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Teil 4 ist jetzt nicht mein persönlicher Lieblingsteil der Wing Commander Saga aber er war schon sehr beeindruckend.
Technisch war er schon nochmals einen Zacken ausgereifter. Ich kann also nicht ganz deine Aussage teilen, Petoschka. Ausser natürlich die Cockpits. Einfach andere HUD-Farben sind auch für mich kein Ersatz für die liebevoll designten Cockpits des/der Vergänger(s) - übersichtlicher ist es aber allemal. Aber du bist ja auch nicht der einzige, der WC4 spielerisch als weniger gehaltvoll als Teil 3 empfindet. Ich denke, es handelt sich um eine Zeit, als viele erst mit WC3 überhaupt ins Wing Commander Universum eingestiegen sind. Da waren sie noch geflasht aber bei Teil 4 merkten sie dann, dass es nicht wahnsinnig viel Abwechslung im Missionsdesign gibt. Wing-Commander-Veteranen wissen das schon spätestens seit Teil 2.
Wichtig ist aber, wie Trondyard schon erwähnt hat: Wing Commander ist ein Joystick-Spiel. Ohne Flightstick macht es einfach nicht so viel Spaß und spielt sich auch nicht so gut.
Ich habe es damals gerne und auch einmal durchgespielt. Auf meinem Pentium 120 sah es toll aus und lief flüssig. Ich habe es als spannend und unterhaltsam in Erinnerung, ein richtig gutes Spiel! Ich hatte auch einen Analog-Joystick, mit etlichen Knöpfen und Schaltern, mit dem das Fliegen super funktioniert hat.
Wing Commander IV war damals wirklich grausam. Zum einen die phantastischen Videosequenzen und die Story, zum anderen dieses absolut dröge, langweilige, nervige, komatisierende und einfach nur billige Gameplay. Das die Grafik während des Hauptteil des Spieles (dem rumgefliege) dann auch noch in WC3 eigentlich besser aussah, war da eigentlich nur konkludent.
Bearcat schrieb am 01.04.2024, 14:39: Osterei von Compiware! Dort gibt es jetzt das deutsche Sprachpaket für den Preis der Freiheit in seiner GOG-Version. Ein echter Brocken jenseits der 5 GB, aber bei einem Film zum mitspielen auch kein Wunder.
Der Vollständigkeit halber seien noch die ebenfalls ins Nest gelegten deutschen Sprachpakete für Wing Commander 3 und Prophecy erwähnt, aber die sind bei GOG doch eh dabei. Ein Schelm, wer böses denkt...
WC4 ist wirklich nicht so hart einzudeutschen, das komplizierteste war immer die Videos anzugleichen, weil die DVD Fassung etwas andere Abspielgeschwindigkeit hatte als die CD Fassung.
Osterei von Compiware! Dort gibt es jetzt das deutsche Sprachpaket für den Preis der Freiheit in seiner GOG-Version. Ein echter Brocken jenseits der 5 GB, aber bei einem Film zum mitspielen auch kein Wunder.
Der Vollständigkeit halber seien noch die ebenfalls ins Nest gelegten deutschen Sprachpakete für Wing Commander 3 und Prophecy erwähnt, aber die sind bei GOG doch eh dabei. Ein Schelm, wer böses denkt...
Zufälligerweise gerade gesehen: Im neu hochgeladenen Top Gun Test der PC-Player heißt es im Ankündigungstext "Wing Commander im Flugzeug".
Auf jeden Fall war Star Wars großer Einfluss. An Top Gun erinnert mich das Setting (US-Trägerschiff) und die Charaktere, überhaupt diese military-cool Darstellung. In Strike Commander wurde das noch deutlicher.
Ich meine mich an ein Interview mit Roberts zu erinnern, wo er - zumindest für Teil 1 - Star Wars als Hauptinspiration angab und sein aber sein Design an die Träger und Jäger des zweiten Weltkriegs anlehnte.
Vielleicht war aber Top Gun auch eine Inspirationsquelle? Ich meine, Blair hiess dann ja in Teil 5 Maverick. Vielleicht hat man sich auch erst für Teil 5 von Top Gun inspirieren lassen? Ausschlag war aber - mal wieder - Star Wars (und ich meine mich zu erinnern, dass sich auch George Lucas von Dogfights aus dem 2. Weltkrieg inspirieren liess). Kommentar wurde am 02.11.2017, 08:55 von Pat editiert.
Ich habe auch die Buecher zu 3+4 gelesen, waren sehr ordentlich geschrieben. Da macht der Plot in Teil 4 auch um einiges mehr Sinn, wenn ich mich recht entsinne. Mit Forstchen hatten die ja auch einen gestandenen SciFi Autor am Werk.
Il Bastardo: Du hast aber den groessten Supporting-Cast Member vergessen: Caspar van Dien (John Rico aus Starship Troopers) als Redshirt #3.
Roberts schien schon immer ehrr filme über das medium computerspiele zu machen, sieht man auch gut an Star Citizen, wo er ebenso viel Wert auf die hollywodesque Inszenierung legt. Seine Spiele scheinen stark von Top Gun beeinflusst zu sein. Kommentar wurde am 01.11.2017, 23:09 von Britney editiert.
Als ewiger Wingnut habe ich es bislang vermieden, Kommentare zu verfassen, weil ich einfach nicht weiß, wo ich anfangen soll. Die Auseinandersetzung mit dem Spiel-Film hat mich aber zu ein paar Gedanken animiert, die ich mal ohne große Struktur in den Raum stellen will.
Ich möchte gleich zu Anfang vorwegschicken, dass WCIV bei mir genau so gezündet hat, wie von den Machern beabsichtigt. Es war und ist ein mitreißendes und packendes Spiel, das den Appeal, den Wing Commander für mich ausgemacht hat, am besten verkörpert: Eine spielerisch solide, unkomplizierte Space-Ballerei in Verbindung mit einem SciFi-Plot, der von markanten Charakteren getragen wird. Natürlich sind's meist Stereotypen, aber was soll's: Wenn man als Spieler zum Teil der Handlung wird, spielen derartige Abnutzungserscheinungen eine untergeordnete Rolle. Vielleicht erinnert sich hier noch jemand an die Abenteuer-Spielbücher von Ian Livingstone und Steve Jackson - selbes Phänomen.
Mittlerweile bin ich natürlich alt genug für eine nüchterne Betrachtung in der Rückschau, und auch ich räume ein, dass man trotz der immens aufwändigen WCIV-Dreharbeiten weit vom Kino-Niveau entfernt ist. Der Vergleich, den Boris Schneider mit einer durchschnittlichen Star Trek-Folge gezogen hat, finde ich hingegen fair, denn so eine Durchschnittsfolge hatte zu der Zeit schon ein recht hohes Niveau. Die Inszenierung in WCIV hat durchaus Qualitäten, die auf ein solides filmisches Basiswissen von Chris Roberts hindeuten, das er sich noch dazu als Autodidakt angeeignet hat. Die latenten Hollywood-Koketterien waren natürlich zu viel des Guten, aber dass Roberts als Produzent schließlich doch noch im Filmgeschäft Fuß fassen konnte (mit einem beachtlichen Renomee), hat schon Gründe. Hier ein paar Beispiele, an denen ich das zu erkennen glaube:
- Beleuchtungstricks: Die Pappkulissen sehen nun wirklich nicht sehr attraktiv aus, allerdings hat man sich der Hilfe von Streulampen (kommt in der DVD-Version gut heraus) bedient, die den kahlen Flächen etwas mehr Textur geben - ein beliebter Trick in Fernsehproduktionen, um trotz begrenzter Mittel eine Kulisse etwas interessanter aussehen zu lassen. Generell können einige Szenen eine ausgefuchste Ausleuchtung vorweisen, so z.B. die Offiziersmesse auf der Lexington, und bei Nahaufnahmen heben Spotlights gern bestimmte Gesichtspartien hervor, um die Mimik zu unterstreichen. Als Gegenbeispiel sei hier WC: Prophecy angeführt, das auf solche Extras verzichtet. Das Ergebnis ist ein wahrer Abgrund aus drögem Garagen-Flair, ohne eine einzige optisch ansprechende Einstellung - alles ist ein einziges, grau-graues Gemisch. - Schnitttechnik: Der Schnitt arbeitet kompetent, der Szenenfluss ist durch den Verzicht auf überlange Einstellungen jederzeit gewährleistet, ohne in Hektik auszuarten. Die Macher hatten zudem genaue Kenntnis, welche Kameraeinstellung zu welchem Zeitpunkt erforderlich ist (z.B. Totale zu Szenenbeginn oder -abschluss). - Cast: Natürlich gibt es die Name Values, die von Leuten wie Mark Hamill, Tom Wilson, John Rhys-Davies (von deren Overacting ich aber kein Freund bin), und Malcolm McDowell beigesteuert werden. Letzterer war - wie schon in WCIII - ein absoluter Glücksgriff, und liefert eine (im positiven Sinne) hassenswerte Darstellung eines schmierigen Bürokraten ab. Offensichtlich war es auch ein Anliegen, einen hochwertigen Supporting Cast zusammenzustellen: Namen wie John Spencer (Paulsen), Peter Jason (Wilford) oder Richard Riehle (sehr sympathische Darstellung als Pliers) haben zwar kaum kommerzielle Zugkraft, bürgen aber immer für Qualität - so auch hier. - Sound: George Oldziey hat für seinen Soundtrack sein Repertoire erheblich gesteigert, und hatte nun bessere Ausrüstung zur Hand; das kommt dem Produkt sehr zu gute, auch wenn der synthetische Ursprung immer noch durchscheint. Zudem stimmt das Sounddesign, die Dialoge sind gut eingefangen, und der Surround-Ton der Videos klingt auch heute noch ausgezeichnet.
Natürlich gibt es aber auch Lattenschüsse, die ein Regisseur mit Kino-Ambitionen eher vermeiden sollte.
- Budgetgrenzen: Das Produktionsbudget war natürlich astronomisch, und die CGI und andere Special Effects sind besser, als in den meisten Spieleproduktionen zu der Zeit. Ihren Verwendungszweck als Spiele-Cutscenes können sie aber nicht verleugnen, und immer wieder finden sich Szenen, in denen man wohl die Budgetgrenzen aus dem Blick verloren hat. Gerade bei der in Brand geschossenen Intrepid offenbart sich eine gewisse Hilflosigkeit, mit den vorhandenen Mitteln einen Großbrand auf einem Flugdeck in Szene zu setzen - dazu sind solche Szenen einfach zu kostspielig umzusetzen, weshalb es in meinen Augen besser gewesen wäre, sie etwas budgetfreundlicher umzuschreiben. - Skript: Okay, die Handlung macht nun wirklich nicht viel Sinn. Im erzählten zweiwöchigen Zeitrahmen überschlagen sich die Ereignisse lawinenartig, so dass sich schnell Glaubwürdigkeitsprobleme auftun. Meistens werden die Wendungen von der guten alten Göttermaschine (Deus Ex Machina) vorangetrieben. Sprich: Dauernd laufen sich zufällig Schlüsselpersonen zur selben Zeit am selben Ort über den Weg (O-Ton: "Das Weltall ist klein."), schanzen sich gegenseitig Informationen zu, und flugs geht's zum nächsten Plotpoint. Teils finden sich auch Situationen, die schlicht zum Haareraufen sind: Warum weiht Eisen den labilen Maniac, aber nicht Blair über seine Pläne zum Überlaufen ein? Warum landet Blair mit den Marines ohne Atemmaske in Telamon, und riskiert damit seinen Tod (dem er nur durch Zufall entgeht, wie sich im Gespräch mit einem Arzt offenbart)? Wie kommt Blair im Finale als steckbrieflich gesuchter Krimineller bis zu Tolwyn's Rednerpult? Hatte er Hilfe von Solid Snake oder Sam Fisher?
Die Hauptgründe, dem von massiven Plotlöchern geplagten Polit-Thriller zu folgen, bestehen hauptsächlich aus a) den über die Jahre etablierten Charakteren, und b) dem trotzdem gelungenen Spannungsbogen. Selbst ein lückenhafter Plot kann unterhalten, wenn er denn effektiv erzählt wird, und dieses Klassenziel hat WCIV erreicht. Und ich muss zugeben: Die ganzen Hirnrissigkeiten fielen mir erst viel, viel später auf - es war mir einfach egal, und ist es wahrscheinlich immer noch.
Was bleibt zu sagen? Ich würde sagen, dass es einfach einen Unterschied macht, ob eine Filmproduktion im Kino, Fernsehen, oder eben auf dem Computermonitor erscheint. Man darf in der Diskussion auch nicht vergessen, dass Wing Commander immer noch ein Spiel ist, und die Cutscenes eine unterstützende Funktion einnehmen, auch wenn sie sehr stark betont wird. Wenn man das im Hinterkopf behält, kann man kaum einen höheren Standard verlangen, noch wäre dieser sinnvoll.
Oder hätte jemand bei Verkaufsstart 200 Märker rausgerückt, weil EA unbedingt Frank Darabont fürs Skript, Michael Ballhaus für die Kamera, und Phil Tippett für die CGI anheuern musste?
Kommentar wurde am 01.11.2017, 21:17 von Il bastardo editiert.
LOL. Boxleitner. Der konnte nich mal in "Agentin mit Herz" glänzen. Ganz zu schweigen von Babylon 5.
Ich bin Trekker und SciFi-Fan. Mit Babylon 5 konnte ich trotzdem nichts anfangen. Habe etliche Episoden gesehen. Der berühmte Funke wollte aber nie überspringen. O'Hare (RIP) war mir in der Rolle die er dargestellte zwar sympathisch, bin aber der Meinung, dass Boxleitner seinen Part besser gespielt hat. Boxleitner ist ganz sicher kein Schauspielgigant, und das würde er auch nie von sich behaupten, die Kritik an seiner Performance halte ich jedoch für etwas überzogen.
Das Viele von den WC4 Videos damals beeindruckt waren, geschenkt. Heute wirkt das Ganze doch eher belustigend. Schon irgendwie semi-professionell. Aber insgesamt zu abgedroschen und schlecht inszeniert. Außerdem finde ich ein Spiel, das mehr Wert auf aufwendig gefilmte Videos legt als auf das Gameplay, ohnehin unsympathisch. Kommentar wurde am 01.11.2017, 09:55 von Darkpunk editiert.
Babylon 5 ist (und das sage ich als überzeugter Trekker und jemand der mehr SciFi gesehen und gelesen hat als es gut tut) über jede Kritik erhaben. Konsequenter, durchdachter und mit mehr kritischer Reflexion über die Gegenwart haben nur wenige Fernsehen gemacht. Die letzte Staffel leidet natürlich darunter, dass ihre Handlung ja parallel zu der von Staffel 4 hätte spielen sollen und es sich in der tatsächlichen Form wie ein Nachklapp anfühlt.
WC4 ist spielerisch deutlich besser als WC3 - man denke nur an die Oberflächenmissionen von WC3 - Filmisch bin ich gespalten - ob die Pappkulissen nun besser als die Renderwände aussehen weiß ich nicht. Die Story ähnelt ja der Erdregierungsgeschichte von Babylon 5, ist aber leider zu schwarz-weiß erzählt - bis zu der Sackgasse wenn man sich nicht der Sezessionisten anschließt
Fortress in der ungeschnittenen Version ein sehr, sehr schöner Film der durchaus einen Sinn ergibt - im Gegensatz zum deutschen Cut.
LOL. Boxleitner. Der konnte nich mal in "Agentin mit Herz" glänzen. Ganz zu schweigen von Babylon 5.
Screamers ist übrigens ganz schlecht gealtert. Den fand ich damals ganz solide, vor 1-2 Jahren nochmal reingeschaut. Den packe in ich nicht mehr bis zum Ende.
Fortress? Ja, Qualitativ könnte der Vergleich zu den WC IV Filmsequenzen passen. Kommentar wurde am 30.10.2017, 14:56 von Retro-Nerd editiert.