Naja, das ist aber jetzt seeeeeeehr zurechtgebogen, genau diese "Knicke" machen ja nun mal einen erheblichen Unterschied.
Nach der Logik könnte man auch sagen, dass ein Flugzeug auch nur ein sehr schnelles Auto mit Flügeln sei.
Natürlich sind die Nascar Strecken nicht alle gleich. Aber die Unterschiede der Nascar Strecken untereinander sind sicherlich geringer als die verschiedener F1 Strecken zueinander. Im Rahmen eines Computerspiels, welches nun mal nur einen kleinen Teil der Realität abbilden kann, wirkt sich das natürlich deutlicher auf die spielerische Abwechslung aus, als bei einem F1 Rennspiel.



Stimmt natürlich. Aber das ist ja für den Spielspaß einer Simulation irrelevant.



Kann man so sehen. Man KÖNNTE aber auch dagegen halten: gerade diese Rarität von Positionsfights macht es spannender. Wie beim Fußball, wo Torchancen deutlich seltener sind als beim Handball. Das ist reine Ansichtssache, weswegen ich Weitz grundsätzlich verstehen kann. "Etwas stupide" ist die einzige negative Konnotation in seinem Review, wenn er jetzt geschrieben hätte "ein stumpfer Sport für Redneck-Trottel", würde ich dir zustimmen. Aber so sehe ich das Problem nicht wirklich.
Du hast natürlich recht, dass man bspw auch Fußball dementsprechend als stumpf bezeichnen könnte (und da würde ich auch sofort zustimmen), aber das leugnet der Artikel ja auch nicht.

Ich persönlich finde beide Rennsportarten nicht besonders spannend. Gigantischer Verbrauch von Ressourcen für Massenunterhaltung. Als Spiel am PC kanns durchaus Spaß machen, im realen Leben reizt mich da nichts dran, auch weil letzten Endes nur die Quote zählt, nicht der Sport. Wie in jedem Profisport. Aber das ist ein anderes Thema.
Kommentar wurde am 20.08.2023, 17:57 von GameGoon editiert.

Herr Weitz bezeichnet den Nascar Sport per se als "stupide", womit er meiner Meinung nach völlig falsch liegt. An anderer Stelle hatte ich schon mal angeführt, dass man dann auch beispielsweise Cricket, Schach oder Ballett als "stupide" bezeichnen und somit abstrafen könnte.
Nascar mit der Formel 1 zu vergleichen hinkt gewaltig. Zwar sind es beides Rennsportarten, doch wenn man genauer hinguckt sind sie grundverschieden. Ein Formel 1 Bolide liegt wie ein Brett auf der Straße, wohingegen ein Nascar durch sein hohes Gewicht sich eher wie ein "schwerer Kahn" steuern lässt.
Die Streckenführung und die Fahrphysik wirken in der Tat bei Nascar weniger komplex. Doch bei genauerer Analyse und bei bestimmten Gegebenheiten ist sie dies mitnichten! Gerade ein schwerfällig zu handelndes Nascar will ganz genau abgestimmt sein. Jede noch so kleine Veränderung kann sich -wenns gut läuft- mit mehreren Zehnteln positiv auf die Rundenzeit auswirken.
Ein Laie sieht bei den Nascar Rennen nur einen Kreis, der ja locker mit Bleifuss zu durchfahren ist. Doch mit dieser Herangehensweise würde man bereits in der ersten Kurve sofort mit der Mauer Bekanntschaft machen. Fast bei jedem Oval sind die verschiedenen Kurven nur mit unterschiedlichen Herangehensweisen zu meistern. Als Beispiel sei hier einmal Indianapolis genannt. Darrell Waltrip erklärt hier genau, wie jede Kurve anzugehen ist.
Und vom Taktikgehalt ist Nascar sogar der Formel 1 überlegen. Zwar kann man hüben wie drüben Einstellungen am Setup (Spoiler, Reifendruck, Aufhängung usw.) machen, doch gerade im Rennen werden bei Nascar häufig Rennen mit der richtigen Rennstrategie gewonnen:

- Gehe ich nach ein paar bestimmten Runden (unter grün) in die Box oder reite ich noch ein wenig auf meinen verschleißten Pneus rum und warte auf eine Gelbphase, bei der ich deutlich weniger an Boden verliere.
- Durch die deutlich höhere Renndistanz kann viel mehr im Rennen passieren (Unfälle, Ausfälle, Positionskämpfe). Dies alles hat Einfluss auf den weiteren Rennverlauf.
- Manchmal reicht es schon aus, sich klug im hinteren Mittelfeld aufzuhalten. Ein sogenannter "Big One" (Massencrash) kann einen ad hoc locker in die Top 10 vorspülen.



Du siehst nur das Streckenlayout per se. Selbst die Ovalkurse unterscheiden sich mitunter aber immens. Ein Laie sieht das natürlich nicht. Es ist halt nicht "faktisch korrekt", die Ovalkurse als "nicht abwechslungsreich" abzustrafen. Alle Formel 1 Strecken sind ja -im Grunde genommen- auch Ovale, die mehrere "Knicke" aufweisen.
Die Rennen wurden ursprünglich so angelegt, um den Zuschauer vor Ort ein vollumfassendes Rennerlebnis zu bescheren. An einer Formel 1 Strecke vor Ort erkennst Du -je nach Layout- vielleicht 10 % bis 20 % des Gesamtkurses. Bei Nascar sehen die Zuschauer bei einem Oval immer 100 % und wissen allein visuell, was genau wo passiert.
Bei einem Formel 1 Rennen kann es passieren, dass es nur wenige Zweikämpfe mit Windschattenduellen gibt. Auf der anderen Seite des Kontinents, rasen die Nascar-Boliden mit über 300 km/h Stoßstange an Stoßstange, manchmal mit 3 oder 4 Autos nebeneinander um den Kurs. Adrenalin pur!! Die mitunter vielen Gelphasen unterbrechen zwar zeitweise die Rennaction, doch so wird immer wieder das Feld zusammengeführt, welches erneut zu dichten Rennkämpfen führt. Hier wird also die Abwechslung durch das Renngeschehen manifestiert. Das scheinbar einfache Streckenlayout dient dazu, viele Positionskämpfe und Rennaction pur dem geneigten Nascarfan darzubieten.
Was nutzt, wenn wir beim Gegenbeispiel Formel 1 bleiben, die schönste Strecke, wenn das Feld weit auseinander gezogen ist und man Überholmanöver mit der Lupe suchen muss? Autorennen werden erst durch Positionsfights auf der Strecke interessant. Und genau das liefert der Nascarsport par excellence.
Kommentar wurde am 01.08.2023, 22:06 von jan.hondafn2 editiert.

Ok, aber was ist denn dann so komplex und anspruchsvoll an dem Sport? Bzw. wo genau liegt Herr Weitz denn soooo falsch? Dass Streckenführung und Fahrphysik bei Nascar weniger komplex sind als in der F1 ist ja nun mal Tatsache, und was anderes sagt Volker ja auch nicht.




Naja, EINE einzige Strecke von 7 war kein Oval. Das ganze Spiel hatte gerade mal 2 Rechtskurven, sonst nur links. Klar, bei Nascar ist das nun mal so, daher ist das auch okay, aber die Anmerkung, dass es in dem Spiel bei den Strecken so gut wie keine Abwechslung gibt, ist faktisch korrekt. Und dass man das subjektiv öde finden kann, finde ich nachvollziehbar.
Aus dem Grund habe ich dieses Spiel auch nie übermäßig viel gezockt, obwohl es ein wirklich geiles Game ist.
Witzigerweise hat mir die Cockpit Darstellung in VGA besser gefallen als in SVGA.

Komm, gebt zu, die meisten von euch sind doch damals ständig in den Gegenverkehr gebrettert, um die spektakulären Crashs zu sehen.

Die Hardware, die Hardware... Die volle NASCAR-Dröhnung mit allen Autos hätte damals doch jeden Rechner gesprengt. Selbst auf meinem flotten P100 war SVGA nur eine Schneckenfahrt und wenn dann noch alle 3D-Modelle sprich Autos in Echtzeit berechnet werden müssten: Auweia.
Solche Selbstbeschränkungen, um das Ganze überhaupt spielbar zu machen, gab´s übrigens auch noch sehr viel später, und zwar bei Doom 3. Da waren auch nie mehr als 5 oder 6 (genau weiß ich´s nicht mehr) Monster auf dem Monitor und das auch noch in engen Räumen.

Am Wochenende noch mal kurz angespielt. Was aus heutiger Sicht gar nicht geht, ist diese Beschränkung der Sichtweite: Wenn nur maximal acht Fahrzeuge vor einem zu sehen sind, dann ist das nicht nur unpraktisch, denn damit überblickt man nur den Verkehr innerhalb der nächsten 20 Meter und bekommt, falls weiter vorne irgendwas passiert, nix davon mit, bis man mittendrin ist. Nein, noch gravierender fällt aus, dass damit ein Großteil der Atmosphäre flöten geht. Spätere NASCAR-Spiele lebten ja davon, dass man auch wirklich das Gefühl hatte, mit ca. 40 anderen klobigen Fahrzeugen auf der Piste unterwegs zu sein - das bekommt man hier nicht im geringsten, wenn die alle unsichtbar bleiben.

Ein Freund von mir hatte sich dieses Spiel gekauft und er war dann tatsächlich von den "langweiligen Ovalkursen" angeödet. Immerhin hatte er seinen Spaß mit den spektakulären Unfällen. So fuhr er stehts gegen den Verkehr.
Was natürlich längerfristig nicht wirklich Erfüllend ist.

Gut zwei Jahre später habe ich ihm das Spiel für den Preis einer Inlandsbriefmarke abgekauft.

Ich mag mich erinnern, dass ich trotz halbwegs anständigem PC damals in der VGA-Auflösung gezockt habe, da das dann mit maximalen Details so wunderschön flüssig war.

Natürlich kannte ich die ganzen Persönlichkeiten der NASCAR-Szene nicht und um die Rennen für mich interessanter zu gestalten, habe ich den zwar simplen aber trotzdem tollen Editor verwendet und mir meine Gegner selber gebastelt.

Da fuhr ich dann zum Beispiel gegen Michael Knight, dessen Nascar dem KITT-Design angepasst wurde und dessen Teamkollegen Garth Knight in KARR, oder gegen Team "Zak" mit Zak und Annie mit netter "McKracken"-Lackierung.
Ja, das Geld, dass Papyrus für die Lizenzen ausgegeben hat, hat sich für mich echt gelohnt.

Nichtsdestotrotz war es auch für mich - als eigentlich Nicht-Motorsport-Fan - offensichtlich, dass ich hier ein wirklich gutes Rennspiel vor mir habe, dass sogar mir jede Menge Spaß machte.

Ich sollte das unbedingt mal wieder rauskramen und mal mit dem Lenkrad versuchen...

Ach herrjemine! Was hat die Power Play bloß hier schon wieder verzapft?

Amerikanische Sportarten nicht zu mögen (bei mir sind es Baseball und American Football) ist ja das Eine. Sie aber ohne den nötigen Know-How näher unter die Lupe zu nehmen, das Andere. So geschehen in Form eines Spieletest von Nascar Racing (oben könnt ihr den Bericht einsehen). Hier fragt man sich allen Ernstes, ob Volker Weitz nicht wollte oder schlichtweg nicht besser konnte.

Schon der Einleitungssatz des Testes, ließ mir das Blut in den Kopf schießen:
"Ein wenig stupide sind sie schon, die amerikanischen Rennveranstaltungen."
Veto! Nur weil die meisten Kurse Ovalstrecken sind, hat das nichts mit "stupide" zu tun. Ansonsten könnte man, wenn man es denn will, durchweg jede Sportart als "stupide" bezeichnen (ist alles eine Sache der Begründung).

Zudem fallen im Review Begriffe wie eintönig, anspruchslos oder bolzgerade. Dem Nascar-bewanderten Rennfan brauche ich sicherlich nicht erklären, dass der Nascarsport sich bedeutend anders, als die angeführten Adjektive ihn beschreiben, verhält.

Und nein Herr Weitz, es geht beim Spiel nicht immer nur im "Kreis zur Sache", denn die Rennstrecke Watkins Glen ist kein Ovalkurs.

Hier wurde also (wieder mal) seitens der PP-Redakteure schlecht recherchiert, ja sich einfach nicht ausreichend mit der Thematik beschäftigt.
Immerhin ist das Testteam der Zeitschrift "gnädig" und wertet mit einer 83% Gesamtnote. Volker Weitz zückt sogar ein SUPER, unterstreicht aber nochmals seine Inkompetenz im Hinblick auf Nascar, indem er das Spiel als Agressionsabbau-Programm bezeichnet. Lächerlich! Dann könnte man ja gleich jedes Sportspiel als "Frustabbauer" titulieren, denn bei FIFA kann ich auch jeden Spieler weggrätschen oder bei NHL Hockey die Kufencracks in die Bande checken.
Apropos schlecht gewählte Begriffe...in der Inhaltsangabe wird Nascar Racing als Nascar Challenge aufgeführt. Ich finde, dies ist eine "gelungene" Ankündigung eines äußerst schlecht recherchierten Testberichts.

Burtal schwierig. Ein ganzes Rennwochenende durchhalten, ohne Fehler zu machen, das war schon was besonderes. Aber Technik, Einstellungen und Co.: Sensationell! Es war immer pure Motivation, alles zu geben.

Wenns dann doch zu öde wurde. Umdrehen und ab in die Gegenrichtung. Ziemlich spektakulär, was da alles umherflog! Im Replay grandios!

Ein Traum wurde wahr.

Damals galt dieses Spiel sowohl vom grafischen Aspekt (SVGA, alle Details an), als auch aus spielerischer Hinsicht (Eingabemedium) als unspielbar!
Ich hatte zu jener Zeit einen 486/DX40. Von daher war es nur unter VGA und mittleren Details spielbar. Dann kam die "Eierei" mit dem Analog-Joystick. Wenn man mal ein paar Runden ohne Crash durchhielt, war man schon im wahrsten Sinne des Wortes heilfroh!

Heute spiele ich es via Dosbox in der höchsten SVGA-Grafikpracht, lenke den Boliden mit meinem G27-Lenkrad. FAMOS!

Habe mal ne Rennsaison begonnen (100% Race distance, Opponents Strength 100%) und war nach dem 3. Rennen auf Platz 4:
Season Standings

Zwei mal gewinnen konnte ich immerhin auch:
Sieg

Mir haben die Rennen große Freude bereitet, auch wenn man für 100% Race distance schon gut 3 Stunden unterwegs ist. Trotz fehlendem Force Feedback lässt sich der Wagen per Lenkrad gut steuern und es kommt, bedingt durch die hohe Gegner KI, richtiges Rennfeeling auf.

Nur geringe Mankos sind mir beim Rundendrehen aufgefallen:

* Wenn man das Spiel im Rennen speichert, so wird nach Laden des Spielstandes das Rennen IMMER in einer Gelbphase fortgesetzt
* Boxenstrategien der Fahrer nicht immer ganz nachzuvollziehbar
* Gegner könnten bei 100% Stärke etwas engagierter fahren

Meine 8 Punkte von damals muss ich zurücknehmen (ein MOD bitte löschen). Dieses Spiel hat auf jeden Fall 9 Punkte verdient, denn Realismus und Spielspaß können den passionierten Racing-Fan auch heute noch in Verzückung setzen!
Kommentar wurde am 12.09.2011, 18:41 von jan.hondafn2 editiert.

Was die Leute von Papyrus damals auf die Beine gestellt haben, war schon der Hammer. Mich faszinieren Rennspiele seit jeher und ich bin über jedes Tröpfchen Benzin dankbar, welches ich mir ins Blut pumpen kann. Nascar Racing hat mich von der ersten Sekunde an fasziniert und ich hatte mir extra dafür ein Lenkrad gekauft (welches aber großer Schrott war).

Jaaa. Papyrus. Neben den Jungs von Microprose waren das immer meine Favoriten. Die Rennspiele sind allesamt Weltklasse. (Indy 500, Indycar Racing, die ganzen Nascar-Geschichten...) Die größte Laune haben aber immer die Massencrashes gemacht. Stundenlang konnte man sich an den Wiederholungen erfreuen.