Die Kommentare geben es schon ziemlich genau wider: Im Frühjahr 1994 fing so langsam die Welle an AGA und CD32 Games Fahrt aufzunehmen. Dies war die gute Nachricht. Die Schlechte? Mit Commodore per se ging es von nun an peu á peu bergab. Bren McGuires Kommentar aus 2008 im Hinblick aufs Cover passt somit vortrefflich, nach dem Motto: "Wir müssen schon einen Flaschen-/Vasengeist beschwören, um das Ruder noch irgendwie rumzureißen!"
Da wir gerade beim Cover sind: Orientalische Covermotive hatten wir doch bereits jüngst in der 7/93 beäugen dürfen. Jetzt schon wieder? Also mir persönlich geht diese überzogene Orientalistik ohne jeglichen Spielebezug so langsam auf die kürzlich verputzten Ostereier. Madame schwerbewaffnet hatte ja zumindest noch einen gewissen Detailreichtum (nein, nicht was ihr jetzt versauterweise wieder denkt!) vorzuweisen. Dieser zukünftig von Nackenstarre geplagte Turbanträger, der sich "adrett" in den Farben des aktuellen Auswärtstrikots der Deutschen Nationalelf kleidet, wirkt eher billig und bildlich unausgegoren auf mich. Dafür gibts 4 dünne Dschinn-Pünktchen von mir.
Nun wollen wir uns aber dem Inhaltlichen des Heftes zuwenden. Darkpunk hatte mit dem ersten Kommentar hier zu Recht gewarnt. Fehlerbehaftete bzw. durch und durch fehlprogrammierte Stahlkolosse kündigen sich in Form eines Previews (leider auf kultboy noch nicht vertreten) an. Horch, horcht! Selbst zu diesem frühen Zeitpunkt, schien Richy Löwenstein bereits eine festsitzende Brilla mit rosanem Farbanstrich (von Mirage pünktlich geliefert) zu tragen:
"...schließlich ist es das erklärte Ziel des Herstellers, selbst den in puncto Spielbarkeit bislang unübertroffenen Amiga-Klassiker ´IK+´ locker auf die Matte zu legen" IK+...LOCKER...auf die Matte... Der war "gut"!!
Wesentlich seriöser gestalten sich die Testseiten des Heftes. Bei den Tests zu Beneath a Steel Sky und Der Schatz im Silbersee können Adventurefans nur mit der Zunge schnalzen; CD32 Enthusiasten können ihre Konsole -zumindest was das Grafische anbelangt- mit Microcosm mal so richtig in schicker Aktion sehen, und AGA-Zocker dürfen ihre 1200er Rechner für vier potenzielle Neuanschaffungen warmlaufen lassen.
Abgelacht wird in der Mailbox Rubrik mit dem Leserbrief Mut zum Blut, plus der Joker himself darf mal wieder feuchtfröhlich seinen Kotzstrahl aufs Spiel Eggminator: It's Jokement Day niederprasseln lassen.
Doch der Trüg scheint...*hust*...Schein trügt, denn das überdurchschnittlich positiv erscheinende Heft wird mit ermüdenden (für mich jedenfalls!) Benutzersoft-Berichten im User Club ein wenig nach unten gezogen. Brilliance (Malprogramm) und die Soundtools Deluxe Music 2.0 bzw. Megalosound haben sicherlich den ein oder anderen Anhänger gefunden. Doch welcher Amiga-User hat seine "Freundin" mit Lernsoft vom Hersteller Heureka malträtiert??
Wie dem auch sei, schauen wir doch nun in den Kleinanzeigen-Teil:
- Jemand mit dem Pseudonym The Ass verscherbelt Amiga Spiele. "The Ass"!? Edgar...bist Du ´s??
- Nen schönen Schreib-/Druckfehler gibts hier zu bestaunen:
"Deutsche Demogruppe sucht...zur Verwirklichung ihrer Prospekte" Uppsala. Hier war wohl eher Projekte gemeint.
- Den korrekt gendernen "Freakerinnen-Sucher" habt ihr bereis von mir im Jahre 2009 vorgestellt bekommen.
- Letztlich gehen wieder mal Grüße an einen Magdeburger...hey...das war ja ich vor 30 Jahren!! Kann mich leider aber gar nicht mehr daran erinnern, ob ich alle Spiele aus meiner Anzeige verkauft habe, geschweige denn, wie viele Interessenten sich damals gemeldet haben.
Nun aber die Augen gespitzt und die Ohren aufgerissen...oder so ähnlich und rein ins gute Demo Galerie Stübchen. Mit Arte, 9 Fingers und End of the Misery standen diesmal gleich drei hochkarätige Demos zur Auswahl. Da die Verlockung diesmal sehr groß war, hab ich mich einfach mal für einen kleinen Vergleich entschieden: Arte vs. 9 Fingers . Auf gehts:
Wo bei den 9 Griffeln mächtig die Techno-Party abgeht, ist bei Arte ein eher funkiger Groove mit allerlei Zoom- und Vektorspielereien zu verzeichnen. Auf jeden Fall standen wir Teenager mit offenen Mündern vor der Spaceballs Demo. Nie hätten wir auch nur im Traum daran gedacht, dass der "kleine" Amiga solch ein Feuerwerk aus seinen Chips zaubern kann.
Kurzfazit: Arte ist natürlich auch ein schick arrangiertes Demo, doch gegen den fulminant-fetzigen Danceparty-Gegner der Spaceballer ist kein Kraut gewachsen. 9 Fingers wins!
Zu den Osterfeiertagen konnte es eigentlich nur Einen geben: Er ist brutal, er hat den einprägsamen Namen Wnschnz, er bekämpft den nochmals brutaleren EGG-1000 und er hat Eier aus rostfreiem Stahl...er ist...
Der Eggminator!
Unspielbar! U N S P I E L B A R!!...schrie ich nach 10 Minuten durchs Zimmer und konstatiere...
Anders kann man diese verkorkste Eierpampe nicht bezeichnen. Die drei mickrigen Leben sind so schnell weg, dass Arni Schwarzenegger nicht mal so schnell "Hasta la vista, Baby" sagen kann. Ich habe es einmal ins dritte Level geschafft, wo ich dann aber sofort die eigelbe Flinte ins Korn werfen musste. Trefferaufnahme:
GRAFIK: 15 %
ANIMATION: 19 %
MUSIK: 39 %
SOUND-FX: 18 %
HANDHABUNG: 16 %
DAUERSPASS: 5 %
GESAMT: 7 % "SALMONELLENVERGIFTUNG!"
Kaum zu fassen, aber wahr. Dieses total vermurkste Spiel ist noch schlechter als Astate! Somit darf meine zweite Einserwertung hier und heute bei Kultboy verbucht werden.
In der Coin Op Sektion wurden diesmal knapp zwei Dutzend Automaten vorgestellt. Ich staunte nicht schlecht als ich von einem Spiel namens Hard Drivin's Airborne las. Hier geht man doch tatsächlich mit futuristischen Science Fiction Mobilen an den Start, die nicht nur fahren sondern auch fliegen können.
Per Mame stellte sich bei mir leider nur ein wenig befriedigendes Spielgefühl via Tastatur ein. Man müsste so ein Equipment (das G27 Lenkrad hab ich immerhin schon mal) wie dieser Herr in petto haben, um so richtig Freude an dem Spiel zu haben.
Immer wieder krass, wie all nach den vielen Gaming-Jahren noch Spiele aufploppen, von denen man noch nie etwas gehört hat. So absurd/verrückt
Hard Drivin's Airborne auch im ersten Augenschein wirken mag, so faszinierend stellt es sich gleichzeitig auch für mich dar. Einfach Wahnsinn, was die Entwickler sich damals alles so haben einfallen lassen.
Jetzt halte ich bereits den April Joker in den Händen und bin mit diesem auch fast fertig. Freue mich ganz besonders, ein Amiga Spiel anzugehen, welches ich schon seit Jahren mal durchzocken wollte. Nur der Schwierigkeitsgrad bereitet mir jetzt schon ziemliche Bauchschmerzen, denn dieser stellte mich damals bereits vor scheinbar unbezwingbare Hürden...
Ob ich das Spiel heuer dennoch bewältigen kann? Mit welchen Aprilscherzen führt uns diesmal unser jokiale Possenreißer an der Nase herum? Und wie entwickeln sich die Hoffnungsträger CD32 und A1200 weiter?
Antworten auf diese Fragen und natürlich Vieles mehr lest ihr in der Wonnemonat Ausgabe Mai.
Kommentar wurde am 14.04.2024, 12:25 von jan.hondafn2 editiert.