Was man Wohlwollenderes über einen Computer sagen kann? Na, z.B. das Folgende:

"Alle Achtung. Besser kann man ein Rollenspiel für die Amiga-Familie wohl kaum machen! [...] Schon bevor Ultima Underwolrd die Rollenspielwelt komplett umkrempelte, zeigten die Kellerkünstler von Thalion der staunenden Fachwelt ('Wie habt ihr denn das gemacht?') sanft scrollende 3-D-Dungeons auf Commodores Flaggschiff. [...]"

(Michael Hengst über "Ambermoon", Ausgabe 12/93)

oder etwa...

"Es ist einfach erstaunlich, was da auf einer kleinen Diskette schlummert: Turrican 3 schlägt alles für den Amiga bisher Dagewesene und darf ohne Frage als das beste Actionspiel angesehen werden, was es je für Commodores Maschine gab oder geben wird. [...]"

(Knut Gollert über "Turrican 3", Sonderheft "Die 100 Besten Spiele 1993")

oder noch ein Beispiel:

"Was für eine Grafik! Was für ein Sound! Was für ein Spiel! Die Jungs von Thalion haben derart viel Arbeit in das Projekt gesteckt, das man glaubt, den Schweiß aus den Disketten tropfen zu sehen. [...] Kauft Euch dieses Programm!"

(Richard Eisenmenger über "Lionheart", Ausgabe 2/93)

So etwas verstehe ich unter "wohlwollend", und nicht irgendein Geschwafel darüber, wie sehr viel besser ein Programm hätte sein können, wenn man doch nur die Hardware richtig ausgenutzt hätte. Das ist eine reine Feststellung, mit Lob oder gar Anerkennung hat das absolut nichts zu tun! Und genau damit hatte der Lenhardt immer so seine Probleme, was auch der Grund dafür ist, dass ihm vergleichsweise selten ein "Gut" oder gar "Super" über die Lippen gekommen ist. Bei einem Satz wie "Grafik und Sound wurden gegenüber der PC-Version kaum verbessert und sind für Amiga-Verhältnisse recht mickrig", hätte er lieber von "weit unter dem gängigen Amiga-Niveau" oder "bleiben hinter den Fähigkeiten des Amigas weit zurück" sprechen können. Da ist so überhaupt nichts Enthusiastisches dran; klingt bei ihm alles so zugeknöpft sachlich, so als würde er das komplette Telefonbuch runter rattern. Da waren andere Power Play-Redakteure ganz anders (siehe oben), denen hat man den Spaß an der Freud abgekauft. Für den Lenhardt hingegenwar der Amiga (wie auch andere Systeme) schon seit jeher nichts anderes, als eine lästige Pflichtübung! War schon gut so, dass er sich später dem PC Player-Magazin zugewandt hat...

BTW: Die Grafiken von "Pirates! Gold" der PC-Version wirkten seinerzeit ebenfalls recht verwaschen, bekamen aber trotzdem - verglichen mit "Starflight" - respektable 58 Prozent... und das war immerhin auch schon 1993! Aber in diesem speziellen Falle war das ja bestimmt so gewollt, von wegen Aquarell-Look, und so...
Kommentar wurde am 08.02.2015, 01:43 von Bren McGuire editiert.

So hört sich das also an, wenn die Power Play eine Amiga-Konvertierung lobt? Wow! Dann möchte ich nicht erleben, wenn der Heini mal richtig grantig wird! Das Positive negativ vermitteln, eine völlig neue Vorgehensweise! Na, da halte ich mich doch lieber an einen "altbackenen" Redakteuer wie den Eisenmenger; z.B. bei "Monkey Island 2":

"Achtung, Diskettenbenutzer! Elf Disketten, die während des Spiels wild umherjongliert werden, liegen der Packung bei. Uff! Verdammt gut ist die Grafik geworden. Man möchte gar nicht glauben, dass das nur 32 Farben sein sollen. [...]"

Mal abgesehen davon, dass auch hier wieder einmal von Seiten der Power Play vergessen wird, dass es möglicherweise ein "paar" Amiga-Besitzer da draußen gibt, die über solche exotisch anmutende Hardware-Erweiterungen wie etwa eine Festplatte und/oder Turbokarte verfügen, schafft es der gute Richy doch in erstaunlicher Weise, sowohl die guten wie auch schlechten Fakten in seinem Meinungskasten auf höchst erfrischende Weise unterzubringen. Lenhardts kurze "Lobhudelei" bzgl. der Amiga-Grafik von "Starflight" liest sich da schon eher wie ein Grabgesang, ist aber genaugenommen eine Ode an diesen Rechner, ja, jetzt verstehe ich! Was für ein ausgefuchstes Kerlchen, da muss man erstmal drauf kommen! Andererseits, für seine ausufernden Gefühlsregungen - zumindest wenn es einmal nicht um den PC ging - war dieser Redakteur schließlich noch nie bekannt...

Und was den anderen Tester, also Michael Hengst, beim Test zu "Starflight 2" angeht: Sollte die äußerst wohlmeinende Grafiknote tatsächlich nur aufgrund seines rein persönlichen Geschmacks zustande gekommen sein, beweist das doch nur, dass es dieses Magazin mit den angeblich regelmäßigen stattfindenden Wertungsrunden, an der sämtliche PP-Redakteure beteiligt gewesen sein sollen, letztlich wohl doch nicht so genau genommen hat...

Weiß ich schon. Nichtsdestotrotz hat man aber auch hier scheinbar wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen, denn wie ist es sonst zu erklären, dass der ebenfalls in der Power Play 3/90 getestete zweite Teil von "Starflight" mit seiner nur marginal verbesserten Grafik ebenfalls nach vier Jahren noch ganze 3 Prozent draufgeschlagen bekommt? Logisch ist so was jedenfalls nicht! Und verwaschen ist selbst heute noch so manche Textur in so manchem High-End-Spiel, das "zwingt" die Redakteure aber auch nicht zur Abwertung! Aber darum geht es eigentlich nur beiläufig; vielmehr schiebt der Lenhardt dem Amiga völlig grundlos den Schwarzen Peter zu. Wenn von seiner Seite aus schon diesbezüglich Kritik geübt werden muss, dann soll er sie bitteschön beim verantwortlichen Hersteller/Konvertierungsteam suchen, und nicht mal wieder auf ein System schimpfen, welches im vorliegenden Heft, das da den Namen "PC Player" trägt, überhaupt keine Rolle spielt!

"Schuster, bleib bei deinen Leisten" oder in diesem Fall "Heini, bleib bitte, bitte bei Deinem vielgeliebten PC und verschone uns mit solcherlei dümmlichen Kommentaren!"

Curse of Enchantia II...quasi. Die Grafik war wirklich so ein bisschen verwaschen, aber schlecht sah das nun wirklich nicht aus.
Das herumhüpfen auf den Asteroiden hatte was (unfreiwillig?) albernes an sich.

Die PowerPlay II...ach nee, tschuldigung...PC Player übertreibt mit ihrer Wertung.

Vielleicht hatte Heini an diesem Tag auch nur die falsche Brille aufgesetzt?! Aber man denke z.B. nur an den "Starflight"-Test: Da bekommt die PC-Variante immerhin 63 Prozent, die Amiga-Version jedoch nur 48 Prozent, da "Grafik und Sound gegenüber der PC-Version kaum verbessert wurden und für Amiga-Verhältnisse recht mickrig sind." Tja, und im Falle von "Universe", wo beide Fassungen grafisch gleichauf liegen, ist es natürlich ebenfalls der Amiga, der Schuld an den "verwaschenen Bildern" ist. Wer hat Heinrich überhaupt gesteckt, dass es das Spiel auch für den Commodore gab? Schließlich war ihm dieses System doch schon anno 1991 völlig schnuppe!

"konstant verwaschene Bilder lassen die Grafik veraltet wirken. Das wird doch nicht daran liegen, daß es sich bei Universe um eine Amiga-Umsetzung handelt?"

Nein, Herr Lenhardt, die Grafik wirkt lediglich auf Sie veraltet, weil Sie unbedingt wollen, daß die Grafik einer Amiga-Umsetzung auf den tollen PC einfach veraltet wirken muß. Das nennt man Selbstverarschung aufgrund vorurteilsbehafteter falscher Erwartungshaltung.

Die Grafik ist ein gutes Beispiel dafür, was man mit Tricks aus dem A500 so alles rauskitzeln konnte. Das Spiel selbst ist eher mäßig.

Bin ich nie richtig mit warm geworden. Vor allen die ineinander verschachtelten "Benutze"-Optionen waren wirklich nervig.
Zudem ist meine Amiga-Version auch nach mehrmaligen Umtausch ständig abgestürzt. Festplatteninstallation war auch nicht drin.

Wirklich den Hut ziehen muss ich aber vor der farbenfrohen Grafik, die sogar auf OCS/ECS-Amigas fast wie AGA aussieht.