Flashback`s - Zeit für den 94er Rundgang in der Amiga Games...
Meine Schulzeit neigte sich zwar langsam dem Ende zu, aber das bedeutete nicht automatisch das Ende meiner...Quellen. Geld war irgendwie immer noch wenig bis gar keines vorhanden - zwischenzeitlich schmiss ich sogar den Job als radelnde Verteilerin von strunzdoofen Frauenzeitschriften - und trotzdem landete alles was Rang und Namen hatte auf meinem Schreibtisch. (muss die Nachtfee dort hinterlegt haben
) Auch nach abschluss der regulären Realschule traf man sich immer mal hier und dort, um zu zocken und swappen was das Zeug hielt. Beim türkischen Kumpel in unserer "Clique" hielt sich solch ein Treffen allerdings in Grenzen.
Und das lag nicht daran, das wir schon vor der Haustür unsere Schuhe ausziehen mussten. Was im übrigen jedesmal mit leichter Panik in den Augen von Suleyman kommentiert wurde - er hatte wohl schon seine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht, sollte das ausziehen der Schuhe mal vergessen werden.
Das Problem beim Treffen dort war vielmehr die gemäßigte Lautstärke, die wir da (krampfhaft) an den Tag legen mussten. Sein Zimmer lag direkt gegenüber dem Wohnzimmer - sein Vater war (wohl aus einem ganz bestimmten Grund) ständig zu Hause - und die Wände seiner Wohnung dünn.
Ein halb geflüstertes "Tooor" bei Sensible Soccer kommt einfach nicht so prickelnd. Und leise dahin gezwitscherte gegenseitige Beschimpfungen bei einer Runde "Body Blows" sind auch nicht wirklich Stimmungsfördernd.
So war dann auch das hier getestete "Body Blows Galactic" eins der Spiele,das lange,ausgiebig und mit viel Enthusiasmus gespielt wurde. Da die allermeisten in meinem Bekanntenkreis immer noch bei einem A500 steckengeblieben waren, stellte sich meistens nur die Frage: Wer hat die meisten externen Laufwerke? Und da marschierten wir dann hin. Dummerweise war ich das meistens. Und einige werden wohl auch Heute noch darüber grübeln, wie und warum man ein 5 1/4 Laufwerk an den Amiga anschließen kann als externes Laufwerk.
Es gab natürlich nicht nur Voll-Nerds in unserer "Clique", die von alles und jedem eine ahnung hatten - so kamen dann halt Fragen auf wie: was macht ein C64 Laufwerk da am Amiga !? Nunja, wir trafen uns schließlich zum zocken (und eventuell wurde auch die X-Copy reingeschmissen - tolles Spiel!) und eben deswegen waren auch manchmal "Normalos" dabei, die gerade mal ein C64 von einem Amiga unterscheiden konnten...mit viel Mühe.
1994 müsste auch das Jahr meines ersten Amiga 600 gewesen sein. Mit einer fetten 20 MB Platte
- Und mit einem vorinstallierten "Whale`s Voyage" wartete es bereits beim Anbieter, um vor dem Kauf angetestet zu werden. Kann mich nicht mehr erinnern, wieviel ich damals bezahlt habe (und wieviel zusätzliches Geld davon ich von meinem Dad erschnorren musste
). Eine Summe von 200 oder 300 DM schwirrt da in meinem Kopf herum (mit Monitor) - aber...ich weiß es einfach nicht mehr.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Meinung eingebrannt:
Festplatte ? Braucht kein Mensch...24 Stunden später voller extatischem "herumprobieren" mit der neuen Workbench 2.XX von HD, wurde aus der einstigen Meinung dann ein:
Festplatte ? Wie konnte ich nur ohne sie leben...Lange habe ich den A600 nicht besessen. Die voluminöse Festplatte allerdings begleitete mich noch eine ganze Weile - hin zum CD32, das auch so mitte/ende 1994 den Weg in mein Inventar gefunden haben muss. Direkt mit einem SX-1 Board bewaffnet standen alle Türen und Tore offen, meine Peripherie weiter zu verwenden. Computermäßig das weibliche Pendant zum Rambo war ich bis an die Zähne bewaffnet, und bereit für den Amiga-Dschungel, alle AGA-Spiele in Grund und Boden zu daddeln...bis mich der Hubschrauber wieder abholen sollte von der Insel.
Was dann aber auch erst sehr,sehr viele Jahre später passieren sollte...(2003 - mein erster PC)
Kommentar wurde am 08.09.2011, 22:41 von SarahKreuz editiert.