Berghutzen schrieb am 02.05.2012, 15:40:
Ich hab soeben meinen Bruder überredet, mir doch mal Teil 1 für den Cube auszuleihen. Mal sehen, ob ich mich mit dem Genre anfreunden kann. Bisher hab ich es nie gespielt.
Eine gute Wahl - der perfekte Einstieg in die Reihe, wie ich finde!
Grafisch sowieso einer der eindrucksvollsten Titel überhaupt - und zwar systemübergreifend! Bessere Rendergrafiken sind mir bis heute nicht mehr untergekommen - dies gilt ebenso für "Resident Evil Zero", welches ja bis dato GameCube-exklusiv ist. Dass sich dieser Grafikstil mittlerweile nur noch in klassischen Point-and-Click-Adventures wiederfindet und ansonsten quasi ausgestorben ist, ist wirklich traurig! Die verschiedenen Räumlichkeiten wirken keineswegs leblos, wie es noch im Original der Fall war: Fast überall werden die detailverliebten Örtlichkeiten mit zusätzlichen Animationen (die bedrohlich wirkenden Schatten der großen Ventilatoren, die an die Wände des unterirdischen Labors projiziert werden, das sanft im Wind wiegende Laub des unheimlichen Waldes, das Flackern der Kerzen in der Empfangshalle/im Speisesaal, das helle Flackern der Blitze von draußen) äußerst atmosphärisch unterlegt... von einer gewissen Sterilität kann also keine Rede sein...
Die Steuerung hat mich persönlich nicht großartig gestört, da ich gerade bei dieser Art von Spielen ("Resident Evil", "Parasite Eve II", "Dino Crisis", "Alone in the Dark: The New Nightmare", "Hard Edge" usw.) ohnehin lieber auf das Steuerkreuz zwecks Bewegung der Charaktere zurückgreife als auf den (in dieser Hinsicht) ungenauen Analogstick. Außerdem sind die alten "Resident Evil"-Teile ja auch keine "schnellen" Action-Adventures, sowie es mittlerweile bei den Episoden neueren Datums ("Resident Evil 4 - 6") der Fall ist. Ferner muss man hier auch noch seine "Birne" gebrauchen... und ich rede jetzt nicht nur von den Rätseln, denn darüber hinaus ist strategisches Vorgehen bei der Beseitigung der einzelnen Gegner angesagt...
Der Nervenkitzel ist - ganz im Gegensatz zu den neueren Ablegern der Serie - jederzeit vorhanden, finden
Chris bzw.
Jill doch nicht allerorten ständigen Munitionsnachschub und müssen ihr Heil des Öfteren in der Flucht suchen. Und selbst das (zugegebenermaßen etwas geschmacklose) Anzünden/Verbrennen der (nicht ganz so) toten Zombies will durchdacht sein, denn ansonsten wartet zu einem späteren Zeitpunkt die ein oder andere unangenehme Überraschung auf das Helden-Duo! Die neu hinzugekommenen Selbstverteidigungsmechanismen mittels Dolch, Handgranate oder Elektroschocker, die im Originalspiel ja noch nicht vorhanden waren, stellen ebenfalls eine Bereicherung dar. Doch auch die zusätzlichen Areale (das kleine Waldstück, die unheimliche Hütte im düsteren Unterholz, der Unterwasserbereich des Haifischbeckens etc.) wirken keinesfalls aufgesetzt, sondern fügen sich nahtlos ins Geschehen ein und sorgen für den ein oder anderen zusätzlichen Schockmoment bzw. Augenschmaus!
Meiner Meinung nach ist das GameCube-Remake von "Resident Evil" eine der allerbesten Neuauflagen, die je veröffentlicht wurden! Nichts gegen die zeitgemäß aufbereiteten Versionen eines "Metal Gear Solid: The Twin Snakes" oder "Tomb Raider Anniversary", welche mir ebenfalls sehr gut gefallen haben - an das Remake des Capcom-Klassikers reichen sie jedoch zu keinem Zeitpunkt heran!
Für mich war die Neuauflage von "Resident Evil" seinerzeit der ausschlaggebende Grund, mir überhaupt einen GameCube zu holen, und ich wurde nicht ansatzweise enttäuscht! Seitdem ich jene Fassung besitze, packe ich die alten Versionen dieses Spiels nicht mehr an; zu krass sind die grafischen und inhaltlichen Unterschiede! Lediglich der 2006 erschienenen DS-Variante "Deadly Silence" vermag ich aufgrund des zusätzlichen "Rebirth"-Modus (inklusive neuartiger Stylus-Rätsel) sowie der guten Ausnutzung des Doppelbildschirms plus der jederzeit abzubrechenden "Tür-Sequenzen" noch einen gewissen Reiz abzugewinnen...
Kommentar wurde am 03.10.2012, 14:28 von Bren McGuire editiert.