gestehen, dass ich am letzten Wochenende kurz weitergespielt habe - aber noch nicht das finale wie Du es sagst: "Ente im Gelänte" gesehen habe. Nun ja... das schürt die Vorfreude auf dieses Wochenende! Alle Termine sind für Samstag und Sonntag gerade von mir verschoben! Es geht in die dunkle Stadt... Zum hoffentlich großen Finale.

Morgen oder Sonntag dann schon mal meine Zwischenstandsmeldung vom letzten Wochenende (doofe Arbeit - keine Zeit während der Woche) und dann irgendwann später (je nachdem ob mich dieses Wochenende alle in Ruhe lassen) weitere Eindrücke. Werter Herr Gerichtsvollzieher, werter Herr Schornsteinfeger, werter liebe Menschen von den Zeugen Jehovas - wehe einer klingelt an meiner Klingel die nächsten rund 60 Stunden - dann wird der Hammer geschwungen.

Unglaublich, dass Du schon durch bist Jan. Ich bin jetzt sehr gespannt. Und du hast ja zum Glück noch nicht zu viel verraten...
Kommentar wurde am 27.11.2020, 20:18 von Lisa Duck editiert.
27.11.2020, 20:06 jan.hondafn2 (2447 
Wo ich gerade bin, Lisa?
"Ich bin durch!"
Lisa: "Halt mal Freundchen, habe ich gerade richtig gehört?"
"Das hast Du: Finito, over, Ente im Gelänte"!

Habe selbst ganz verwundert auf meine Checkliste geschaut als der Abspann über den Monitor lief:
Succubus, Gründäumling, Miss Zylinderchen, Doktor Makaber, Träumler und zu guter Letzt: Flux. Überall war ein Haken dran. Wo ist denn jetzt der Haken, der mich so verdutzt hat dreinblicken lassen?

Nirgendwo. Alle abserviert.
Doch wieso ging jetzt alles so schnell? Ich ging der Annahme, dass ich vielleicht erst so ca. 70% des Spieles geschafft hatte.
Ein späterer Klick ins Longplay offenbarte sofort einen - in diesem Zusammenhang - großen Minuspunkt: Das Spiel ist einfach (viel zu) kurz! In gut und gerne 3 Stunden klickt sich ein geübter Darksheer bis zum finalen Sieg. Für mich hingegen offenbarte das Spielvergnügen eine Spielzeit von ca. 6 bis 8 Stunden, da man ja ab und an im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln tappte.

Doch nun mal alles schön der Reihe nach! Wo fange ich an? Genau, der atmosphärische Träumler-Jahrmarkt. Da waren wir (Lisa und ich zeitgleich) stehengeblieben. Los geht ´s:

Beschwingt durch eine atmosphärische und schön morbide Rummelmusik, klickte ich mich ins Vergnügungsparkgeschehen rein. Um ehrlich zu sein klickte ich mich eher durch, denn die anstehenden Rätselkettchen waren de facto der leichten Ratselnatur entnommen. Lediglich an einer Stelle musste ich ein bisschen grübeln und probieren, denn ein aufnehmbarer Gegenstand war so als solcher schlecht zu identifizieren (Stichwort: nicht pixelklein sondern pixelverschwommen).
Auf der Kirmes gibt es tolle, skurrile Orte, wie z. B. einen Rachen zu entdecken. Ja ja, eine Traumwelt kann schon viel Schräges für einen Superhelden parat halten. Die wirre Stippvisite in Träumlers Welt war aber unterm Strich sehr gelungen, da kurzweilig. Die einfachen Rätsel mal außen vor, wird einem eine schöne Adventureatmosphäre beschert ("Ja, ist denn schon Weihnachten?") und die Orte könnten teilweise schon einer Künstlerfeder entsprungen sein. Eine für mich der bezaubernsten Passagen im Spiel überhaupt, auch gerade deshalb, weil man hier gerade nicht zeitbedingt, in Hektik verfallen muss.
Däumchen !

Nach der äußerst schmerzhaften Beendigung der träumlingschen Illusion, stand (leider) mal wieder "Rate mal mit Rosenthal" auf dem Programm. Genauso hart wie unser Held zu sich kaum, genauso missmutig musste ich mich wiederum mit den Fragen auseinandersetzen: Wo geht ´s nun weiter? An welchem Ort darf die Uhr für den Spielfortschritt weitergedreht werden? Zum wiederholten Male bringt das Programm unsere Heldentaten und den schönen Spielfluss hiermit ins Stoppen. Dabei hätte man Stiletto doch einfach mal ein paar Ratschlagsworte in ihren zauberhaften Kussmund legen können, oder? Schließlich sind rote Lippen nicht nur zum Küssen...ach herrje...ich schweife zu sehr ab!
Jedenfalls führten mich meine Ermittlungen (wie schon gesagt über Umwege!) zu einem Herrn namens Flüstermann. Flüstern? Hinter vorgehaltener Hand? Wie war das noch gleich? Jemandem etwas zuflüstern! Bingo!! Der Name war hier also Programm, denn der heiße Tipp des werten Herrn brachte mich flux...*räusper* flugs auf die richtige Spur.
Der Vollständigkeit halber: Um das Plappermaul besuchen zu dürfen, muss vorher ein Minirätsel absolviert werden. Ich sag' nur: Pixelsuchen im Pixelbrei.
Der Hinweis des schlauen "Kanalisationsmannes" verwies schon ein wenig in Richtung Showdown. "Nein", dachte ich mir, "...das kann es doch nicht schon gewesen sein?".

Bezüglich "Feierabend" dachte ich mir auch, dass in den Räumen vor der finalen Fluxbegegnung eine Art Sackgasse bestehen würde, wenn man vorher nicht einen bestimmten Gegenstand mit sich trägt. Falsch. Mein gerade durchgeführter Test bestätigte es: Man kann selbst an diesem entlegenen Ort noch die Reise-Funktion nutzen und Vergessenes sich "nachbesorgen". Also Sackgassen konnte ich im ganzen Spiel nicht feststellen (Wer hatte hier was von Dead Ends erzählt? Raus mit der Sprache! Wo und wann gibt es denn diese?).
Ich muss leider mit dem Punkt rausrücken, dass ich zum zweiten Male in diese - mit dem unsäglichen Wort, dass mit -lösung aufhört und mit Komplett beginnt - reinschauen musste. Im Observatorium hatte sich doch kackfrech ein Minipixel versteckt, den ich übersehen hatte. Übrigens: Hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass meine Version eine Komplettl...och...ich hasse dieses Wort...im Handbuch enthält. Zwar nur in Kurzform der Marke: Reise zum Dom; Öffne die Tür, aber völlig ausreichend für den nicht blickigen (ich sag nur: Pixel!) Comicprotz.

Zurück zum Finale Grande:
So viel sei vorweg verraten liebe Lisa: Der goldene Endraum darf nur kurz in seiner ganzen Pracht bestaunt werden. Kaum versieht man sich, steht schon ein fernöstlicher Rettungskrieger Gewehr bei Fuß und macht kurzen Prozess mit Meister Flux (den hatte ich mir übrigens komplett anders vorgestellt ). Ein Handlungsspielraum ist hier nur marginal vorhanden. Irgendwie schade.

Mein endgültes Resümee möchte ich erst formulieren, nachdem Lisa bis zum Finale vorangekommen ist. Jedoch muss ich im Zusammenhang mit dem Ende schon eine Sache konstatieren, die sowohl im Endspann (mit Originalkommentaren!) als auch im Nacklapp beim Anschauen der Longplays sofort ins Ohr ging: Bei der Sprachausgabe besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen amerikanischer Original- und deutscher Nachvertonung. Wenn man im Vergleichsmodus ist, merkt man sofort, dass bei der Deutschsynchro rapide Geld gespart wurde: schlechte Sprecher, Hall- und Echoeffekte wurden weggelassen usw. Hier hat Lisa eindeutig die bessere Wahl als ich getroffen. Wurde fast blass vor Neid als ich mich durch bestimmte Szenen im Longplay klickte.
Nochmal zum Abspann: Videos mit Outtakes versüßen dem Spieler die Einblendungen der Mitwirkenden. Herrlich, wie viel Gaudi die Schauspieler beim Dreh gehabt haben mussten. Ein neckisches Outro (*kreisch* Hinweis auf Noctropolis 2!!!) mit viel Sinn für Humor. Da muss man einfach Mitlachen!

Gut Lisa. Ich spitze schon mal meinen Bleistift für die Zusammenfassung und die anstehende Punktvergabe. Freue mich auf Deinen (vielleicht schon) finalen Bericht. Bin gespannt, wie Du die (letzten) Spielstunden er- bzw. überlebt hast. Darksheer-Jan an Stiletto-Lisa, bitte kommen! Over!
Kommentar wurde am 27.11.2020, 20:15 von jan.hondafn2 editiert.
18.11.2020, 19:04 bambam576 (1067 
Auch hier mal ein "weiter so"!
Ihr seid beide viel weiter als ich gekommen, wenngleich ich gar nicht mehr 100prozentig weiß, bis wohin ich vorgedrungen war...
Schön, dass ihr immer noch motiviert seid und Spaß habt!
18.11.2020, 18:36 Lisa Duck (1913 
Einleitende Anmerkung: Diese Notiz ist die Niederschrift der Erlebnisse vom letzten Sonntag...

Nach Jans ausführlichen (und auch bebilderten) Beschreibungen seiner letzten Spielerlebnisse stieg meine Vorfreude auf einen erneuten Besuch in der dunklen Stadt Noctropolis von Tag zu Tag an. Leider haben mich Kunden, Aufgaben und fordernde Chefs zu lange aufgehalten.

Heute ist es endlich soweit! Habe mich in meinem Spielzimmer verbarrikadiert und von der Außenwelt abgeschottet, bin mit genügend Verpflegung in fester und flüssiger Konsistenz versorgt und habe sicherheitshalber zusätzlich das "Bitte nicht stören!"-Schild (welches bei meinem letzten Hotelbesuch irgendwie in mein Gepäck gefallen zu sein scheint) um die Türklinke (von außen!) fest angebracht. Niemand sollte in den nächsten Stunden mit dem Feuer spielen und versuchen den (hoffentlich bald) einstellenden Spielfluss im Wege zu stehen. Jans Aussagen lassen gute Unterhaltung erwarten – und auf genau diese Aussicht freue ich mich. Außerdem kann ich mich mit Deinem Ziel Jan, den fiesen Obermotz Flux bis Heiligabend die Leviten zu lesen, sehr gut anfreunden.

Heute scheint es – je nach meinem Geschick im Spielfortschritt – sogar ein teilweise barbusiges Spielerlebnis zu werden! *Glubschäuglein bekomm* Nicht das Jans zeitlich letzter und mein hiesiger Kommentar aufgrund möglicher, prüdistischer Vorgaben im Kleingedruckten des Mitgliedervertrags dieser Webseite der Zensur zum Opfer fallen? Ich werde mir auf jedem Fall ausreichend Mühe geben alles erlebte jugendfrei (und hoffentlich auch möglichst fehlerfrei!) auf das elektronische Briefpapier mit kultboy.com-Wasserzeichen zu bannen.

Aber was schwadroniere ich hier solange rum. Jetzt geht es los! Wo waren wir beim letzten Besuch im Sündenbabel dieses Molochs eigentlich stehen geblieben? Genau! Es stand ein zweiter Besuch in der Oper an um der fiesen Miss Zylinderchen die hart erkämpfte Linse im Tausch mit Stiletto und den anderen Geiseln zu übergeben.

Vor diesem Besuch mache ich aber erst noch einen Abstecher zum abgebrannten Bürogebäude von Incarnate. Das ist ein Schauplatz, welchen ich bei einem Blick auf der Karte gerade frisch erspäht, aber bisher noch nicht bereist und vielleicht zu wenig Beachtung geschenkt habe. Nicht das ich Wichtiges versäumt habe um diesem Flittchen mit Zylinder in die Schranken zu weisen.

Hier angekommen erwartet mich ein Wachmann vor der Ruine, mit dem ich einen ausführlichen Schwatz halte. Er gibt mir den Tipp, dass der Besitzer dieser ehemaligen Immobilie in der Kneipe nebenan die Abende und Nächte verbringt und dort durch den Trennungsschmerz vom Wohngebäude nun dem Alkohol fröhnend zugewandt ist. Diese alte Suffnase! Auf demselben Bildschirm, nur einen Klick weit entfernt, liegt die rosafarben belichtete „Neon Noose“-Bar. Diese ist schon von außen als deutlich zwielichtige, dem Rotlichtmilieu (oder dem Rosalichtmilieu!) angehörender Schnaps- und Lusttempel zu identifizieren.

Gehen wir rein und hören als erstes mal wieder einen stimmungsvollen Hintergrund-Sound. Der motiviert eine kurze Weile stehen zu bleiben um lauschend zu verweilen. Auch wenn sich das Musikstück bereits nach kurzer Zeit wiederholt, war es hier sehr treffend eingesetzt. Wir sehen eine Go-Go-Tänzerin (welche genauso viel Farbe erhalten hat, wie der von Jan bereits gerügte Herr vom Amt) hoch über den Tresen tänzeln sowie einen (hoffentlich gesprächigen) Schlawiner vorne an der Bar sitzen. Es ist der gesuchte Jim Drake. Da alles bis auf die Überreste der Grundmauern seines Gebäude auf die Ebenerde reduziert wurde, ist er über den Wertverlust desillusioniert und versucht sich in akuter Frustbekämpfung. Dankenswerterweise nimmt er sich aber die Zeit zwischen zwei Drinks uns Rede und Antwort zu stehen. So erfahren wir ein paar Hintergründe über die miesen Seilschaften und Klüngeleien in dieser Stadt.

Mit mehr Hintergrundwissen ausgestattet geht es jetzt flugs zur Oper: zum Showdown mit Frau Zylinderchen. Jan ist mit ihr bereits fertig geworden, dann muss es doch auch meiner Person gelingen sie in die Schranken zurückzuweisen! Ich habe mir einiges vorgenommen… Aber leider vielleicht zu schlecht ausgeführt. *auf mich selbst verärgert bin* Sie schnappt sich mein Mitbringsel, setzt mich außer Gefecht, schnallt mich auf ein dekoratives, drehendes Vertikalrad und spielt dann Messerwerfen mit mir als Ziel. Mal geht es gut, mal rutscht ihr leider auch das Messerchen etwas aus der Hand, so dass diese Wurfwerkzeuge den Körperkontakt zu mir suchend sich anbahnen. Aua! Autsch! Ich merke wie meine Halsschlagader in gleicher Frequenz wie mein Frust und Ärger zu pochen beginnt.

Doch glücklicher- wie auch überraschenderweise überlässt die Dame mich irgendwann (noch halbwegs in Schuss) meinem Schicksal und so erhalte ich die Gelegenheit doch noch das Weite zu suchen. Ein Schwatz mit dem Hausmeister und ein paar Klicks weiter, stehe ich auf wackligen Beinen und habe nun wieder eine zeitkritisches Passage zu überstehen. Es gibt sieben Minuten Zeit um das Weite zu suchen, Stiletto zu befreien und auch meine Verletzungen im Heilbad des Dusteröls im Schattenhorst zu heilen. Ich besuche einige, teils versteckte Räume im Keller der Oper, treffe auf eine (nicht allzu gefährliche) Jugendgang, tausche Informationen und erfahren das Stiletto im Wagen eines örtlichen Metzgers (hoffentlich nicht zur Schlachtbank) gefahren wurde.

Ich beschließe erst kurz ins Heilbad zu gehen und danach geheilt und hoffentlich mal ohne Zeitlimit auf die Suche nach meiner Weggefährtin zu gehen.

Was mir an den letzten Bildschirmen – und auch bei den Aktuellen beim Metzger – auffällt ist die etwas nachlassenden Qualität der Grafik. Ich finde in dem aktuellen Spielabschnitt die Bildschirme nicht mehr ganz so atmosphärisch uwie vom Anfang. Aber das ist Jammern auf immer noch hohem Niveau.

Nach etwas Konversation mit dem nicht gerade überreichlich mit Geist und Sprachvirtuosität gesegneten Herrn Schlachter und ein paar Klicks hier und da, finde ich eine Geheimtür und gerate direkt nach dem Durchschreiten in die Fänge von Doktor Makaber! Auch Du dickes Ei! Hatte nicht damit gerechnet, dass der nächste Schlingel genau hier bereits schon zu finden sein würde und in seiner Folter-Werkstatt er mich – auf sein Art! - freudig empfängt.

Nachdem ich kurz ausgeschaltet wurde, wache ich neben Stiletto auf. Leider nicht in einem Liebesnest aus Samt und Seide, sondern auf zwei voneinander getrennten OP-Tischen. Beide sind wir hübsch festgeschnallt und akkurat verpackt hingelegt worden von dem Herrn Doktor. Mister Makaber macht uns darauf aufmerksam, dass er kurz sein Besteck schärfen möchte (beziehungsweise die Messer wetzen) und dann zu uns zu kommen gedenkt, um unsere Körper etwas in Form zu schnibbeln. So ein Mist! Ein bisschen abnehmen kann man ja immer gerne – aber bitte nicht Arme, Beine oder Köpfe als Ganzes!

Es gibt (welch Überraschung) leider wieder mal ein Zeitlimit und der Countdown beginnt auch alsbald. Es sind diesmal 18 Minuten Zeit für den geneigten Spieler den Gefahren zu trotzen. Wir nutzen umgehend die ersten Sekunden der (hoffentlich nicht zu kurzen) Abwesenheit von Doktor Makaber und finden einen Weg uns zu befreien und zu fliehen. Wobei fliehen vielleicht nicht der richtige Ausdruck ist. Denn der einzig mögliche Weg hinaus führt durch eine fast schon labyrinth-hafte Spielumgebung. Habe ich wirklich???? Habe ich wirklich???? Habe ich wirklich dieses schreckliche Wort gesagt???? Oh nein... Nicht nur das ich auf so einen Suchselgang grundsätzlich und nie Lust verspüre, nun gehört dieses auch noch zu der gefährlichen Sorte. Eine falsche Entscheidung, ein falscher Schritt und man segnet das Zeitliche. Es bleibt bei der ehernen Grundregel: kein Abenteuerspiel ohne Labyrinth oder labyrinth-ähnliche Situation. Wie Jan muss ich auch den einen oder anderen Neuladevorgang zu Hilfe ziehen um den Spielfortschritt und den hoffentlich herannahenden Ausgang näher kommen zu sehen.

Solch einen Spielabschnitt wie hier hätte ich mir vorher nicht mal in den kühnsten Träumen ausmalen können. Das ist hammerharte, unfaire, unglaubliche Adventurekost. Es gilt – innerhalb des Zeitlimits – einige Räume zu bespielen. Hierbei sollen (teilweise sehr kleine und nicht gerade auffällige) Dinge gefunden und an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Leider sind die Dinge und Einsatzorte keineswegs logisch miteinander verknüpft. Teilweise sogar schon etwas abstrus lächerlich, dass man sich fragt: welches kranke Hirn hat denn diese Rätselkette wohl ausgeheckt? Außerdem gibt es Todesfallen und man kommt in keinem Raum automatisch ohne die richtige Idee weiter. Auch muss man teilweise einen Raum mehrmals besuchen.

Aber heute habe ich Zeit und Motivation! Ich habe nicht locker gelassen. Habe mich reingebissen, alles aus mir herausgeholt. Trotzdem – ich gebe es zu! – musste mir auch mal einen Lösungshilfe Hilfestellung geben. Ich bin mir sicher, dass es fast nicht möglich ist hier in einer angemessenen Zeit (ohne Lösungshilfe) durchzukommen. Mensch Meier! Mensch Schulze! Mensch Müller! Mensch Jan! Hast Du das etwa ohne Hilfe geschafft? Etwas weniger Härte hätte es schon in meinen Augen sein dürfen.

Aber endlich – etwas ermüdet (und auch etliche Tode gestorben) bin ich durch! Zum Abschluss gab es noch ein Schieberätsel (bisher das einzige Nicht-Dialog und Nicht-Inventarrätsel in diesem Spiel). Das war ganz O.K. und bot Abwechslung – allerdings hätte ich es lieber ohne Zeitdruck durch den Countdown gespielt.

Doch dann werde ich doch noch belohnt! Ich erreiche die eingangs meiner Worthülsen erwarteten Momente und sehe in einer Zwischenszene die gute Stiletto kurz blank ziehen und ihre Brüste den Gepflogenheiten der Umkleidung entlassen. Leider verwandelt sich ihr Anblick sehr rasch in den von Jan schon bildlich dokumentierten Schreckensblick vom barbusigen Träumling und danach zieht uns sofort zur nächsten Aufgabe: in den Fun Park von diesem Fiesling.

Jetzt dürfte ich etwa soweit wie Du Jan sein. Darum beschließe ich dass es erst am nächsten Spieltag weitergehen soll. Bin etwas müde von den rund fünf bis sechs Stunden in Noctropolis heute. Hoffentlich wird es beim nächsten Mal dann einen Hauch einfacher und entspannter. Nach wie vor bin ich von der Atmosphäre, dem Handlungsverlauf und allem Drumherum aber sehr gerne hier in der dunklen Stadt!

Wie sieht es bei Dir aus Jan? Konntest Du Dich schon durch den Park des Fieslings kämpfen oder wo treibst Du gerade Dein Unwesen?
Kommentar wurde am 18.11.2020, 19:30 von Lisa Duck editiert.
10.11.2020, 19:04 Lisa Duck (1913 
Hochverehrter Herr Jan,

ich kann es gar nicht glauben dass Sie im verteufelten Observatorium vor kaum - beziehungsweise fast gar keinen! - Problemen gestoßen und nur einmal vom Lichtkegel getroffen worden sind. Mich hat diese Stelle mürbe gemacht und zermartert. Was sind Sie nur für ein Hasardeur im Bereich Abenteuerspiel! *grummelbrummel*

Schön aber das Sie mit Ihren (wie immer) launigen Zeilen mir bereits großen Appetit auf die Fortsetzung der Mission in der dunklen Stadt bereitet haben. Ich bin gespannt was mich erwartet und kann es kaum noch erwarten der Schurkengilde im Ort dort zu zeigen was eine Schaufel... nein... äh... falsch!... was eine Harke ist! Besonders das von Ihnen freundlicherweise eingelinkte Bild vom Jahrmarkt lässt mich fast dahin zehren, weil es wirklich stark an den virtuellen Vergnügungspark aus Nightlong: Union City Conspiracy erinnert. Hier mal zum Vergleich ein Bild von einer Szene aus diesem Spiel...

Bei so großer Vorfreude auf ein Wiedersehen in Noctropolis gibt nur einer der Smilie-Freunde hier wieder was ich von einer Rückkehr in die Dunkelheit der Metropole dieser Verbrecherbande halte:

Kommentar wurde am 10.11.2020, 19:08 von Lisa Duck editiert.
09.11.2020, 20:43 jan.hondafn2 (2447 
Ohje! Wieder hat es mehr als einen Monat gedauert, bis ich mir das dunkle Heldencape wieder überstreifen konnte. Asche auf mein Spielerhaupt, dass das Aufspüren des Bösewichtes Flux durch meine Trägheit so schleppend vorankommt. Spätestens zum Heiligabend will ich diesen Mistkerl als Trophäe unterm Weihnachtsbaum liegen haben.

Wie kam ich soweit voran?
Eher schleppend. Nicht nur, dass ich wenig Zeit zum Spielen hatte, nein, auch ich hatte mir mit der von Lisa geschilderten Laufarbeit mehr als zwei Blasen in der dunklen Stadt gelaufen. Unsere stilvolle Stiletto war mir keine große Hilfe: "Schau mich nicht an, Du bist der neue Held der Stadt!" grummelte sie mir permanent entgegen, als ich sie um Rat fragte. Was solls, wir Männer sind es ja des Öfteren gewohnt *räusper*, selbst das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen.

Somit verschlug es auch mich ins Gewächshaus dieses schrillen Vogels namens Gründäumling. Der Herr mit dem grünen Daumen hat wohl die Tage zuviel Nachrichten geguckt. En vogue hat er sich doch tatsächlich mir und meiner Begleiterin mit einer Corona-Frisur präsentiert. Wollte wohl uns damit einen besonders gehörigen Schreck einjagen. Pffft! Sein Auftritt war genauso kurz, wie das Virus in China vorhanden war. Schwupp weg war er.
Hier hätten sich übrigens die Macher einen Countdown sparen können, denn mit nur wenigen Handgriffen ist man befreit und kann kurze Zeit später das wohlige Düsterölbad genießen.

Doch der Badespaß währte nicht lange. Ich wollte schnellstens vorankommen, um zumindest mit Lisas Fortschritt gleichziehen zu können. Es kam, wie es kommen musste: Nach stundenlanger Rumrennerei und Probiererei musste ich (Darksheer wird mich hassen!) in die Komplettlösung schauen. *Würg* Zuvor konnte ich dieses - bei mir äußerst unbeliebte Medium - noch links liegen lassen, denn nach ausgiebiger Suche konnte ich ein (weiteres) Geheimfach im Schattenhort entdecken. Eigentlich eine Frechheit, denn dieses Fach ist rein gar nicht ersichtlich. Hätte ich nicht zufällig auf diesen Pfeiler geklickt, wäre mir dieses Versteck (bis zur Zuhilfenahme der Lösung) auf ewig verborgen geblieben.
"Immerhin" ersichtlich, dafür aber nur mit der Lupe, war der Beamte in den Hall of Records. Wir wissen ja zumindest: Beamte sind gerne mal nicht da, wo wir sie suchen. Dass sich "Kollege Schnürschuh" aber mit dermaßen viel Tarnfarbe seinen Dienst angetreten hat, dass man im wahrsten Sinne des Worte nur noch schwarz sieht, ist ein oberstes Dienstvergehen seitens der Programmierer.

Nach all der Schwarzmalerei musste bei Cygnus eine ganz bestimmte Gesprächsfolge mit der Sekretärin durchlaufen werden, um hier im Spiel voranzukommen. Dies bemerkte ich erst spät, denn vorher ging ich der Annahme, mit der Empfangsdame alle erdenklichen Turteleien durchgegangen zu sein. Was soll ´s. Letztendlich konnte ich diesen ganz bestimmten Gesprächssatz ja doch noch ausfindig machen. Mein Augenverdrehen hättet ihr mal sehen sollen!! Zudem konnte ich mich im weiteren Verlauf freuen. Mit Frauenpower kam uns Stiletto zur Hilfe und ermöglichte mit schlagenden Argumenten (nein, nicht an was die Männer jetzt denken) ein "cooles" Weiterkommen im Spiel.

Nachdem, wie oben bereits angeführten Beamtenschwatz, konnte auch ich zur Oper vordringen. Am Eingang erwartete mich bereits ein frivoles Weib, welches um meine Gunst zu buhlen versuchte. Sie nahm doch tatsächlich das Wort Party in den Mund! Wie konnte sie sich in diesen Zeiten nur so benehmen? Mich an die Regeln haltend wies ich sie zurück und betrat das Opernhaus (ein Wunder, dass das überhaupt offen hatte ).
Im Rampenlicht stand bereits Miss Zylinderchen, die ähnlich wie ich mit meinen hiesigen Zeilen, mit Sarkasmus um sich warf. Alles andere als sarkastisch waren Ihre Drohungen, auf die ich eingehen musste.

Im Gegensatz zu Lisa hatte ich im Observatorium gar keine Probleme. Nur ein einziges Mal hatten mich die Lichtkegel erfasst. Ansonsten war die Abfolge der Lichtschwenks leicht zu merken. Dadurch war ich mit der Linsenbeschaffung ruckizucki durch. Womöglich wurde diese Passage für die erneuerte Version im Schwierigkeitsgrad verschärft? Ich empfand sie jedenfalls als einfach und schnell absolvierbar.

Die Zeit tickte nun unaufhörlich. Nun gab es bei ablaufender Uhr deutlich mehr als bei den vorigen Countdowns zu tun. Man sollte sich sputen, denn eine ganze Rätselkette mit gleich mehreren Räumen wollte bewältigt werden. "Gekrönt" wurde das Ganze mit einem Türenrätsel, bei dem farbige Punkte verschoben werden mussten. Bloß gut, dass ich beim Eintreffen vor der Pforte noch gute dreieinhalb Minütchen Restzeit hatte. Ca. 10 mal musste ich den Spielstand bemühen, dann war die Tür geknackt und das rettende Ölbad wartete auf mich.
Irgendwie wirkte mein Badewannenzusatz diesmal auf Stiletto sehr aphrodisierend. Kaum war ich der Badewanne entstiegen, zog sie auch schon blank.
Doch die Kontakte an diesem Abenteuerabend waren einfach zu viele! War ´s der Gründäumling oder die sexgeile Partyhure? Das hatten wir nun davon! Der Virus und seine viel beschrienen Nach-/Nebenwirkungen. Da haben wir uns was eingebrockt!!

Der Virus in Person ist also der Träumler, der uns nunmehr zum Narren halten möchte. Flugs nahm er mich auf (s)einen skurrilen Jahrmarkt mit, der mich just an den Vergnügungspark in Nightlong erinnerte. Sieht klasse aus, oder Lisa? Und wenn ´s am schönsten ist, soll man ja bekanntlich (natürlich vorerst nur) aufhören.
Also, was haben wir derzeit: Einen größenwahnsinnigen Träumler, ein mystisch-gruselig angehauchtes Setting plus die Vorfreude auf ein Vorantreiben der Geschichte. Adventureherz was willst Du mehr?

Lisa? Bist schon mit Träumlers Achterbahn gefahren oder halten dich Miss Zylinderchens fiese Rätsel noch auf Trab?
Auf ein zügiges Weiterkommen. Die Geschichte nimmt nun weiter an (Achterbahn-)Fahrt auf.
Kommentar wurde am 09.11.2020, 20:50 von jan.hondafn2 editiert.
03.10.2020, 18:07 Lisa Duck (1913 
Noctropolis – Du olles Sündenbabel! Wieso habe ich Dich schäbigen Moloch eigentlich in den letzten Wochen vermisst?

Doch die Zeit unserer Trennung ist nun vorbei! Nach Jans Fortsetzung seiner Mission ist endlich auch wieder Anlass und Gelegenheit mich – mit dem beim letzten Auftritt frisch erworbenen Superhelden-Mäntelein – in die Schurkenjagd zu stürzen. Mal sehen wohin der Weg den guten Peter Grey heute führen wird.

Es beginnt mit: einer kleinen Ernüchterung. Denn es lässt sich heute erst Mal alles ein bisschen zäh an. Viel Lauferei (beziehungsweise über die Karte Herumreiserei), einige Gespräche – aber nicht wirklich viele Neuigkeiten, welche einen in der Geschichte deutlich weiterbringen. Denke ich habe wahrscheinlich das eine oder andere übersehen, überhört oder war gar unaufmerksam und bin somit anfangs etwas ziellos durch Noctropolis gereist.

Insgesamt empfinde ich aber dass die Handlung bisher gut durchdacht und auch interessant geschrieben ist. Es ist zwar gerade kein Erlebnis-Stakkato der besonderen Art, aber die Geschichte wird fortwährend so weitererzählt, dass man mehr erfahren und weiterspielen möchte. Und außerdem wird es zunehmend mysteriöser. Kurios an den Gesprächen ist übrigens für mich, dass alle Gesprächspartner verfilmte Schauspieler sind – aber unser Protagonist und Held Peter Grey keine Sprechrolle zugeteilt wurde. Seine diversen Dialogmöglichkeiten erscheinen lediglich als Bildschirmtext, sind aber nicht verfilmt oder vertont worden. Ist aber auch nicht tragisch, weil der Hauptcharakter nicht gerade charakterstark gecastet wurde.

Gleich zu Beginn heute ist eine Sache positiv auffällig, welche wir uns aber bereits am letzten Spieltag erstritten hatten. Ab sofort scheint die gute Stiletto mir nicht mehr von der Seite zu weichen. (Anmerkung dieses Zeilenschreiblinges: Anders als der geneigte Mitspieler konnte meine Person ihr ja am letzten Spieltag sogar einen lecker Schmackebatz abringen.) Sie begleitet mich als Verbündete nun durch die Stationen des Spiels. So soll es sein – so muss es sein! *frohlockend, begeistert guck* Teamwork ist doch immer besser als nur Einzelkämpfer zu sein! Ich mag mittlerweile bereits ihre manchmal sarkastischen Kommentare, auch wenn die wenigen sich stetig wiederholen. Und außerdem ist sie sehr hilfreich. An zwei Stellen brachte die Dame – ältere und nicht gerade auf Adonis geimpfte – Männlein dazu für den Handlungsfortschritt wichtige Dinge zuzulassen, was Superheld Darksheer nicht geschafft hat. Ist halt immer gut eine starke Frau an seiner Seite zu haben!

Der Wegstrecke führte anfangs heute vom Haus der Witwe Bornick (welche dem Jan ja schon bestens bekannt ist – Du alter Witwentröster!), über die Baustelle des Sonnennadel-Hauses bis hin zum Geschäftskomplex der Cygnus Construction (dem Erbauer des Sonnennadel-Hauses). Dieser Weg ist wie schon erwähnt gespickt mit Gesprächen mit diversen Charakteren und nicht wirklich übermäßig schwierigen Aufgaben. Entscheidend ist es die richtigen Dialogbäume zu erwischen um den Sprung zum nächsten Schauplatz zu schaffen. Das freie Speichersystem ermöglicht es zum Glück so einiges auszuprobieren. So ist es kein Hexenwerk weiter zu gelangen bis zum nun anstehenden Standort: dem Gewächshaus. Die Location spricht fast dafür dass wir dort dem nächsten Bösewicht (den Gründäumling) in die Suppe spucken sollten. Es verspricht also nach dieser etwas ruhigeren Spielphase gleich spannend zu werden. Ich freu mich drauf, mache aber erst mal eine kleine Verschnauf- und Stärkungspause - bevor es weiter geht.

*Spielunterbrechung, Verschnaufpausenstart, Mittagsschläfchen, Verschnaufpausenende, Ende der Spielunterbrechung*

Weiter geht es nun also vor dem Gewächshaus, wo wir den besagten fiesen Finger vermuten. Nach einer kleinen Diebestour auf der Ladefläche eines offen stehenden Lastkraftwagens fassen wir unseren Mut zusammen und versuchen hinein in das (natürlich adventuretypisch) verschlossene Gemäuer zu kommen. Bei dem Versuch fällt eine Eigentümlichkeit in der Benutzung eines Gegenstandes aus dem Inventar auf. Wenn man im richtigen Bildschirm das Inventar öffnet und den richtigen, gerade dort benötigten, Gegenstand durch "Benutzen" auswählt wird sofort eine Aktion ausgeführt. Man muss den Gegenstand nicht wie eigentlich genreüblich dann noch am richtigen Hotspot einsetzen. Das vereinfacht die Lösungsfindung, da es die Kombinationsmöglichkeiten reduziert. Außerdem war es bisher stets so, dass es nur wenig Gegenstände im Inventar gab und diese auch schon jeweils alsbald in einem der nächsten Locations oder Bildschirme eingesetzt werden mussten - was die Kombinationsmöglichkeiten weiter herunterfährt. In dieser Hinsicht gehört "Noctropolis" sicherlich zu den einfacheren Genrevertretern, da wir nicht endlos viele Dinge an endlos viele Hotspots an endlos vielen Orten zu transportieren haben. Das ist allerdings nur eine Seite der Medaille - über die andere (dieses elende Pixelsuchen) möchte ich mich gerade (in guter Stimmung befindlich) nicht auslassen.

Beim Aufeinandertreffen mit dem erwarteten Bösewicht haben meine Begleiterin und ich nicht den Hauch einer Spur eines blassen Schimmers einer Chance gegen diesen. Man wird sofort überwältigt und es beginnt ein weiterer zeitkritischer Abschnitt im Spiel. Habe ich eigentlich bereits mal erwähnt wie sehr ich diese hasse? *angesäuert guck*

Drei Minuten werden uns vom kleinen, grünen Mann gewährt um uns a) aus der misslichen Lage zu befreien und in Sicherheit zu bringen und b) uns von der verlorenen Lebensenergie wieder zu generieren. Glücklicherweise stoppt die Zeit bei jedem begonnenen Dialog oder auch nur beim Öffnen des Befehlsmenüs. Bei geöffnetem Menü können wir uns dann in aller Ruhe überlegen was die richtigen Schritte sein könnten und diese dann in die Tat umsetzen. Das nimmt etwas vom Zeitdruck und erleichtert die Überwindung dieser Passage.

Nach wie vor finde ich die Hintergrundakustik an den einzelnen Standorten abwechslungsreich und meistens gut gewählt. Das fällt mir auch hier beim Gewächshaus erneut wieder auf.

Nach der Meisterung dieses zeitkritischen Abschnittes geht es dann mal kurz ins Opernhaus – aber nicht um uns etwas klassische Entspannungsmusik zu gönnen. Denn… Was ist das denn?! Potzblitz und heiliger Schneider! Warum nur geraten wir heute von einem Dilemma in das Nächste? Denn dort wartet leider bereits der nächste Fiesling, die gar nicht so ehrenwerte Miss Zylinderchen. Dieses Luder hat dann gleich mal locker flockig die gute Stiletto ausgeschaltet und in ihren Gewahrsam gezwungen und mich damit unter Druck gesetzt für sie einen kleinen Dienstbotengang einzulegen. Sie bräuchte nämlich gerade mal eine Linse und bietet im Tausch dafür das Leben von Stiletto und der sonstigen Zuschauerschar dieses dort aktuell aufgeführten Trauerspiels an. Na klar! Wer braucht denn eigentich keine Linse! Aber woher nehmen? Leider bleibt mir nichts anderes übrig als vorläufig mein Superhelden-Cape gegen gegen simple Dienstbotenkleidung zu tauschen und mich auf diesen Botengang zu begeben.

Warum sich die olle Schwerenöterin die Linse nicht selbst besorgen möchte, leuchtet mir als bald an der nächsten Lokation (dem Observatorium) blitzartig ein. Denn diesen Ort betreten eigentlich freiwillig nur hochgradige Rätsel-Masochisten! Hier wartet erst ein Hindernis, welches ich nur mit reinem Trial & Error lösen konnte und direkt danach eine echte Nervszene, welche selbst den ruhigsten Vertreter unter uns Retrospielfreunden in den Wahnsinn – oder in den Verlust durch Glasbruch diverser in der Nähe befindlicher, flugtauglicher und fragiler Gegenstände - treibt.

Man hat im Observatorium drei Gegenstände aufzusammeln und dann mit Hilfe zweier dieser Gegenstände das Linselein aus dem großen Feldstecher der dortigen Location zu demontieren. Das ist für sich genommen noch nicht weiter tragisch – tragisch ist leider die Tatsache das die benötigten Sachen verstreut im Raum (natürlich möglichst weit von der Eingangstür entfernt) liegen und wir jeweils auf dem Weg zu ihnen den drei sich bewegenden Lichtkegeln der Suchscheinwerfer der Hausaufsicht zwingend aus eben diesen Weg gehen sollten. Geraten wir in einen von diesen Lichtkegeln, werden wir eingebuchtet und unser Abenteuer endet vorerst hinter Gittern. Es heißt also sich den Verlauf der Lichtkegel einzuprägen und über nicht beleuchtete Stellen zum richtigen Zeitpunkt zu den Gegenständen – und wieder zurück :-( - zu gelangen. Und das unter erschwerten Bedingungen, denn unser Held startet langsam und bewegt sich auf dem Weg zum nächsten Standort in gefühlter Superzeitlupe! An dieser Stelle kommt für mich so etwas wie das Frustgefühl eines Biathleten am Schießstand im Staffelwettbewerb auf: ständiges Nachladen ist garantiert (was auf das Spiel bezogen einen Neustart vom letzten Speicherpunkt bedeutet). Ich finde diese Stelle nervig, langatmig und schlicht überflüssig. Wenn jetzt auch noch das obligatorische Labyrinth an einen der nächsten Spieltage kommt gedenke ich sattsam auszuflippen!

Nach dem Meistern dieser Szene ist jetzt aber für mich heute endgültig Schluss. Ich tanke nun neue Energie (habe ich eigentlich noch genügend Duster-Öl neben meinem Quietscheentlein am Badewannenrand stehen?), schone Kräfte, bündele diese und treffe dann am nächsten Spieltag wieder auf Miss Zylinderchen in der Oper. Diesmal bin ich aber besser vorbereitet, Du altes Biest! Zudem werde ich die von dir geforderte Linse aus meinem Beutezug im Observatorium dabei haben.

Wie ist es aber Dir Jan in der Zwischenzeit ergangen? Hast auch Du den Spielfortschritt noch stets im Blick oder benötigst Du etwa auch diese Linse um die nächsten Etappen des Abenteuers näher kommen zu sehen?
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